Was verdient ein Musiker an einer CD – Die Fortsetzung

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Was verdient ein Musiker an einer CD – Die Fortsetzung

Von neuem begonnen hatte die Diskussion auf einer Podiumsdiskussion der c/o pop in Köln, auf der Stefan Herwig vom „Dependent Label“ die Zahlen als bestandlos bewertete und kurz danach eine eigene Grafik veröffentlichte. Auch Thomas Schlegel bezeichnet die Zahlen als „nahezu unbrauchbar“, gingen sie doch vom „ungünstigsten Fall aus – einer Newcomerveröffentlichung bei einem Majorlabel“. Zudem berücksichtigten die Zahlen nicht die Tatsache, dass „Musiker, die ihre Songs selber schreiben und produzieren, den Löwenanteil von Produktion und GEMA-Abgaben erhalten“.

Im Auftrag des VUT recherchierten nun Amke Block von audiomagnet und Thomas Schlegel von der Kanzlei Sasse & Partner neue Zahlen, die mit einem Anteil von 12%-17% für den Musiker am Verkauf einer CD deutlich höher liegt als der in der urspünglichen Studie. Hier ein Zitat:
„Wir haben bei Independents und Künstlern nachgefragt und sind zu einem deutlich anderen Ergebnis gekommen. Die Befragten waren sich einig, dass der Künstleranteil nur in den seltensten Fällen unter 12% liegt. Hat der Künstler auch die Komposition und den Text verfasst, sind im Schnitt 17% des Endverkaufspreises für ihn drin, da dann auch Einnahmen aus den GEMA-Lizenzen an ihn zurückfließen.“

Ist die Situation also doch gar nicht so schlimm und Musiker werden tatsächlich „in der Regel angemessen an den Einkünften der Labels beteiligt“? Ich bin mir da nicht so sicher, wenn ich anfange zwischen den Zeilen zu lesen.

Bemerkenswert sind meines Erachtens in diesem Zusammenhang folgende Punkte:

  1. Der Auftraggeber VUT bzw. Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. ist ein Verein der Musikindustrie, der Labels – und nicht etwa der Musiker.
    Anm. d. Red.: Ich wurde vom VUT in den Kommentaren darauf hingewiesen, dass sich 30% Musiker (die sich selbstvermarkten) in seinen Reihen befinden. Insofern gilt es, den Einwand im letzten Nebensatz zu relativieren.
  2. Genau wie schon bei der ersten Studie wurden keine genaueren Angaben zu den Quellen gemacht oder über Umfang der Umfrage.
  3. Thomas Schlegel bekräftigt mit seiner Äusserung über den „ungünstigsten Fall“ den Wahrheitsgehalt der ersten Studie. Es handelt sich demnach um eine Newcomerveröffentlichung bei einem Majorlabel.
    Anm. d. Red.: Ein weiterer Nachtrag. Es handelt sich nicht um eine Studie, sondern um „Schätzung“, wie aus dem Kommentar von Eva Kiltz hervorgeht.
  4. Die neue Studie des VUT betont: „Wir haben bei Independents und Künstlern nachgefragt“. Also sind in der neuesten Statistik die Major-Labels wohl ausgeschlossen worden. Diese hätten den Prozentsatz vermutlich deutlich nach unten gedrückt.
  5. Amke Block zeichnet bereits für die erste Erhebung mitverantwortlich, was wieder die Glaubwürdigkeit beider Erhebungen unterstreicht (oder eben nicht, falls Du einen anderen Standpunkt bevorzugst). Jedenfalls kann ich von Falschinformationen, wie gulli schreibt, nichts feststellen.
  6. Die Kanzlei Sasse & Partner geht gegen Urheberrechsverletzungen aus Filesharing vor.
  7. Die BPB hat wohl den Gegenwind bemerkt und reagierte auf die von VUT und diversen Labels geäusserte Kritik mit der Löschung der ursprünglichen Studie. Eingeständnis schlechter Recherchen und daraus resultierender Falschinformation oder Lobbyarbeit?

 

Und was bedeutet das alles jetzt?

