Sequel 2 Test
Sequenzer für Einsteiger mit kleinem Preis

Sequel 2

Sequel 2 im Test - Ein umfangreicher Sequenzer für das unkomplizerte Musizieren.

Was ist es?

Sowohl die Vorgängerversion als auch Sequel 2 können keine VST-Plugins oder externe VSTi einbinden. Für mich ein Vorteil dieser Sequenzer-Software – und ich weiß hier scheiden sich die Geister. Warum das ein Vorteil für mich ist? Ich komme erst gar nicht in Versuchung, den Plugin-Ordner mit tausenden VST-Plugins zuzupflastern, sondern muss mich mit dem zufrieden geben, was Sequel 2 von Haus aus bietet.

Das ist nicht nur absolut ausreichend, sondern steigert obendrauf meine Kreativität. So kann ich mich wieder auf die entscheidenden Faktoren in der Musikproduktion konzentrieren: Musizieren und Komponieren.

Zwar erbt Sequel einige Züge des großen Bruders Cubase, dennoch hat es eine eigene Optik und fühlt sich anders in der Handhabung an. Angefangen bei dem Single-Screen Layout des User Interfaces über den aufgeräumten Arrange-Bereich bis zum einfachen Mixer.


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Sequel 2 Testbericht

Sequel 2 im Überblick

Sounds, Instrumente und Mediabay

Sequel 2 hält einen reichhaltigen Pool mit Loops und Instrumenten sowie Spur-Presets für das Recording vor. Ganz gleich an welcher Spur ich gerade arbeite, meist findet sich schnell ein passendes Preset, das mit einigen schnellen Klicks an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.

Sequel 2

Die MediaBay von Sequel 2


In der MediaBay – dem Organisationsmanager von Sequel 2 – finden sich die verschiedensten Musikstile von Rock bis Klassik sowie Dance, Elektronik, Blues, Reggae, Metal oder Latin. Es ist alles dabei, was das Komponistenherz begehren könnte. Im Sequel-Preis inbegriffen sind insgesamt 5000 Audioloops (4500 in der nicht registrierten Version und weitere 500 werden nach der Registrierung bei Steinberg freigeschaltet). Weiterhin im Lieferumfang enthalten sind 600 Instrumente aus der Yamaha Motif Library, die über den mitgelieferten Halion ONE Sampleplayer genutzt werden können.

Loops in Sequel 2 per Drag & Drop

Zusätzlich können auch Loops anderer Sample-Libraries von Drittherstellern per Drag und Drop in Sequel 2 gezogen und verwendet werden. Diese werden hierzu, wie auch schon die eigenen per Instrument eingespielten Licks und Loops, mit in die Library / MediaBay aufgenommen.

Die Allrounder Audio- & Midi-Workstation arbeitet maximal mit 44,1 kHz, wahlweise in 16-bit oder 24-bit. Für die interne Auflösung nutzt Sequel aber 32 Bit Floating Point, was den heutigen Standards für CD Aufnahmen entspricht.

Workflow in Sequel 2

Der Klang ist druckvoll und absolut amtlich, der Workflow logisch durchdacht mit steiler Lernkurve und so kommt auch der Anfänger schnell zu eindrucksvollen Ergebnissen. Ein Highlight in der neuen Version Sequel 2 ist für mich die einfache Zuweisung von MIDI-Controller-Daten. So konnte ich ohne Problem die Regler und Fader meines Fame KX88HC Master-Keyboards den gewünschten Fadern und Panoramareglern im Mischpult von Sequel 2 zuweisen. Ein Klick auf den Knopf für die Zuweisung, ein Klick auf den gewünschten Regler in Sequel und schließlich noch ein Klick auf das Feld “ohne Zuweisung”, um dann den entsprechenden Regler am MIDI-Controller betätigen und fertig ist die Fernsteuerung.

Freeze Funktion

Auch sehr interessant ist die bei Sequel 2 eingeführte Freeze Funktion, diese spart nicht nur Rechenleistung sondern gibt uns auch die Möglichkeit die im Projektordner im Verzeichnis “Freeze” abgelegten Wave Dateien auch in anderen Audio Programmen (Sequencer wie Sonar oder Cubase 5) weiter zu verwenden und hier – falls doch mal notwendig – auch VST FX Plugins einzusetzen.

Sequel 2

Audioeditor in Sequel 2

Audio- und Key-Editor

Für das Editieren der aufgenommenen Audiospuren stehen in Sequel 2 Audio-Editor und Key-Editor bereit. Mit ersterem können wir schnell unsere Loops bearbeiten und mittels Warp-Funktion auch rhythmisch korrigieren, neu gestalten oder per Quantize automatisch quantisieren lassen. In der Arbeit mit Dum-Loops erweist sich dies als überaus nützlich. MIDI-Daten lassen sich mit Hilfe des einfach zu bedienenden Key-Editors nach der Aufnahme bearbeiten und quantisieren.

Sequel 2

Der Sequel 2 Keyeditor

Nützliche Features

Sequel 2 ist kompatibel mit dem General MIDI Standard (GM). Sehr schön ist hier die Möglichkeit, auf der Festplatte lagernde MIDI-Dateien (genau wie auch schon die Audio-Loops) per Drag & Drop in das Projekt zu importieren. Das Programm akzeptiert hier die gängigen Formate MIDI und SMF.

