Sugar Bytes Effectrix Test

Sugar Bytes Effectrix

Effectrix im Test - Alles was Du über das Plugin wissen solltest, gibt's in diesem Testbericht.

Was ist es?

Neulich wurde ich beim Lesen von delamar auf das neue Plugin von Sugar Bytes namens “Effectrix” aufmerksam. Das Plugin verspricht Beat-Zerstückelungen á la Aphex Twin, BT und Squarepusher auf einfache Art umzusetzen und innerhalb des jeweiligen Sequenzer Hosts leicht realisierbar zu machen.

Da Effectrix für einen Preis von gerade einmal EUR 99,- zu erwerben ist und ausserdem neben der VST-Version für Windows auch in einer Version für die AU-Schnittstelle für Mac vorliegt, wurde ich neugierig.

Der Windows Besitzer hat bereits seit Jahren eine “Geheimwaffe” für das kreative Zerhackstückeln von Audiomaterial, nämlich die kostenlose Software dblue’s Glitch. Als Mac Anwender sieht man bisher noch in die Röhre. Es gibt wenige bis gar keine Alternativen.

Abhilfe schafft jetzt endlich Effectrix. Als ich Effectrix das erste mal aufmachte und es mit einem Beat fütterte war ich, gelinde gesagt, begeistert. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich Effekte erstellt, welche vorher nur mit dem peniblem Setzen von 1/128 Noten möglich gewesen waren. Das Ganze funktionierte nach dem Motto: “Klick irgendwo hin, passt scho!”


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Sugar Bytes Effectrix Testbericht

Die Benutzeroberfläche (GUI)

Sugar Bytes Effectrix hat ein einfaches intuitives Interface. Auf der linken Seite befinden sich, farblich getrennt, die einzelnen Effekte (zu diesen später mehr). Daneben rechts findet man einen Step-Sequenzer mit maximal 32 Schritten, der in seiner Länge und Auftaktung (1/4, 1/4T, 1/8, 1/16, 1/32) beliebig angepasst werden kann.

Im unteren Bereich des Plugins findet man letztlich die Einstellungen für den jeweiligen Effekt und den Master Bereich.

Die Effekte werden übrigens der Reihe nach von oben nach unten angesteuert. Heisst also, dass das Ausgangssignal des obersten Effektes in den darunter liegenden gebracht wird usw.

Sugar Bytes Effectrix: Übersicht über die Effekte

  • XLoop, Loop, Scratchloop, Reverse und Vinyl: Sind Effekte, welche das Eingangssignal loopen.
    XLoop erlaubt es den Loop in kontinuierlichen Schritten kleiner beziehungsweise grösser zu machen. (inkl. Pitch-Änderung)
    Loop beeinflusst die Länge des Loops nicht fortwährend sondern bietet eine statische Looplänge.
    Scratchloop ist sozusagen ein Vorwärts-Rückwärts-Loop, wobei vorwärts und rückwärts noch durch einen Slope moduliert werden können. Es ändert sich der Pitch und man hört etwas ähnliches wie einen Scratch Effekt.
    Reverse dreht das Signal schlicht um.
    Vinyl erzeugt “instant”-Scratch-Effekte und bietet keinen Einstellungen für Slope und Vorwärts- beziehungsweise Rückwärts-Geschwindigkeit.
  • Stretch: Time-stretching Effekt
  • Tonal Delay: Ein sehr kurz eingestelltes Delay mit erhöhtem Feedback-Wert. Dadurch entsteht ein “Sing”-Effekt. Der “Tune” kann als Notenwert von C0 bis C6 eingestellt werden.
  • Stutter: Rhythmischer Mute Effekt mit Panorama-Einstellungen.
  • Crush: Der Verzerrer *yadda*yadda*
  • Filter: Ein Filter. Besonders sind hier der “Vowel”-Modus, der Envelope Follower und der allseits beliebte Comb-Filter.
  • Phaser, Chorus, Delay und Reverb: Ich glaube diese Effekte sind allseits bekannt. Hier wurde auch nichts besonderes verbaut. Die jeweiligen Effekte sind über ca. 4-5 Drehregler manipulierbar und dementsprechend leicht und schnell einzustellen.