Zum einen ist klar, betrachtet man den Auftraggeber und die Ausführenden, dass diese Studie zu diesem Ergebnis kommen musste: „Aber in einem waren sich alle einig: in der Regel teilen Label und Künstler die Einkünfte aus Tonträgerverkäufen fair“. Die Labels können ja auch nicht ernsthaft etwas anderes behaupten.

Statistiken sprechen immer für den, der sie erstellt oder erstellen lässt. Für mich persönlich scheint auch klar, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte beider Studie liegen muss und dass es für Bands heute mehr denn je lohnt, über eine anständige Selbstvermarktung für Musiker und Bands nachzudenken und Labels nicht mehr als den einzig gangbaren Weg zu betrachten. Denn: Wer am Anfang seiner Karriere als Musiker oder Band steht, der hat keine starke Verhandlungsposition beim Label – gleich ob Independent oder Major. Zu verschenken hat niemand etwas.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Deine Meinung und vielleicht kommen ja noch einige neue und interessante Erkenntnisse hinzu.

 

Neue Erkenntnisse oder Ergebnisschönung?

Neue Erkenntnisse oder Ergebnisschönung?

via // Studie des VUT

Lesermeinungen (22)

zu 'Was verdient ein Musiker an einer CD – Die Fortsetzung'

  • DrNI   20. Sep 2009   11:49 UhrAntworten

    Selbst wenn ein Musiker tatsächlich 17% an einer CD verdient, dann kann man leicht ausrechnen, wie viele er verkaufen muss, bis er auf ein passables Einkommen kommt. Wenn dann auch noch die ganze Kapelle am Songwriting beteiligt war (was oft die korrekte faire Situation wäre) und sagen wir mal aus vier Köpfen besteht, dann wird es nochmal weniger.

    Also viel giggen und dabei die CDs direkt verkaufen? Ja, klar… aber wozu dann noch eine Plattenfirma und das ganze teure Brimborium?

  • Paul   20. Sep 2009   12:04 UhrAntworten

    Wer kann denn zur Zeit viel auftreten, wenn eine Band nicht schon einen Namen hat ?

  • Armin   20. Sep 2009   12:48 UhrAntworten

    Wie sagt man im Volksmund so schön: Eine Statistik ist immer nur so gut wie der, der sie fälscht.

  • Christian   20. Sep 2009   15:20 UhrAntworten

    Was die GEMA angeht: Es gibt noch den Fall, dass ein Label auch einen angeschlossenen Verlag hat und den Künstler bittet/zwingt, den Titel über diesen Verlag verlegen zu lassen. Das schmälert die GEMA-Einnahmen des Künstlers, weil die nun zwischen Künstler und Verlag geteilt werden.

  • Alex   20. Sep 2009   21:31 UhrAntworten

    Oh weia. Geht das gehetze wieder los...
    "Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und Musikproduzenten" heißt es ausgeschrieben. Warum sollen sie Statisktiken für Major Labels erstellen ? Ich finde ihr legt das etwas seltsam aus.

    Ich versteh auch nicht wo das Problem ist ? Man kann eine CD komplett alleine herstellen und den ganzen Gewinn alleine Eintüten. Als ob man gezwungen wird sich ein Label zu suchen oder sich Musik von Major Labels zu kaufen.

    Mich persönlich interessieren solche Statistiken nullinger. Wenn ich ein Plattenvertrag von nem Label bekommen habe, konnte ich mir das genau überlegen ob ich da bock drauf hatte oder nicht. Finde da nichts verwerfliches daran. Und wer meint das er mehr Kohle vom Kuchen abhaben will, kann sein eigenes Label aufziehen. Genau das habe ich persönlich jetzt auch gemacht, was dank dem VUT Verein auch kein Problem war. Denn soweit ich das sehe, ist der Verein genau dafür da: Leuten und vorallem Musikern zu helfen einen Label aufzuziehen.

    Ach ne - ich vergaß: der Verein ist ja ein Teil "der bösen Musikindustrie " und - zitat - "und nicht etwa der Musiker."

