PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht
USB Audio Interface mit 18×18 In/Out

PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Die Vorderseite im PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Was ist es?

Beim Presonus AudioBox 1818VSL handelt es sich wie beim PreSonus 44VSL um ein Audiointerface zum Anschluss an den Computer via USB-Port. Die Wandler arbeiten mit maximal 24-bit/96 kHz. Neben zwei kombinierten Eingänge für Mikrofone, wie auch Instrumente (z.B. Gitarre oder Bass), stehen sechs weitere Eingänge für Mikrofone und Line-Instrumente zur Verfügung. Neben den besagten Standardeingängen bietet das Interface zusätzlich die Möglichkeit weitere Quellen anzuschließen. Hier bietet sich zusätzlich ADAT I/O, S/PDIF I/O (koaxial), wie auch ein MIDI-Anschluss an. On Top gibt es ein Word-Clock-Ausgang im BNC-Format, der zur Synchronisation genutzt werden kann. Durch sein 19-Zoll-Format ist das Interface ohne Adapter direkt in ein 19-Zoll-Rack einbaubar.

Beigelegt hat PreSonus die Mixersoftware »Virtual StudioLive« (VSL), die ebenfalls bei den beliebten Mischpulten PreSonus StudioLive zum Einsatz kommt. Die Software bietet die Möglichkeit diverse Effekte auf jeden Kanal zu legen. Zur Auswahl stehen Hochpassfilter, Noise Gate, Kompressor und Equalizer; zwei Effektbusse liefern zusätzlich Reverb und Delay auf dem Master-Ausgang. Wer noch keine DAW-Software auf dem heimischen Rechner installiert haben sollte, bekommt mit PreSonus Studio One Artist zusätzlich eine DAW an die Hand.


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PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Eingänge


Passend dazu


  • 2 x Mikrofon/Instrument (XLR symmetrisch / 6,3 mm Klinke unsymmetrisch)
  • 6 x Mikrofon/Line (XLR symmetrisch / 6,3 mm Klinke unsymmetrisch)
  • MIDI (5-Pin DIN)
  • S/PDIF (koaxial)
  • ADAT

Ausgänge

  • 10 x Line (6,3 mm Klinke symmetrisch)
  • Kopfhörer (6,3 mm Klinke)
  • MIDI (5-Pin DIN)
  • S/PDIF (koaxial)
  • ADAT
  • WordClock

Erster Eindruck

Das nicht aus einem Stück gefertigte Metallgehäuse der PreSonus AudioBox 1818VSL macht einen sehr soliden Eindruck. Es sind keine größeren Spaltmaße vorhanden – alle Komponenten sind sauber verarbeitet und verschraubt. Nur die mit dem Gehäuse nicht fest verbundenen XLR-Anschlüsse trüben den Gesamteindruck leicht. Hier hat man die Verklebung der Anschlüsse mit einer Platte hinter der Gehäusefront vorgezogen.

Sehr griffig fassen sich die am Gehäuse bombenfest verankerten Drehregler an. Das freut mich sehr, denn hier hat der Hersteller viel Liebe zum Detail bewiesen. Die Drehregler sind mit einer angenehm geriffelten Fläche versehen. Gepaart mit einem sanftem Widerstand und den gerasterten Einstellpositionen ist die Bedienung eine wahre Freude.
Mit der beigelegten Kurzeinleitung bist du in Kürze startklar und dir wird in einfachen Schritten die erste Inbetriebnahme und Bedienung erklärt. Ein USB-Kabel liegt der 1818VSL zum Anschluss an den Rechner bereits bei und muss nicht zusätzlich gekauft werden.

 

Vorderseite

Von links nach rechts gehend befinden sich an erster Stelle die acht kombinierten XLR-/Klinkeneingänge. An den ersten zwei besteht die Möglichkeit, hochohmige Instrumente anzuschließen. So kannst Du z.B. E-Gitarre und Bass gleichzeitig verwenden. Die Eingänge drei bis acht sind für Mikrofone bzw. Line-Quellen bestimmt. Hier findet alles vom Synthesizer bis zum Digitalpiano seinen Platz. Die Line-Eingänge arbeiten symmetrisch, die Instrumenteneingänge natürlich unsymmetrisch.

PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Die Vorderseite im PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Ganz links an der Gehäusefront befinden sich zwei blau leuchtende Schalter, mit denen Du die Phantomspeisung aktivieren kannst. Leider nur getrennt für die Kanäle 1-4 bzw. 5-8. Sollte für die Preisklasse von ca. 500,- Euro allerdings in Ordnung gehen. Wer die Eingänge in diesem Bereich einzeln regeln möchte, muss zwangsweise tiefer in den Geldbeutel schauen.

