Kick und Snare Drum komprimieren

Snare Drum komprimieren

Kick Drum und Snare Drum komprimieren: So funktioniert Kompression bei den Drums

anzeige

Kick und Snare Drum komprimieren

Das Komprimieren von Drums ist eine Kunst sagen die einen, die anderen behaupten es sei doch nur ein Handwerk. So oder so, es gibt eine Reihe von Dingen, deren man sich beim Abmischen eines Songs und beim Komprimieren bewusst sein sollte.

Komprimieren einzelner Drums vs. Kompression eines Drum Sets

Beide Optionen produzieren ganz unterschiedliche Ergebnisse bzw. einen anderen Sound. Je nach Einzelfall kann die eine oder die andere Möglichkeit die besseren Ergebnisse liefern, doch in diesem Artikel geht es speziell um das Komprimieren von Kick & Snare Drums.

Warum Drums komprimieren?

Eine unkomprimierte Kick oder Snare Drum hat einen sehr lauten Anschlag bzw. sehr laute Transienten und danach fällt der Pegel stark ab. Die Transienten sind nur sehr kurz und werden vom Ohr deswegen nicht besonders gut wahrgenommen. D.h., dass die Kick oder Snare Drum wesentlich leiser wahrgenommen wird, als sie tatsächlich ist. Wenn wir nun die Transienten etwas leiser machen könnten in Relation zum Körper, würde die Drum lauter erscheinen, bzw. voller klingen.

Wie stelle ich den Kompressor für Snare oder Kick Drum ein?

Und genau hier kommt der Kompressor ins Spiel, denn mit diesem können wir den Anschlag und die Transienten unter Kontrolle bringen. Dazu hat jeder gute Kompressor (gleich ob Hardware oder Software) einen Parameter “Attack”. Dieser dient dazu, die Geschwindigkeit einzustellen, mit der das Gerät auf das anliegende Audiosignal anspricht. Stellt man z.B. einen Wert von 50ms ein, so werden zunächst 50ms vom Audiosignal durchgelassen, bevor der Kompressor mit seiner Arbeit beginnt.

Bei 50-100ms Attack lässt man praktisch alle Transienten einer Kick oder Snare Drum unbearbeitet passieren. Möchte man auf diese jedoch Einfluss nehmen, so muss man den Attack auf sehr kurze Zeiten (z.B. 10ms) einstellen. Gerade wenn man individuelle Drumspuren komprimiert, ist der Parameter Attack der wahrscheinlich wichtigste. Die Ratio der Kompression kann bei etwa 4:1 liegen und der Parameter Release bei 100ms. Selbstverständlich sind dies nur Ansatzpunkte und können nur als Ausgang für das Experimentieren gesehen werden.

Tutorial: Wie funktioniert der Kompressor?

Zu kurzer Attack

Auch beim Attack sollte man fleissig experimentieren, keine Frage. Wenn man den Attack zu kurz einstellt, wird das Ergebnis sehr flach und damit auch unnatürlich klingen. Kleine Änderungen dieses Parameters können zu großen Veränderungen führen, deswegen sollte man die Einstellung des Attacks nicht auf die leicht Schulter nehmen und sorgfältig arbeiten.

Unterschiede zwischen Kick und Snare Drum

Der Hauptunterschied zwischen Kick und Snare Drum dürfte der heftige und scharfe Attack der Snare sein. Eine Kick oder Bass Drum wird in der Regel einen weicheren Anschlag haben, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. In manchen Aufnahmen werden harte Beater mit entsprechendem Attack verwendet. Mit weicheren Beater wird der Anschlag nicht ganz so aggressiv sein, aber in beiden Fällen kann der Sound der Kick von der Kompression profitieren. Auch hier gilt, wie so oft in der Musikproduktion und im Musikbusiness: Hinhören und testen.

Kick und Snare Drum komprimieren: Zusammenfassung

Das Bearbeiten der Transienten ist das A und O beim Komprimieren von Kick und Snare Drum. Es geht darum, den Drumsound voller und subjektiv lauter zu machen, um einen besseren Effekt im Mix zu gewinnen. Natürlich kommt es auch vor, dass man gerade die Transienten hervorheben will (oder muss), aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel zum Thema Kompression.

Lesermeinungen (16)

zu 'Kick und Snare Drum komprimieren'

  • Sib   24. Mai 2009   16:36 UhrAntworten

    Danke!

  • Moritz   25. Mai 2009   01:12 UhrAntworten

    Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: Danke für Eure exzellente Arbeit hier auf delamar!