    Es gibt heute noch genug möglichkeiten Musik auf altmodischen Weg zu veröffentlichen und auch im Indipendent Bereich erfolgreich zu sein. Geld fliesst immernoch - wenn auch nicht mehr so viel wie früher. Aber ich würde mir wünschen wenn delemar den Nachwuchs auch mehr dazu ermutigen würde, anstatt immer nur dieses Feinbild aufzubauen. Vielleicht kommts mir ja auch nur so vor. Aber warum gebt ihr Tips für den Demo Versand, wenn ihr der Meinung seid daß die Musikindustrie sowieso nur aus vera**** und abzocke besteht ?
    Oder hab ich da was falsch verstanden ?

    Cheers Alex

  • Marcel   21. Sep 2009   09:31 UhrAntworten

    Alex, du hast da ein paar interessante Punkte aufgeführt. Ich hab Delamar jetzt schon lang genug gelesen, dass ich folgendes behaupten kann: Natürlich hat Delamar auch Tipps für erfolgreiche Selbstvermarktung im Programm.

    Für das "Feindbild" ist meiner Meinung nach, die Musikindustrie aber selbst verantwortlich. Wie du schon selbst sagst kann ein Label heute auch noch ganz klassisch Kohle verdienen. Die Indie-Labels sind da meistens auch noch ganz fair ihren Künstlern gegenüber aber ich höre immer mal wieder von den 360°-Verträgen, die meiner Meinung nach bei jeder anderen "Industrieform" mehr als nur gewerkschaftsfeindlich wären.

    Wenn man einen Vertrag mit nem Major eingeht, sollte man sich bewußt darüber sein, dass man dann X Singles und Y Alben veröffentlichen MUSS. Das ist Bestandteil des Vertrages und auch legitim. Dennoch heißt das auch: Man muss an seiner Musik arbeiten und nebenbei noch PR-Termine, Talkshows, Konzerte, Radiogigs, Musikvideos, Werbespots und was weiß ich erledigen. So ganz nebenbei soll man auch noch das nächste Album produzieren.

    Wie gesagt: Wer sich den Stress antun möchte, soll das gerne tun. Was mich aber wirklich stört ist: Wenn ich als Musiker nen Liveauftritt habe, warum darf ich darf ich bei nem 360er nicht sämtliche Konzerteinnahmen (abzüglich Hallenmiete, Strom) behalten? Die Majors haben sich angewöhnt, ihren Künstlern ein Gehalt zu zahlen.

    Und das geht einfach gar nicht, zumindest ICH hab da ein Problem mit.

    Das Feindbild resultiert meiner Meinung nach eben aus dieser kreativen Ausbeutung und natürlich daraus, dass gerade die Majors gerne mal die Musikfans verklagen. Ohne das das wieder ne Grundsatzdiskussion über P2P werden soll: Musik wurde schon immer kopiert, damals waren's Tapes und heute sind es halt CDs oder USB-Sticks...

    Wenn die Majors nicht einen unglaublich fettwanstigen Verwaltungsapparat hätten und von BWL-Studenten geleitet würden, sondern von ner Bande durchgeknallter Hippies (wie es halt mal war) regiert werden würden, wäre es vermutlich wesentlich vielfältiger. Es gäbe eine größere Vielfalt an Musik (vgl. Joe Cocker vs. Kraftwerk) und die MUSIK wäre wieder entscheidend und nicht das geile Aussehen der Lead-Sängerin.

  • Eva/VUT   21. Sep 2009   10:52 UhrAntworten

    @Christian: Du sagst "Was die GEMA angeht: Es gibt noch den Fall, dass ein Label auch einen angeschlossenen Verlag hat und den Künstler bittet/zwingt, den Titel über diesen Verlag verlegen zu lassen. Das schmälert die GEMA-Einnahmen des Künstlers, weil die nun zwischen Künstler und Verlag geteilt werden."

    --> Das ist in der Grafik aber schon berücksichtigt.

