AKG C214 Testbericht
Kondensatormikrofon aus Tradition

AKG C214 Testbericht

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Was ist es?

Beim AKG C214 handelt es sich um ein Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik Niere. Der Hersteller nennt viele geeignete Einsatzgebiete, führt jedoch Vocals, also Stimmaufnahmen, zuerst an. Da es sich um ein Kondensatormikro handelt, muss für den Betrieb Phantomspannung angelegt werden – Du kannst 12 bis 52 Volt einspeisen. Ein zuschaltbarer Hochpassfilter ist integriert, dieser senkt das Signal unterhalb von 160 Hz mit 6 dB pro Oktave ab. Weiterhin lässt sich ein Pad aktivieren, der für eine Dämpfung des Pegels um 20 dB sorgt. Das Gewicht beträgt 280 Gramm.

Das Gesamtpaket besteht aus dem AKG C214, einem Metallkoffer mit Innenpolster, einer Mikrofonspinne und einem aufsteckbaren Windschutz.

Der durchschnittliche Straßenpreis liegt zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Testberichts bei 330,- Euro. Es gibt auch ein Set, bei dem Du gleich zwei dieser Mikrofone für Stimmaufnahmen erwirbst, in welchem auch Spinne und Windschutz in doppelter Ausführung mitgeliefert werden; dieses Stereo-Set schlägt mit einem Straßenpreis von 798,- Euro zu Buche.

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Herausgeputzt für den AKG C214 Testbericht auf delamar


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AKG C214 Testbericht

Erster Eindruck

Mit seinem Metallgehäuse ist das AKG C214 tonstudiotauglich, kein Zweifel es handelt sich hier um eine widerstandsfähige Oberfläche. Auch die doppelte Gitterabschirmung erweist sich als sehr steif und stabil – die laut Hersteller Körperschall unterdrückend gelagerte Kapsel dürfte von so manchem Unbill verschont bleiben. Der fest mit dem Schaft verschraubte XLR-Anschluss rundet den sehr positiven Eindruck ab.

Die mitgelieferte Mikrofonspinne besteht aus Kunststoff, sie verrichtete ihren Dienst zuverlässig. Für die Überkopfposition ist die Spinne geeignet, auch dürfte das Gewicht des Mikrofons (280 g) dein Mikrofonstativ nicht ins Schwitzen bringen.

Erfreulich ist zudem die Dreingabe des inwendig großzügig mit Schaumstoff gepolsterten Aluminiumkoffers, der alle Komponenten sicher beherbergt. Das mag zwar keinen Einfluss auf den Klang haben, dafür ist die Frage nach der Aufbewahrung geklärt.

 

Details zum AKG C214

An der linken Seite des AKG C214 findet sich der Schalter zur Dämpfung mit -20 dB. Ist dieser eingeschaltet, erhöht sich der Grenzschalldruck auf 156 dB SPL bei einem Klirrfaktor von 0,5%. Ein hervorragender Wert, der sicherstellt, dass selbst die Abnahme einer Kick Drum oder Snare Drum locker möglich sein dürfte.

Gegenüberliegend, von vorne aus gesehen an der rechten Seite, sitzt der Hochpassfilter, der ab 160 Hz zuzupacken beginnt. Mit einer Absenkung von 6 Dezibel pro Oktave geschieht das auch in moderatem Maße. Gut, denn so bleibt der Klang der Aufnahmen natürlich. Gleichzeitig brauchst Du dir keine Sorgen machen, dass bei dieser leichten Filterung zu viel Körperschall mit aufgezeichnet werden könnte, denn die spezielle Lagerung der Kapsel zusammen mit der Spinne erwies sich in unserem Test als souverän, was das Abfangen von Trittschall & Co. betrifft.

Für den Frequenzgang wird ein Bereich von 20 bis 20.000 Hz angegeben, die Empfindlichkeit liegt laut Hersteller bei 20 mV/Pa. Weiterhin liege der Signal-Rausch-Abstand bei 81 dB (Anmerkung: Was diese Werte bedeuten, kannst Du in unserem Studio-Mikrofon Ratgeber nachlesen).

AKG C214 Testbericht

Der volle Lieferumfang beim AKG C214

Klangeigenschaften

Für unseren AKG C214 Testbericht befanden wir uns in der komfortablen Lage, etwa drei Dutzend weiterer Studiomikrofone für einen großen Vergleichstest in der Redaktion zu haben. Dementsprechend hatten wir einen schönen Vergleich, um den Frequenzgang zu beurteilen.

So ist beim C214 eine vergleichsweise starke Höhenanhebung festzustellen, man könnte auch von einer verstärkten »Präsenz« sprechen. Das erweist sich bei der Abnahme von Stimmen in einigen Fällen als praktisch, wenn die Stimme etwas mehr nach vorne rücken soll. Wer einen seidigen, präsenten Sound mag, wird das AKG C214 lieben, auch eine Akustikgitarre wird lebhaft transportiert. Doch Vorsicht – die Anhebung bei 8 kHz sorgt unter Umständen auch dafür, dass Sibilanten zu stark zur Geltung kommen, gerade bei der Nahbesprechung.