  • Checkoff   25. Mai 2009   02:56 UhrAntworten

    naja, wurde ja nur sehr oberflächlich angekratzt das ganze...

  • Pro.tone   25. Mai 2009   10:33 UhrAntworten

    Danke !!
    Wie sich die Zeiten ändern...früher gab man Unsummen für die SAE aus, heutzutage bekommt man seine Infos umsonst und kompetent vermittelt.

  • Richie   25. Mai 2009   11:02 UhrAntworten

    Ich halte den Artikel für etwas mager. Zum einen, wie schon erwähnt, nur angekratzt. Zum anderen wären doch gerade kleine (aber feine) Hörbeispiele angebracht. Gerade hier hätte man zeigen können, wie extrem ein Kompressor auf die Transienten einwirken kann, aber auch auf das Sustain.

  • Carlos (delamar)   25. Mai 2009   12:11 UhrAntworten

    Danke für Lob und Kritik.

    Das Thema Kompression kann nicht in einem einzigen Artikel in voller Tiefe erschöpft werden - auch nicht, wenn es nur um einen kleineren Bereich wie das Komprimiern von Kick und Snare Drums geht. Letzten Endes geht es in diesem Artikel um einige wichtige Grundlagen, die die wenigsten tatsächlich präsent haben, wenn es an das Musik machen geht. Nicht mehr und nicht weniger.

    Wer weitere Informationen möchte, der sei auf die Fachliteratur hingewiesen, die Ihr z.B. hier oder hier finden könnt.

  • marcel   25. Mai 2009   20:07 UhrAntworten

    dankeschön!!!

  • Cube   08. Okt 2009   14:13 UhrAntworten

    Das ist es Mann!

  • Thomas Gerstner   03. Mrz 2010   12:46 UhrAntworten

    Muss mal zwischendurch, euch Loben! Ihr seid sau gut... genau das was ich brauchte. Ich bin noch mitten drin in eurer Online Schulung, aber ein Lob ist jetzt schon angebracht. Ich nehme schon länger Musik auf und versuche eine gutes Mastering hinzubekommen. Aber ich mußte feststellen das man nicht alles durch versuche perfektionieren kann.

    Vielen dank für die guten Erklärungen.

    TOM

  • Carlos (delamar)   03. Mrz 2010   13:35 UhrAntworten

    Hallo Tom,

    und herzlich willkommen bei delamar. Vielen Dank für die netten Worte, es macht Spass zu hören, dass die Tutorials gut ankommen und dich weitergebracht haben.

    Grüße
    Carlos

  • Electric   08. Aug 2012   12:54 UhrAntworten

    aber ist es eientlich überhaupt nötig ,auf sample packs zu komprimieren?

    die meisten sample bänke egal ob dance oder pop sind ja schon vorkompremiert?

    mann würde dann doppelt komprimieren '!

  • Flo   14. Feb 2013   14:31 UhrAntworten

    Sehr hilfreich, vielen Dank!

  • Edelplastic   10. Dez 2014   19:04 UhrAntworten

    Super Tutorials! Endlich gehen meine Drums und Snares nicht mehr im Soundmatsch unter :D

  • Tom   18. Dez 2017   14:47 UhrAntworten

    In der Kürze liegt die Würze
    Shame on me, diese Kompaktausgabe hat mir geholfen, den Artikel ganz zu lesen und bereitet mir Vorfreude aufs experimentieren und weiter einlesen.
    In diesem Sinne, danke

  • chickenguy   22. Okt 2018   17:14 UhrAntworten

    Supergeil, vielen Dank!

  • Tante Werner   28. Sep 2021   18:06 UhrAntworten

    Es ist absolut wichtig, die Kompressoreinstellung vom Song und Genre abhängig zu machen, sowie vom Ausgangsmaterial. Ich arbeite regelmäßig mit Rock- und Punkaufnahmen, die in mäßig guten Räumen entstanden sind. Ich muss da gerade bei der Kick und Snare meistens enorm viel "Boom" mit dem EQ entfernen um anschließend eher mit ca. 30 ms Attack und 50-70 ms Release die Transienten schön hervorzubringen. Häufig möchte man sehr viel mehr Transienten als Body, um eine Trommel hörbar aber ohne Matsch durch einen Mix zu drücken. Euer Tutorial ist nicht falsch, deckt aber nur einen sehr kleinen Anwendungsbereich ab.

Sag uns deine Meinung!

anzeige

Empfehlungen