Von den XLR-Buchsen aus rechts gesehen befinden sich zehn Drehregler. Wie angesprochen bedienen sich diese Regler sehr, sehr angenehm. Mit acht von den zehn Reglern werden die Kombieingänge reguliert. Dabei reicht die Spanne der Verstärkung für Mikrofone von -15 bis +65 dB, für hochohmige Instrumente von -30 bis +50 dB und für Line von -20 bis +20 dB. Ebenfalls noch an der Vorderseite finden sich ein Regler für den Main-Out und ein Regler, um das Ausgangssignal zum Kopfhörer zu steuern. Ein Anschluss für diesen ist ebenfalls an der Frontseite vorhanden. Der Kopfhörerausgang hat übrigens einen ziemlich hohen Ausgangspegel. Da passt auch wunderbar ein Kopfhörer mit hoher Impedanz dran.

 

Rückseite

In der Betrachtung der Rückseite gehen wir ebenfalls von links nach rechts. Die Dinge, die wir beim 44VSL vermisst haben, finden wir hier vor, nämlich, den An- und Ausschalter sowie eine S/PDIF-Verbindung. Sonst lesen sich die Anschlüsse der Rückseite ähnlich wie beim kleinen Bruder. On top kommt der Word-Clock-Sync-Ausgang im BNC-Format sowie der ADAT-Ein- und Ausgang.
Im rechten Bereich finden sich die Klinkenbuchsen, die allesamt symmetrisch ausgelegt sind. Wie zu erwarten sind zwei Klinkenbuchsen für den Hauptausgang reserviert (linker und rechter Kanal), es folgen acht weitere Line-Ausgänge.

PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Die aufgeräumte Rückseite


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Treiber & Mixersoftware

Unser Testrechner, in diesem Fall der Gleiche wie beim 44VSL läuft mit Windows 7 (64 Bit) und installierte das Gerät vorerst automatisch. Laut Hersteller arbeitet das System ebenfalls auf Windows Vista und XP. Mac-User sollten mindestens OS X in der Version 10.6 installiert haben. Für alle Macintosh-Treiber steht ebenfalls die Treiberbibliothek in 64 Bit zur Verfügung – sehr löblich!
In Zeiten des Internets lassen wir die beiliegende CD links liegen und laden uns die nötigen Komponenten wie PDF-Handbuch und Mixersoftware von der Herstellerseite herunter. Wer die bebilderten Tutorials aus dem PDF durchgehen möchte, muss allerdings der englischen Sprache mächtig sein. Hier finden sich jede Menge hilfreiche Tipps zu den Themen Mikrofonierung, Dynamikbearbeitung, Equalizer, Reverb, Delay sowie Monitor- und Effektmischungen.

Falls die Firmware des Interfaces veraltet sein sollte, wird sogleich die Option geboten, ein Upgrade durchzuführen. Ähnlich wie das Native Instruments Service Center greift die Anwendung auf das Internet zu, um die aktuellen Daten zu laden und im nächsten Schritt die Software auf dem Interface zu updaten. Der Update-Vorgang geht flott von der Hand und in wenigen Sekunden bist du wieder einsatzbereit.

PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht

Die Mixer-Software Virtual StudioLive

Pegelanzeigen, Lautstärkeregler, Mute- und Solo-Schalter, Panning, Phasenumkehrung, Kanalverlinkung … das ist nichts Aufregendes und findet sich auch bei anderen Interfaces dieser Preisklasse. Das Beste an Virtual StudioLive sind jedoch die Effekte, die pro Kanal zuweisbar sind: Auf jedem Kanal stehen Hochpassfilter, Kompressor, Expander, EQ (semiparametrisch), Limiter, Reverb und Delay bereit. Zusätzlich stehen mit Delay/Reverb zwei Master-DSP-Effekte zur Verfügung. Die gesamte Palette ist den für professionelle Live-Anwendungen konzipierten Mischpulten vom Typ PreSonus StudioLive 16.0.2 entlehnt. Um genau zu sein, sind die Effekte mit dem »Fat Channel« des Digitalpults StudioLive 16.0.2 identisch und genau wie dieses mit 50 richtig guten Presets für alle möglichen Anwendungen plus Speicherplätze für eigene Einstellungen ausgestattet. Dieses Audio Interface kann in der Theorie also auch ohne weiteres für eine Live-Abmischung verwendet werden.

Wichtig für jeden Musiker ist, dass die Latenz so gering ist, dass ohne größere Probleme aufgenommen und abgemischt werden kann. Auch wenn das Signal mit Effekten versehen ist, soll das Abhörsignal ohne nennenswerte Verzögerung im Kopfhörer ankommen. Hier hat man bei PreSonus, wie schon bei der 44VSL, sehr gute Arbeit geleistet und das Signal kommt mit einer vernachlässigbaren Latenz an.
Kleines Schmankerl: Die große Übersicht der Kanäle schafft dank Transferkurven für die genannten Effekte einen schnellen Überblick. Zwei DSP-Effektbusse stellen Hochpassfilter, Kompressor, Expander, einen semiparametrischen EQ, Limiter, Reverb und Delay bereit. PreSonus Virtual StudioLive arbeitet ressourcenschonend, so können alle Bandmitglieder über den 26×8-DSP-Mixer bequem mit einem ausgezeichneten Monitoring versorgt werden.