Sugar Bytes Effectrix Handling

Zunächst war ich ein wenig enttäuscht von Effectrix, denn es lassen sich maximal 12 Sub-Patterns anlegen. Hier hätte ich mir wenigstens soviele gewünscht, wie es auch Effekte gibt (14 Effekte). Später aber kam mir die Idee, einfach weitere Instanzen des Plugins zu öffnen, um mehr Effekte zur Verfügung zu haben. Da dies reibungslos funktioniert, sind dem Spieltrieb keine Grenzen mehr gesetzt, zumal das Plugin Rechenleistung benötigt und erstaunlich gute Ergebnisse liefert.

Die fehlende Interaktion empfand ich anfangs als störend, jedoch wurde ich schnell eines Besseren belehrt: Effectrix bietet zwei entscheidend wichtige Knöpfe. Der eine sagt, dass die einzelnen Patterns (12) per Note geöffnet werden können. Spielt man also live irgendetwas durch Effectrix, kann man durch Drücken der Keyboard Tasten C bis H das jeweilige Pattern aufrufen.

Eine Interaktion ist somit gewährleistet und meine anfänglichen Bedenken zerstreut.

Das ist schon ganz schick. Ein Traum war für mich seit jeher ein Plugin zu haben, welches den Eingang live looped, sobald ich eine Taste drücke. Bisher wich ich dafür immer auf Shuriken’s CopyShop aus. Mit dem Plugin von Sugar Bytes aber, ist das nun Geschichte, denn hier kommt der zweite oben erwähnte Knopf ins Spiel.

Run on MIDI Note

Dieser trägt die Inschrift “Run on MIDI Note” und er bewirkt, dass das Pattern solange auf Bypass bleibt bis es die jeweilige Trigger-Note für das Pattern erhält. Erst im Anschluss läuft das Pattern dann los. Wenn man nun noch den einzelnen Parametern eigene Drehregler des angeschlossenen MIDI-Controllers anlernt, kann es so richtig losgehen, denn Sugar Bytes Effectrix erlaubt das mehrfache Belegen von externen Controllern.

Mein Hardware Setup bietet hierfür vier leicht zugänglich Fader, gleich daneben 16 Tasten, denen MIDI-Noten zugewiesen sind. Ein und derselbe Fader ist einmal mit dem Parameter “Size Change” (XLoop), “Direction” (Loop) und “Grain Size” (Stretch) belegt. Im Pattern selbst habe ich nur einen Effekt aktiv, dieser startet zu Beginn des Patterns und währt dann über die ganze Patternlänge (es wäre übrigens auch möglich, mehrere Startpunkte zu setzen: Innerhalb einer Effektzeile können dazu mehrfach “Balken” aufgezogen werden).

Sugar Bytes Effectrix Klangbeispiel:

Heraus kommt in etwa sowas hier:

Weitere Soundbeispiele gibt es im Übrigen auf der Homepage des Plugins bei Sugar Bytes.

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Fazit zum Sugar Bytes Effectrix Test

Zwar muss gesagt werden, dass die herkömmliche Arbeit mit Slices und Samplern ihren eigenen Reiz hat und zu kontrollierteren Ergebnissen als der Einsatz von Effectrix führt. Alles in Allem liege ich aber noch immer fast atemlos vor Begeisterung vor meinem Rechner.

Wie eingangs erwähnt, musste ich bisher jede Note einzeln setzen, was zwar zu dementsprechend guten Ergebnissen führte, aber auch sehr zeitraubend war. Mit Effectrix wird mir nun eine Menge Arbeit abgenommen und die Ergebnisse werden dennoch amtlich.

Vielen Dank an Sugar Bytes und Robert Fehse für die Bereitstellung der Testversion für diesen Effectrix Testbericht sowie den freundlichen Kontakt.

Dieser Testbericht über Effectrix wurde von Andreas Zeitler (Musiker und Dozent an der SAE Stuttgart) für delamar verfasst. Andreas produziert vornehmlich elektronische Musik mit Reason, Logic und Ableton Live.

Sugar Bytes Effectrix Features

  • Multieffekt-Plugin
  • 14 Effekte mit 32-Stepsequencer-Steuerung
  • 2 Modulations-Sequenzer zur Parametersteuerung
  • Echtzeitsteuerung per MIDI
  • Looper mit Timestretching
  • Scratch-Effekten und Reverse
  • Systemvoraussetzungen: mindestens WinXP / Mac OSX 10.6, 1 GHz CPU, Internetverbindung
  • Unterstützte Formate: VST2 / AU / AAXnative / RTAS
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