Akai EIE Testbericht
Audio Interface mit Stil für wenig Geld

Akai EIE Testbericht

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Was ist es?

Als kleiner Bruder des Akai EIE Pro ist das Akai EIE in seinem Umfang erstaunlich wenig abgespeckt worden. Es sieht fast so aus, als hätte Akai lediglich das EIE Pro in einer anderen Farbe angestrichen. Tatsächlich scheinen auch viele Bauteile annähernd die gleichen zu sein.

Das Gerät verfügt über vier Eingangs- und vier Ausgangskanäle, einen Kopfhörerverstärker sowie MIDI-Ein- und Ausgänge. Die vier Eingangskanäle sind mit XLR/Line-Kombianschlüssen ausgestattet und es lässt sich pro Kanal die Impedanz für hochohmige Instrumente umschalten. Phantomspannung wird für die Kanäle jeweils paarweise geschaltet. Besonders interessant sind der USB-Hub, mit dem Du noch drei weitere USB-Geräte an deinen Computer anschließen kannst, und die Effekt-Einschleifwege, mit denen jeder Kanal noch vor der Aufnahme durch ein externes Effektgerät geleitet werden kann.

Lediglich die Samplerate und Bittiefe sind auf 44.1 KHz/16 Bit beschränkt. Außerdem fehlen native ASIO-Treiber, weshalb wir unsere Tests mit ASIO4ALL durchgeführt haben. Das Interface könnte für dich gerade dann interessant sein, wenn du für wenig Geld ein komplettes Heimstudio einrichten möchtest – es schlägt mit 169,- Euro zu Buche.

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Ein Hauch von Steampunk im Akai EIE Pro Testbericht auf delamar


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Verarbeitung

Das EIE hat einfach Stil. Wenn Du deiner Umgebung einen Hauch von Steampunk verleihen möchtest, kann ich es dir nur empfehlen. Nicht nur das Hochglanz-Metallgehäuse sondern auch die Verwendung von Kippschaltern für diverse Funktionen macht das Audio Interface stilvoll, die Rote Vorderseite lässt es sogar noch hübscher aussehen als seinen großen Bruder.

Der Hersteller hat trotz des schnieken Aussehens nicht die auf angenehme Bedienung verzichtet. Die Drehregler sind gut zu bedienen und durch die Kippschalter merkst Du schnell, ob Du beispielsweise die Phantomspannung aktiviert hast. Alle Bedienelemente sitzen bombenfest. Für den Preis ganz klar eine Glanzleistung!

Die vielen Metallbauteile zeigen, dass »günstig« nicht immer »billig« heißen muss. Das Gerät ist robuster als viele seiner teureren Konkurrenten. Dennoch ist das Gerät erstaunlich leicht.

 

Vorderseite

Auf der Vorderseite befinden sich die vier Eingänge, die als XLR/Klinke-Kombibuchsen ausgelegt sind, sodass Du sowohl Mikrofon- als auch Instrumentenkabel anschließen kannst. Darüber liegt eine Reihe von sechs Kippschaltern. Vier davon schalten die Eingangsimpedanz zwischen Line und Hi-Z um, falls du eine Gitarre aufnehmen möchtest.

Die anderen beiden Schalter aktivieren jeweils für Kanal 1 & 2 oder 3 & 4 die Phantomspannung an. Die zwei VU-Meter auf der rechten Seite zeigen nicht nur auf schicke Weise den Pegel an, sondern haben auch eine tolle Übersteuerungsanzeige – wenn ein Kanal übersteuert, wechselt die Beleuchtung des Meters von Weiß auf ein grelles Rot, sodass Du eine Übersteuerung sofort bemerkst, auch ohne besonders auf das Gerät zu achten. Natürlich reichen zwei Meter nicht für vier Kanäle nicht aus. Deshalb kannst Du mit zwei weiteren Kippschaltern unterhalb der Meter die Anzeige zwischen den Kanalpaaren und den Eingangs- oder Ausgangskanälen umschalten.

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Die Vorderseite

Rechts daneben befindet sich ein Drehregler, mit dem Du die Ausgangslautstärke des ersten Kanalpaars einstellst. Hier hat der Hersteller gleich noch ein raffiniertes Extra eingebaut. Mit einem Kippschalter kannst Du für diese zwei Kanäle zwischen Stereo- und Mono-Signal umschalten. Viel komfortabler als per Software.

Auch der Kopfhöreranschluss ist gut gemacht. Die Buchse ist fest verschraubt und der Lautstärkeregler ist angenehm zu bedienen. Etwas ungewöhnlich ist der Auswahlschalter für die Kopfhörerkanäle. Mithilfe eines 3-Wege-Schalters holst du dir entweder ein oder beide Kanalpaare auf den Kopfhörer und mit einem Drehregler veränderst Du das Verhältnis zwischen Eingangs- und Ausgangssignal.

Das kann zu Beginn Einiges an Verwirrung stiften, wenn Du Ton aus dem Rechner auf dem Kopfhörer hören möchtest. Es gibt dir aber gleichzeitig auch eine große Flexibilität, um aufgezeichnete Signale ohne Latenz zu hören.

 


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Rückseite

Auch bei der Rückseite hat der Hersteller kein nützliches Feature ausgelassen. Gleich links findest Du den USB Hub, der dafür sorgt, dass Du an deinem Rechner beim Anschluss dieses Gerätes nicht etwa einen USB-Anschluss weniger, sondern gleich zwei Anschlüsse mehr zur Verfügung hast. Direkt daneben ist der USB-Anschluss für den Rechner und die MIDI-Buchsen. Das EIE verfügt außerdem über einen Netzschalter, was bei so manchem vergleichbarem Interface fehlt.