  • Eva/VUT   21. Sep 2009   11:15 UhrAntworten

    Lieber Autor (leider steht Dein Name nicht unter Deinem Artikel?),

    ich will die Gelegenheit nutzen, um einiges von dem was Du feststellst zu kommentieren:

    1. Der Auftraggeber VUT bzw. Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. ist ein Verein der Musikindustrie, der Labels – und nicht etwa der Musiker.

    Wobei unter den Mitgliedern des Verbandes ca. 30% Musiker sind, die sich selbst vermarkten. Entgegen der landläufigen Meinung ist auch ein Künstler, der seine Platten herstellt, verpflichtet ein Gewerbe anzumelden und damit nach unserem dafürhalten ein Independent Label. Die scharfe Trennung zwischen dem was Du Musikindustrie nennst und dem was Du unter Künstler subsumierst stimmt ja so schon längst nicht mehr. Im Übrigen ist die Definition von Industrie laut Wikipedia "Die Industrie (lat. industria: Betriebsamkeit, Fleiß) bezeichnet den Teil der Wirtschaft, der gekennzeichnet ist durch die Produktion und Weiterverarbeitung von materiellen Gütern oder Waren in Fabriken und Anlagen, verbunden mit einem hohen Grad an Mechanisierung und Automatisierung – im Gegensatz zur handwerklichen Produktionsform."

    Dies zugrunde gelegt wäre ich vorsichtig mit diesem Begriff, er trifft für weite Teile der Musikwirtschaft nicht zu.

    2. Genau wie schon bei der ersten Studie wurden keine genaueren Angaben zu den Quellen gemacht oder über Umfang der Umfrage.

    Es handelt sich hier nicht um eine Studie, sondern um eine Schätzung.
    Was auch aus den Fußnoten der Grafik hervorgehen würde, wenn sie denn mit transportiert worden wären.

    4. Die neue Studie des VUT betont: “Wir haben bei Independents und Künstlern nachgefragt”. Also sind in der neuesten Statistik die Major-Labels wohl ausgeschlossen worden. Diese hätten den Prozentsatz vermutlich deutlich nach unten gedrückt.

    Natürlich sind die Major Labels ausgeschlossen worden. Warum sollte ein Independent Verband Informationen über Major Labels veröffentlichen?

    5. Amke Block zeichnet bereits für die erste Erhebung mitverantwortlich, was wieder die Glaubwürdigkeit beider Erhebungen unterstreicht (oder eben nicht, falls Du einen anderen Standpunkt bevorzugst). Jedenfalls kann ich von Falschinformationen, wie gulli schreibt, nichts feststellen.

    Wie oben von Dir erwähnt, war die alte Statistik für einen ganz bestimmten Fall, nämlich den Newcomer-Major-Künstlervertrag, designt. Hätte die BPB bei ihrer Übernahme der Grafik die Fußnoten mit übernommen, müssten wir hier nicht diskutieren.

    6. Die Kanzlei Sasse & Partner geht gegen Urheberrechsverletzungen aus Filesharing vor.

    Was willst Du damit aussagen?

    In der Musikwirtschaft herrscht nach wie vor keine Einigkeit darüber, ob man - völlig legal im Übrigen - gegen Filesharing vorgehen soll oder nicht. Viele Independents haben sich dagegen entschieden, um ihr Verhältnis zu den Musikhörern nicht zu beschädigen.

    Aber eines sollte doch klar sein: ob Künstler oder Label, wenn es sich durchsetzt, dass für den Besitz oder Konsum von Musikaufnahmen keine monetäre Gegenleistung mehr erbracht wird, wird bald niemand mehr das Risiko auf sich nehmen mit einem Künstler zusammen eine Platte zu produzieren und veröffentlichen.

    Dann hat ein Künstler nicht mehr die Wahl, sich ein Label zu suchen, dass eine Produktion inklusive Arbeitsleistung komplett vorfinanziert ohne einen Stundenlohn zu verlangen oder die sich selbst zu vermarkten, denn dann MUSS der Künstler sich selbst vermarkten.

