Universal Audio Manley Variable Mu Testbericht
Kompressor & Limiter für UAD

Universal Audio Manley Variable Mu Testbericht

Das Plugin im Universal Audio Manley Variable Mu Testbericht

Universal Audio Manley Variable Mu Testbericht

Was erwartet dich?

Der Universal Audio Manley Variable Mu ist ein Plugin für DSP-Beschleuniger-Hardware der Reihe UAD-2 und Audio-Interfaces der Apollo-Serie. Als Kompressor und Limiter dient er zur Bearbeitung der Dynamik. Damit ist das Spannungsfeld zwischen leisen und lauten Schallereignissen gemeint. Außerdem dient es zur Begrenzung auf einen bestimmten Maximalpegel.

Dabei gibt es neben der Links/Rechts-Bearbeitung einen M/S-Modus, in dem Du mit den zwei Parametersätzen das Mitten- und das Seitensignal bearbeiten kannst. Quasi die Mono- und Stereoanteile. Auf dem Master-Bus, Subgruppen oder Einzelspuren könne das Plugin gute Ergebnisse erzielen.

Seit 20 Jahren ist der Manley Variable Mu das Flaggschiff des Herstellers im Class-A-Design mit Röhrentechnik und eigens entwickeltem Übertrager. Dessen weiche, transparente Dynamikkontrolle wird geschätzt und nun auch von der Emulation gefordert. Dabei bietet das Plugin neue Funktionen und ist naturgemäß zu einem Bruchteil des Hardware-Preises zu haben. Nämlich für 299,- Euro über die Website des Herstellers und bei autorisierten Fachhändlern.

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In der Praxis

Wie alle guten Bus-Kompressoren versteht sich der Universal Audio Manley Variable Mu wunderbar darauf, einem Mix einen gewissen Zusammenhalt zu geben. Ihn zu »kitten« und »rund« zu machen. Eine vergleichsweise sanfte, im Timing gemächliche Kompression zeichnet für diesen Effekt verantwortlich. Die Röhrenemulation tut ihr Übriges, um mit subtiler Sättigung weiterhin für Kohäsion zu sorgen.

Der Sound kann durchaus moderat komprimiert werden, doch das Haupteinsatzgebiet ist eindeutig die sanftere Nutzung auf der Summe. Dabei bleibt festzuhalten, dass der Sound immer noch so transparent bleibt, wie man es sich für das (Pre-)Mastering nur wünschen kann. Wenn Du allerdings etwas mehr Verzerrung durch die virtuelle Röhrenstufe wünschst, kannst Du das per Input-Boost und anschließendem Abschwächen des Outputs erledigen.


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Interessant: Im COMPRESS-Modus mit der Ratio 1,5:1 ist das Kompressionsknie rund (weicher Übergang am Schwellenwert). Im LIMIT-Modus (4:1 bis 20:1) ist es anfänglich spitz ist, wird aber immer runder, je mehr limitiert wird. Sinnvoll, um dem Sound ein wenig die Härte zu nehmen.

Sidechain-Filter

Die Hochpassfilter für die Sidechain-Signale sind wie bei der Hardware fest auf eine Grenzfrequenz von 100 Hertz (-3 dB) eingestellt. Besonders praktisch bei Subgruppen oder Master-Bussen, wo basslastige Klänge dominieren und das Timing der Kompression zu stark mitbestimmen würden. Einfach aktivieren und der Bassbereich bleibt weitgehend unbearbeitet.

Schade, dass es nur eine statische 100-Hz-Einstellung gibt. Variable Sidechaining-Filter haben sich in meiner Erfahrung als sehr zu praktisch erwiesen, um den finalen Sound exakt nach Gusto zu formen.

Das Filter ist mit einer Flankensteilheit von 6 dB/Oktave ein sehr sanft eingreifendes Werkzeug. Beim Reduzieren der Grenzfrequenz verringert sich auch die Stärke des Limitings. Hier wollte man allzu tief tönende Signalanteile (Kick-Drum etc.) davon abhalten, die Kompression zu triggern. Ansonsten würde die Gesamtlautstärke bei jedem Anschlag zu stark abgesenkt, jedenfalls für den hauptsächlich intendierten Einsatzzweck auf dem Master-Bus.

Extras

Unser Kandidat bietet die Möglichkeit, zwischen L/R- und M/S-Bearbeitung umzuschalten. Allein die Tatsache, dass die Kick-Drum meist stur in der Monomitte sitzt und der überwiegende Rest größtenteils im Panorama verteilt ist, lohnt es sich, wenn man die M/S-Stereofonie bearbeiten kann.

Schließlich findest Du eine Dry/Wet-Regelung zum stufenlosen Mischen von Original und komprimiertem Signal. Kein Dynamikbearbeiter sollte ohne diesen Regler auskommen, denn so muss für die parallele Kompression nicht erst mit separaten Send-Kanälen hantiert werden. Natürlichkeit des Ursprungssignals hier, satte Kompression da.

Fazit im Universal Audio Manley Variable Mu Testbericht

Ob das Plugin nun zu 99,9% am Original dran ist, vermag ich derzeit ohne die direkte Vergleichsmöglichkeit nicht feststellen, doch viel wichtiger ist dies: Es handelt sich um einen sehr guten virtuellen Kompressor & Limiter, insbesondere zum Verquicken aller Einzelspuren, die in einer Produktion am Ende des Signalflusses zusammenlaufen.

Wenn man alles richtig macht, kann aus einer Ansammlung von Einzelklängen, die alle einsam vor sich hin zu spielen scheinen, ein homogenes Ensemble gemacht werden. Ohne, dass man das Gefühl hat, die Dynamik in irgendeiner Weise planiert zu haben. Respekt.

Alles in allem kann ich eine Empfehlung für Mastering-nahe Zwecke aussprechen – nicht zuletzt für alle, die das Original kennen und schätzen oder jene, die es besitzen und annähernd denselben Sound im bequem handhabbaren Software-Umfeld verwenden wollen.

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Fazit zum Universal Audio Manley Variable Mu Test

Universal Audio Manley Variable Mu Features

  • Kompressor & Limiter
  • Für Universal Audio UAD-2 & Apollo
  • L/R- und M/S-Bearbeitung möglich
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Universal Audio Manley Variable Mu Test

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