Eine besonders gute Idee des Herstellers war es, auf der Rückseite einen Insert-Effektweg pro Kanal einzubauen, sodass Du auch noch Effektgeräte einschleifen kannst.

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Die Rückseite

 

In der Praxis

Bei der Software merkt man erst wirklich, wo gespart wurde. Nicht einmal einen eigenen ASIO-Treiber hat das Audio-Interface spendiert bekommen, eine Mixer-Software gibt es auch nicht. Mitgeliefert werden lediglich Cubase Lite 5 und der ASIO4ALL Treiber auf einer CD, den Du bei den meisten DAWs auch dringend benötigen wirst. Schade.

Ich testete das Gerät unter Windows 7 (64 Bit) mit dem delamar Audio Computer 2012, ausgestattet mit einer CPU vom Typ Intel Core i7 3690x. Beim niedrigsten Puffer, der sich in ASIO4ALL einstellen lässt (64 Samples, entspricht dem theoretischen Wert von etwa 5,4 ms bzw. 3,4 ms für die Latenzen an Ein- bzw. Ausgang) konnte ich die CPU-Belastung bis etwa 80% hochfahren. Die tatsächlich gemessene Latenz betrug laut Loopback-Test mit RightMark Audio Analyzer Pro kumulierte 12 ms mit gelegentlichen kurzzeitigen Peaks bis zu 14 ms. Ein ziemlich guter Wert für ein so günstiges Gerät.

Die Klangqualität ist der Preisklasse angemessen. Die Separation der einzelnen Instrumente ist geringer als bei Geräten aus der mittleren Preisklasse und auch die Impulstreue leidet. Insgesamt verliert der Klang an Breite und Tiefe. Das ist bei diesem Preis jedoch zu erwarten, für das Homerecording ist die Güte der Wandler und Vorverstärker vollkommen in Ordnung.

 

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Fazit zum Akai EIE Test

Das Akai EIE ist ein für die Preisklasse (der aktuelle Straßenpreis beträgt 169,- Euro) sehr robustes und fein verarbeitetes Audio Interface. Die Qualität der Fertigung könnte sich auch locker in der Mittelklasse sehen lassen – Metall herrscht vor, Schalter und Regler sitzen felsenfest und die Anschlüsse sind zuverlässig verschraubt. Andere Hersteller dürfen sich gerne eine Scheibe abschneiden.

Auch die Ausstattung ist beachtlich. So verfügt das Gerät über Inserts zum Einschleifen eines Effektgeräts auf jedem Kanal, einen dreifachen USB-Hub (gut für Dongles und allerlei periphere Gerätschaften zum Musikmachen) und sehr fesche VU-Meter.

Die Latenz lässt sich recht niedrig halten, das Monitoring des eigenen Spiels stellt kein Problem dar. Nicht zu vergessen: Die Klangqualität ist dem Preis angemessen, für das Homerecording ist die Güte der Preamps und Wandler durchweg tauglich. Wer mehr will, muss eben auch mehr zahlen. Überspitzt: Und wer den Unterschied auch ohne Hörtrichter erlauschen möchte, muss mindestens das Doppelte einplanen. ;)

Kritik üben könntest Du an dem Umstand, dass der Hersteller keine eigenen, auf das Gerät abgestimmten ASIO-Treiber gebastelt hat. Eventuell hätte die Performance noch gesteigert werden oder Features so etwas wie ein nicht-exklusiver Wiedergabemodus Modus implementiert werden können. Nun ja, erneut im Lichte des geringen Kaufpreises betrachtet: kein wirklich großes Versäumnis.

Summa summarum: Im Akai EIE Testbericht auf delamar vergebe ich viereinhalb von fünf Punkten. Fast alles richtig gemacht.

Akai EIE Features

  • USB Audio Interface
  • 4x XLR/Line/HiZ
  • 4x Insert
  • VU-Meter
  • USB-Hub
Hersteller:   
Produkt:

Akai EIE Test

Lesermeinungen (4)

zu 'Akai EIE Testbericht: Audio Interface mit Stil für wenig Geld'

  • Pop   23. Okt 2012   12:01 UhrAntworten

    Sehr guter Testbericht. Ich würde das Ding sofort bestellen. Warte! Ich glaube,ich bestelle es gleich.

  • Lowrants   23. Okt 2012   12:19 UhrAntworten

    Mal im ernst.... Ich hab zwar schon ein interface.... Aber da lohnt es sich ja für den preis das ding nur zu kaufen um es such ins regal zu stellen... Wie geil ist das design denn ??? Kippschalter und 2 vu-meter...porno...Auf jeden fall bestausehenstes interface seiner klasse...

    • Felix Baarß (delamar)   23. Okt 2012   12:23 UhrAntworten

      Warte nur, bis Du bei Übersteuerungen die rote LED-Hintergrundbeleuchtung der VU-Meter siehst... =O
      Vielleicht irgendwo auf YouTube zu sehen.

  • Andy Franke   31. Dez 2012   11:53 UhrAntworten

    Also, was ich wirklich nicht verstehe ist, dass so wenige Hersteller ihrern Interfaces Inserts verpassen. Ich vermisse dass schon sehr. Wenn ich mir ein AKAI-Gerät kaufen sollte, würde ich aber zu der Pro-Variante greifen. So groß ist der Preisunterschied ja nicht.

    Hätte AKAI den Interfaces noch ein 19" Formfaktor verpasst, wären sie für mich noch attraktiver...

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