    Und wenn er dann Hilfe benötigt, zum Beispiel in der Promoarbeit, bei der Suche nach einem Vertrieb, bei der Gestaltung seines Albums, beim Einsammeln von Kleinstbeträgen von Downloadplattformen etc muss der Künstler diese Arbeit als Dienstleistung ganz normal bezahlen.

    Ist das wirklich ein wünschenswertes Szenario?

    7. Die BPB hat wohl den Gegenwind bemerkt und reagierte auf die von VUT und diversen Labels geäusserte Kritik mit der Löschung der ursprünglichen Studie. Eingeständnis schlechter Recherchen und daraus resultierender Falschinformation oder Lobbyarbeit?

    Frag doch einfach mal bei der BPB nach anstatt Vermutungen anzustellen und lass uns die Antwort wissen.

  • Carlos (delamar)   21. Sep 2009   11:19 UhrAntworten

    Danke für euer Feedback! Ich sehe daran deutlich, dass das ein Thema ist, das viele Musiker bewegt. Wir werden heute Abend (Montag, 21. September 2009) nochmals über dieses im Rahmen unseres (Live-) Podcasts sprechen, schaltet doch ein ab 22 Uhr und diskutiert mit!

    @Alex:
    Vielen Dank für dein Feedback. konnte ich Im gesamten Artikel keinen Anker für deine Vermutung der "bösen Musikindustrie" oder für das von dir zitierte "Gehetze" finden. "Unsere" Auslegung ist im Übrigen nur meine, nicht die aller delamar-Autoren.

    Und was findest Du falsch an der Aussage, dass man auch die Major-Labels in die Statistik hätte einbeziehen können? Schön wäre es doch ebenfalls gewesen, etwas genauer auf die Umstände dieser (und auch der letzten) Erhebung einzugehen. Reden wir hier von einer Stichprobe von 10, 100 oder 1000 Musiker/Labels? Wie soll ich ersehen, wie statistisch relevant, die hier getroffenen Aussagen sind?

    Tipps für den Versand von Demo-CDs geben wir übrigens deswegen auf delamar, weil wir (und das schliesst mich ein) die Welt nicht schwarz und weiss sehen. Wir sind uns durchaus bewusst (und hören nicht auf, das auch kundzutun), dass es nicht nur den einen, wahren Weg gibt. Zwischen Schwarz und Weiss gibt es noch unendlich viele Grau-Schattierungen.

    Über den VUT konnte ich bei meinen Recherchen auf seiner Webseite nicht viel mehr herausfinden als den Claim "Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V.". In einer Selbstdarstellung auf einer Unterseite wird weiterhin geschrieben: "Der Verband unabhängiger Musikunternehmen VUT ist die Interessenvertretung der deutschen Kreativwirtschaft im Bereich Musik. Zu seinen Mitgliedern zählen rund 1.200 Labels, Verleger, Produzenten und Vertriebe, die mehr als 50 Prozent der Neuveröffentlichungen auf dem deutschen Musikmarkt repräsentieren."

    Ich finde es klasse, dass es einen solchen Verein gibt und bin auch sicher, dass er dir geholfen hat, ein Label aufzuziehen. Hier wollte niemand den VUT als solchen in Frage stellen. Wir sprechen nur über eine Statistik.

    @EVA/VUT
    Danke für deine Wortmeldung, vielleicht können wir ja mal ein Interview zu diesem Thema organisieren, in dem Du auch den VUT mal genauer vorstellst?

  • Eva/VUT   21. Sep 2009   11:27 UhrAntworten

    Hallo Carlos,

    ja, das können wir gerne machen.

    Vorab gäbe hier noch einiges über uns zu lesen:
    http://www.vut-online.de/cms/?page_id=122

    Lieben Gruß, Eva

  • Carlos (delamar)   21. Sep 2009   11:53 UhrAntworten

    @Eva/VUT

    Um dein Feedback hier nicht unkommentiert zu lassen:

    Die 30%ige Beteiligung sich selbst verlegender/vermarktender Musiker am VUT war leider auch auf den zweiten Blick nicht ganz klar auf eurer Webseite ersichtlich. Der Claim unter dem Logo spricht das jedenfalls auch nicht aus.