 

In der Praxis

Kleine und einfache Projekte mit 44,1 kHz steckt die AudioBox 1818VSL locker mit 64 Samples weg. Das ist umgerechnet eine Latenz von knapp 2,9 Millisekunden. Bleiben wir bei 44,1 kHz, schrauben die Komplexität der Projekte jedoch in die Höhe, sind wir mir mit einer Puffergröße von 128 Samples entspannt unterwegs. Dies entspricht einer Latenz von 5.7 Millisekunden – damit lässt sich arbeiten! Die ASIO-Treiber waren die gesamte Zeit störungsfrei unterwegs.

Das größte Interface der Reihe arbeitet, wie du wahrscheinlich schon vermutest, mit denselben Wandlern der kleinen Audioboxen. Im Vergleich zum wesentlich teureren RME Fireface 800 sind leichte Schwächen in der Impulstreue auszumachen – kurze Bassanschläge, Kickdrums, Hihats und sonstige Stakkatos werden nicht ganz so scharf getrennt. In dieser Preisklasse leisten die Wandler jedoch ohne Zweifel sehr gute Dienste.

Es muss aber hinzugefügt werden, dass dies wirklich minimale Unterschiede sind. Die Aufnahmequalität der StudioBox 1818VSL ist eine sehr gute und wird hier keinesfalls in Frage gestellt. Suchst Du ein in der Wandlerqualität vergleichbares Interface, wirst Du mit dem MOTU Audio Express ein entsprechendes Pendant finden.

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Fazit zum PreSonus AudioBox 1818VSL Test

Mit dem PreSonus AudioBox1818VSL bekommst Du ein gutes Audio Interface für mittlere bis komplexe Aufnahme-Sessions. Das 1818VSL schneidet in unserem Klangtest gut ab. Bis auf leichte Schwächen bei der Impulstreue zeigen die Wandler eine gute Performance. Auch die Latenz lässt sich sehr niedrig halten.

Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es nur bei den XLR-Buchsen Verbesserungsmöglichkeiten. Diese sind mit einer innenliegenden Kunststoffplatte verklebt und nicht direkt mit dem Gehäuse verbunden. Die Verriegelungsmöglichkeit hat uns ebenfalls ein wenig gefehlt. Die Drehregler sind, wie schon mehrfach angemerkt, erste Sahne – in der Bedienung und von der Verarbeitung. Im Gegensatz zum 44VSL hat man die Kopfhörerbuchse an der Front platziert. Das bringt noch zusätzlichen Komfort.

Da die Mixer-Software bietet Effekte vom allseits bekannten Live-Mischpult StudioLive 16.0.2 und so geht hier alles wie zu erwarten reibungslos über die Bühne. Das Beste dabei ist, dass die Latenz im Keller bleibt; das Monitoring per Kopfhörer funktioniert bestens.

Der Preis liegt im grünen Bereich, die Qualität auch. Dafür gibt es viereinhalb von fünf Punkten im PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht.

PreSonus AudioBox 1818VSL Features

  • USB Audio Interface
  • 24-bit/96 kHz
  • 18 Eingänge, 18 Ausgänge
  • MIDI, S/PDIF, ADAT & WordClock
  • Studio One Artist enthalten
Hersteller:   
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PreSonus AudioBox 1818VSL Test

Lesermeinungen (2)

zu 'PreSonus AudioBox 1818VSL Testbericht: USB Audio Interface mit 18×18 In/Out'

  • Ramon Smith   02. Apr 2012   00:02 UhrAntworten

    Mit den bombenfesten Potis hat PreSonus aber dazugelernt =D
    Beim FP10 waren die unglaublich wackelig... aber ließen sich schon genauso gut anfassen. (Riffelung & Rasterung)

  • Benjamin Labschütz   10. Jun 2014   16:37 UhrAntworten

    Kompakt und sehr gut verarbeitet. Ich mag die Presonus Audiobox. Sie hat bis vor kurzem immer einwandfrei funktioniert.
    Nachteile bei mir:
    - Main Volume-Poti kracht ab und zu beim Verstellen nach bereits ca 4 Monaten(wahrscheinlich wegen Staub, behebbar mit Kontaktspray)
    - Momentan kämpfe ich mit elektonischen Knacksern in meinen Aufnahmen. ... könnte aber auch an dem blöden Windows 8 oder anderem liegen.
    Für den Preis ist sie aber wirklich top!

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