Einen interessanten Ansatz bietet der Arranger, der sowohl live als auch für das schnelle Arrangieren im Homerecording-Studio gute Dienste leistet. In diesem können verschiedene Knöpfe einzelnen Abschnitten des Projekts zugewiesen werden, die anschließend über die Knöpfe getriggert werden können. Es ist so sehr einfach möglich, unterschiedliche Arrangements und Anordnungen auszuprobieren, um dann die beste Variante abzuspeichern.

Ein eher triviales, nichtsdestotrotz sehr nützliches, Feature ist das Zuweisen von Bildern für einzelne Spuren. Sequel 2 liefert hierfür einige Bilder von Musikinstrumenten gleich mit, aber natürlich können auch eigene Bilder eingebunden werden. Für die Übersichtlichkeit im Projekt ist das meiner Ansicht nach sehr nützlich.

Weiterhin erwähnenswert sind der Chorder, der aus einer gespielten MIDI-Note einen Akkord zaubert, sowie der Arpeggiator, der frei einstellbar ist, jedoch auch eine Auswahl an Presets mitbringt.

Export von Audio

Die fertigen Projekte können aus Sequel 2 als WAV Datei (16-bit oder 24-bit) als AIF, AAC, Apple Lossless oder als OGG-Vorbis exportiert werden. Sehr löblich auch der Export direkt zu Apples iTunes. Schade nur, dass eine so essentielle Option, wie der Export von MP3, nur 20 mal oder höchstens 30 Tage lang nutzbar ist und danach bei Steinberg hinzugekauft werden muss. Schade, dass man hier nicht einfach den freien LAME MP3 Codec einbinden kann.

Für den mobilen Einsatz auf dem Notebook verfügt Sequel 2 über eine virtuelle Tastatur, die sowohl über die Computertastatur als auch mit der Maus gespielt werden kann. Dies ist sicherlich keine Alternative zu einem echten MIDI-Keyboard, hilft aber um mal eben eine Idee festzuhalten.

Die lange Ladezeit der Halion-Instrumente empfand ich als etwas störend, da vergeht schon mal fast eine Minute bis der Sound bereitsteht. Auch zerrt der Halion ONE bei einigen Instrumenten recht stark an der CPU-Leistung, mit Hilfe der Freeze-Funktion kann man aber dennoch recht gemütlich arbeiten.

Sequel 2: Effekte

Folgende Effekte stehen dem Nutzer in Sequel 2 zur Verfügung:

  • Delay: Ping Pong Delay, Stereo Delay
  • Distortion: Amp Simulator, Distortion
  • Dynamics: Kompressor, Gate, Maximizer
  • Modulation: Auto Pan, Chorus, Flanger, Phaser, Rotary, Tremolo, Vibrato
  • Roomworks SE Reverb, Stereo Enhancer, Dual Filter
  • Channel Equalizer mit drei Frequenzbändern, Lo/Hi Shelving EQ (variable Frequenz), vollparametrisches Mittenband mit variabler Frequenz und variablem Q-Wert
  • Fester Kompressor in jedem Kanal
  • Zwei variable Insert-Effekte pro Kanal
  • Zwei globale Effekte (Sends) pro Kanal
  • Zwei variable Master-Effekte (Inserts)
  • Zwei feste Master-Effekte: Stereo Enhancer, Maximizer (Inserts)

Sequel 2: Instrumente und Presets

An Instrumenten finden wir einen wirklich umfangreichen Pool, der die General MIDI Spezifikation erfüllt und darüber hinaus einige sehr interessante Sounds bietet. Die Sounds sind alle in erstklassiger Qualität gesampelt und klingen meistens authentisch.

Alle Sounds aus Sequel 2 lassen sich auch in den anderen Programmen wie Cubase Studio 5 oder Cubase 5 nutzen und vice versa. Ein Vorteil der Mediabay.

Die Instrumente sind bis zu 128-stimmig spielbar, jedes Instrument verfügt über Quick Controls zum Editieren der Klangparameter und die daraus resultierenden, neuen Sounds können für die spätere Verwendung als Spur-Presets abgespeichert werden.

Für Audiospuren werden ebenfalls 50 Presets für den Einsatz in den eigenen Projekten mitgeliefert. Unter diesen befinden sich zum Beispiel der Amp und der Kompressor für einen Blues Gitarren Sound oder diverse Vorlagen für Vocalspuren.

Sequel 2: Hörprobe

https://www.delamar.de/wp-content/uploads/2009/03/brassjazz-2.mp3

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Fazit zum Sequel 2 Test

Sequel 2 ist ein umfangreicher Audio-Sequenzer mit kleinem Preis, der mich endlich mal wieder auf unkomplizierte Weise hat Musik machen lassen. Und genau darin liegt die Stärke dieses Programms: Alles an Bord, einfach zu erreichen und in guter Klangqualität vorhanden.

Der Sequel 2 Preis geht meiner Ansicht nach voll in Ordnung. Weitere Sample-Bibliotheken können für kleines Geld bei Steinberg oder bei Drittanbietern hinzugekauft werden.

Für Produzenten mag dieses Einsteigerprogramm nicht geeignet sein, aber wer schnell und einfach nur Ideen sammeln, Musik komponieren und in guter Qualität aufnehmen möchte, der ist mit Steinbergs Sequel 2 bestens beraten.

Sequel 2 Features

  • Loops, Instrumente und Spur-Presets
  • Sample Libraries von Drittherstellern per Drag&Drop in Sequel 2
  • Instrumente bis zu 128-stimmig spielbar
  • 50 Audio-Presets
  • Sounds in erstklassiger Qualität
  • Audio-Export: WAV Datei (16-bit oder 24-bit) als AIF, AAC, Apple Lossless, OGG-Vorbis
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