    Durch die Angabe der Stichprobengrösse und des Verfahrens zur Erhebung der Zahlen, hätte man einer Verwechslung Studie/Schätzung vorbeugen können.

    "Warum sollte ein Independent Verband Informationen über Major Labels veröffentlichen?"

    a) War das nicht bei der ersten Erhebung der Fall? Oder woher kamen die alten Zahlen?

    b) Und nein, ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass diese Zahlen veröffentlichen sollte. Ich finde es nur enorm wichtig, dass die Musiker wissen, dass hier eben diese Zahlen fehlen. Das ist etwas, auf das in den anderen Medien selten bzw. gar nicht hingewiesen wurde und von dem ich sicher bin, dass es zu Verwirrungen beim Leser führen kann.
    Denn auch wenn der VUT laut eigenen Angaben 25% des deutschen Musikmarktes vertritt und damit für 50% aller Neuveröffentlichungen verantwortlich zeichnet: Kann der VUT auch 25% des Umsatzes verzeichnen?

    Punkt 6:
    Über Urheberrechtsverletzungen müssen wir nicht diskutieren. Genau wie Du, lehnen wir diese ab. Wie aber schon oben erwähnt, ist für den Leser enorm wichtig zu wissen, wer eine Statistik veröffentlicht, damit er die daraus geschlossenen Folgerungen nachvollziehen und das Gesamtbild erkennen kann.

  • Eva/VUT   21. Sep 2009   12:20 UhrAntworten

    Hihi, nette kleine Unterhaltung:

    - "Die 30%ige Beteiligung sich selbst verlegender/vermarktender Musiker am VUT war leider auch auf den zweiten Blick nicht ganz klar auf eurer Webseite ersichtlich. Der Claim unter dem Logo spricht das jedenfalls auch nicht aus."

    Stimmt, werde ich demnächst mal ändern. Man kann es aber schon der Selbstbefragung unserer Mitglieder entnehmen: http://www.vut-online.de/cms/wp-content/uploads/vut_studie_wachstumgegendentrend.pdf

    - “Warum sollte ein Independent Verband Informationen über Major Labels veröffentlichen?”

    a) War das nicht bei der ersten Erhebung der Fall? Oder woher kamen die alten Zahlen?

    Der Zusammenhang aus dem heraus die alte Statistik veröffentlicht wurde ist mir nicht bekannt. Es sei erwähnt, dass Amke Block diese damals im Zuge ihrer Tätigkeit für ihr Internetmagazin erstellt hat und damit etwas illustrieren wollte, meines Wissens nämlich, was ein Major einem Newcomer in einem Künstlervertrag bezahlt, wenn es ganz schelcht läuft. Ich schätze Amke Block sehr, sie ist mit ihrer Firma auch Mitglied unseres Verbandes und engagiert sich seit langen Jahren ehrenamtlich in unserem Nord-Ableger, aber in die Erstellung der Grafik waren wir nicht involviert, sonst hätten wir gleich nur Independents dargestellt.

    b) Und nein, ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass diese Zahlen veröffentlichen sollte. Ich finde es nur enorm wichtig, dass die Musiker wissen, dass hier eben diese Zahlen fehlen. Das ist etwas, auf das in den anderen Medien selten bzw. gar nicht hingewiesen wurde und von dem ich sicher bin, dass es zu Verwirrungen beim Leser führen kann.
    Denn auch wenn der VUT laut eigenen Angaben 25% des deutschen Musikmarktes vertritt und damit für 50% aller Neuveröffentlichungen verantwortlich zeichnet: Kann der VUT auch 25% des Umsatzes verzeichnen?

    Ja, wobei, dies erwähnte ich bereits bei Gulli:

    "Leider kann ich die Aussage, dass die Independents in Deutschland 25% Marktanteil haben, nicht mit offiziellen Zahlen belegen. In Deutschland werden die offiziellen Statistiken von MediaControl in Kombination mit GfK erhoben und zwar an den Scannerkassen. Auftraggeber der Erhebung ist der Industrieverband der Musikwirtschaft. Das ist so, weil die Datenerhebung sehr teuer ist und wir - die Indies - dafür kein Budget haben. Die Industrie hat sich entschieden, nur die Gesamtmarktdaten abzubilden und nicht nach Independent und Major zu unterscheiden. Das müssen wir momentan leider so akzeptieren."