Gleichzeitig sind die unteren Mitten oder der »Bauch«, der eine große Portion der förmlich greifbaren Klangfülle ausmacht, etwas unterrepräsentiert. Eine nachträgliche Bearbeitung per Equalizer hilft dabei, die Mitten anzuheben. Bei der Präsenz solltest Du aber im Vorfeld prüfen, ob deine Stimme auch gut zu diesem Studiomikrofon passt.

Sprache weiblich

Vocals

Sprache männlich

Shaker

 

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Fazit zum AKG C214 Test

Dieses Kondensatormikrofon mit Großmembran eignet sich vornehmlich für die Aufnahme von Vocals oder Sprache. Die merkliche Präsenzanhebung sorgt dafür, dass die meisten Stimmen bereits in der Rohaufnahme durchsetzungsfähig und detailliert klingen. Durch den sehr hohen maximalen Schalldruckpegel können mit diesem Studiomikrofon auch Kick Drums, Snares und Co. abgenommen werden. Die Lagerung der Kapsel verhinderte in unserem Test tatsächlich ein Stück weit die Aufzeichnung des Trittschalls, zusammen mit der Spinne passt es dann bestens.

Das AKG C214 ist ein sehr gut verarbeitetes Kondensatormikrofon, Du dürftest über viele Jahre lang Spaß daran haben – selbst, wenn Du oft auf Achse bist und das Teil bei Konzertaufnahmen nutzt. Dazu kommt das Design klassisch und mit schlichtem Charme daher, aber das nur am Rande. Und nicht zuletzt macht der Lieferumfang das Angebot rund, denn das Mikrofon wird zusammen mit einem Windschutz, einer passenden Mikrofonspinne und einem Alukoffer geliefert.

Im Vergleich mit den meisten anderen Studiomikrofonen ist festzustellen, dass das AKG C 213 einen ziemlich schlanken »Bauch« hat, die unteren Mitten also relativ schüchtern daherkommen. Manchmal führt das dazu, dass es einigen Sounds etwas an Fülle fehlt und ein Equalizer bemüht werden muss. Bei der Nahbesprechung können Sibilanten mitunter etwas zu scharf werden.

Alles in allem haben wir es mit einem klanglich feinen, technisch sehr hochwertigen Mikrofon zu tun. Im AKG C214 Testbericht auf delamar vergebe ich deshalb viereinhalb von fünf Punkten. Very well done.

AKG C214 Features

  • Kondensatormikrofon
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Übertragungsbereich: 20 – 20.000 Hz
  • Max. Schalldruck: 136/156 dB SPL
  • Schaltbare Dämpfung mit -20 dB
  • Für Gesang/Sprache & Instrumente
  • Inkl. Mikrofonspinne, Windschutz und Aluminiumkoffer
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AKG C214 Test

Lesermeinungen (4)

zu 'AKG C214 Testbericht: Kondensatormikrofon aus Tradition'

  • Franz – Hermann Schmidt   18. Feb 2013   17:20 UhrAntworten

    Ja hallo, ich habe noch ein c2000 B AKG, ein etwas betagtes Mikro, welches bisher schon fast 10 Jahre für Vokals seinen Dienst versieht. Meine Sängerin fühlt sich mit dem Mikro wohl. Ich dagegen bin mit einem Kleinmembraner besser bedient.(Im Studio natürlich)

    Würde mich schon reizen, mal was Neues zu testen.
    Die Sprechproben von Euch hören sich ja schon mal super präsent an.

    Danke für den Kommentar

    Franz

  • Holger   14. Mrz 2013   15:52 UhrAntworten

    Na ja, ich hatte das AKG C214 jetzt mal für 10 Tage getestet, und muss sagen: Das war nix. Stimmlich (Alt, Bariton) war das AKG C214 für mich weitaus ungeeigneter als z.B. das Shure PG42 in ähnlicher Preisklasse. Die Ausgangsimepdanz verlangt einen starken Vorverstärker, das AKG C214 neigt zum Rauschen und ist im mittleren und hohem Bereich überbetont.

  • banjogit   21. Sep 2013   02:52 UhrAntworten

    Hat das C214 wirklich mal nur 330.- EUR gekostet? Oder ist das ein Schreibfehler? Bei einer UVP von immerhin 499.- EUR.
    Und momentan kostet es nämlich 444.- EUR.
    Vielleicht war ja 430.- EUR gemeint?

  • Gerald Daniel   14. Okt 2014   13:34 UhrAntworten

    Grässlich, einfach grässlich! So leid es mit tut, ich wurde mit dieser angeblichen Studioreferenz der Preisklasse bis 400,- einfach nicht warm. Die Hochmitten klingen als würde man in ein filigranes Schächtelchen hineinsingen. Die Höhen sind stark überzeichnet. Den Klang an sich würde ich insgesamt als feingliedrig bezeichnen, was normalerweise zwar gut, in diesem Fall jedoch nicht stimmig ist, da nicht ausgewogen. Ich musste am EQ regeln, regeln, regeln, habe nun aufgegeben und retourniert.

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