    Wir erhalten zwar inoffiziell jedes Jahr die Statistik darüber, welche Anteile an den erhobenen Verkäufen Indies haben und welche Majors, sind aber, da nicht Auftraggeber, nicht ermächtigt, diese Daten offiziell zu veröffentlichen.

    Ich hoffe sehr, dass sich das finanzielle Problem bald lösen lässt, damit der ganze Markt mit Tonträgern durch vollständige Daten ein bisschen transparenter wird. So lange müssen diese offiziellen Zahlen leider ausreichen: http://www.musikindustrie.de/statistik-publikationen/ und meine Aussage, dass die Indies 25% Marktanteil haben, muss leider ohne Beleg im Raum stehen bleiben. "

    Punkt 6: Damit hast Du natürlich recht. Ich hoffe, ich konnte auf die Frage danach wer diese Statistik veröffentlicht hat, eine zufriedenstellende Antwort geben.

  • Ben   21. Sep 2009   18:25 UhrAntworten

    ich verstehe nicht ganz warum man sich so sehr darüber aufregen kann die statistik stellt eben die sicht des vereins dar und genau das wird im beitrag herausgestellt wenn vielleicht auch etwas pikant

  • dj Putin   24. Apr 2012   17:15 UhrAntworten

    hey ihr delamari :)

    kurze frage:

    ich bin teil einer 3-köpfigen band.
    ich bin weder textlich begabt, noch singe/rappe ich auf unseren liedern. ich bin produziere instrumentals, helfe beim text ein wenig mit (nur ideen) und der größte teil der melodien kommt von mir. desweiteren misch und master ich alles allein.
    dennoch sind wir ein team und stehn vor der gema anmeldung durch unseren manager. wäre es sinnvoller alles durch 3 zu teilen oder machts mehr sinn (vom finanziellen stand) jeden aufgabenbereich klar zu definieren?

    danke im vorraus und beste grüße

    • Carlos San Segundo (delamar)   24. Apr 2012   17:24 UhrAntworten

      Wirst Du schon im Radio gespielt?

  • dj Putin   25. Apr 2012   19:47 UhrAntworten

    hey carlos, danke für die schnelle antwort :)

    nein, noch ist es nicht soweit. wir stehen wie gesagt kurz vor der anmeldung aber nehmen wir einfach an, dass wir bald im radio laufen?

    lg

    • Carlos San Segundo (delamar)   25. Apr 2012   21:35 UhrAntworten

      Mein Tipp: Geh erst in die GEMA, wenn Du regelmäßig im Radio/Club im ganzen Land gespielt wirst.

  • p-def   23. Dez 2012   18:45 UhrAntworten

    wenn man die Platten indiependent verkauft verdient man um einiges mehr daran zum beispeil der Rapper Fler veröffentlicht platten über sein eigenes Label Maskulin und verdient pro verkaufter Cd 7 euro

  • Hella   09. Apr 2013   04:55 UhrAntworten

    >"...Ist das wirklich ein wünschenswertes Szenario? ..."

    Daß diese "Musikwirtschaft" (für mich und viele andere nur noch ein Schimpfwort) verschwände, wie sie entstand?

    Ganz klar: Ja!

    Es wäre höchst nötig, daß dieses Phänomen der "Musikindustrie" und der "VERwerter" (man könnte angesichts der traurigen Lage der Mehrzahl der Künstler auch sagen "Leichenflederer"), das mit dem Aufkommen des Phonographen entstand und heute "Musikwirtschaft" genannt wird, wieder in jenes Nirvana verschwände, aus dem es leider vor einem knappen Jahrhundert auftauchte ( als der Kapitalismus neurotisch und krebsartig entgleiste und sich gleich zwei Weltkriege organisierte), denn es ist zutiefst kulturschädlich:

    Es gibt keinen seriösen "Musikmarkt"! KANN ihn nicht geben, denn:
    Kunst ist keine Ware! (Dafür fehlen ihr nämlich alle(!) Eigenschaften die eine seriöse Ware in einer seriösen Wirtschaft, soll sie nicht dem Betruge Vorschub leisten, haben muß.
    Kunst ist aber das glatte Gegenteil von Ware! Sie ist eine eigene kulturelle und ethische Kategorie, jenseits allen Krämertums, ja der natürliche Gegenspieler zu letzterem!)
    Was heute verniedlichend als "Musikmarkt" dargestellt wird, ist bei Lichte betrachtet nichts anderes, als brutales Gechäftemachertum, das sich frech auf ein ihm wehrlos ausgeliefertes Gebiet aus breitet - NACHWEISLICH auf dem Rücken der Künstler und zum Schaden der Völker und ihrer Kulturen.(Das Urherberrecht z.B. bewirkt u.a., daß viele, für die Menschheit wichtige Werke in ihrer Verbreitung gehemmt, ja teilweise sogar unter Verschluß gehalten und damit der Menschheit vorenthalten werden. - wer jemals versucht hat, Noten argentinischer Tango-Originalarrangements nach Europa zu bekommen, um sie in Europa aufzuführen, weiß , was ich meine ...)

    Das es auch ohne diesen Wasserkopf, diesen "man-in-the-middle-Angriff zwischen Author und Publikum, geht, beweisen die Jahrtausende menschlicher Kultur davor, als es mehr Kultur und Kunst, mehr Vielfalt gab, weil eben nicht von "Marktgesetzen" (=Habsucht) eingeengt!
    Weg mit diesen Trittbrettfahrern der menschlichen Kultur und ihren hütchenspielerischen Strukturen und Methoden! Und dies lieber gestern als heute!
    Betrachtet man die wirtschaftliche UND KÜNSTLERISCHE Lage der Künstler/Authoren (von einer handvoll Protegés gewisser "Lobbies" mal abgesehen) wird schnell deutlich, daß die kommerzielle VERwertung kultureller Produkte zur Verarmung der Kulturen geführt hat und vor allem immer stärker führt: Konkurrenz, andere Sichtweisen, Parallelwerke (die einen Zeitstil mitprägen und so kulturbildend und gesellschaftlich stabilisierend wirken könnten!) werden offen und/oder versteckt bekämpft - aus purem monetären Egoismus.
    Das Urheberrecht ist in Wahrheit gröbstes Urheber UNrecht - das geht schon mit dem irreführenden Begriffe des "URhebers" selbst los.
    "Sprache die für dich dichtet und denkt"(Schiller):
    Es gibt keinen "UR"-Heber: Der Mensch - auch der kreativste, steht stets auf den Leistungen seiner Vorgänger und Zeitgenossen - sein Werk ist niemals "UR" (dazu müßte er ein Schöpfergott sein), es ist stets nur "EPI". Der Begriff des "Urhebers" ist eine glatte Irreführung der Völker auf sachlicher wie juristischer Ebene!

    Künstlern und Authoren kann ich angesichts dieser üblen Verhältnisse nur raten, die modernen Möglichkeiten der heutigen Technik konsequent und kreativ zu nutzen, um sich konsequent und vollständig von den "Mitessern", Knippern und berufsmäßigen Manipulateuren ihrer Arbeit zu befreien.
    (Die Lektüre von Kant's Aufsatz "Was ist Aufklärung" ist in diesem zusammenhange auch für Künstler ein guter Beginn ihrer hoffentlich nun endlich einsetzenden Emanzipation!)

    Im Zeitalter des Internets und des Computers, des Autos, Flugzeuges und der Eisenbahn sind "Verlage", "Labels" und dergleichen überflüssig wie ein Kropf!
    Der kulturelle und künstlerische Weg zwischen Künstler und Publikum bedarf dieser "Zwischenhändler" nicht mehr!

    Kunst und Kommerz schließen sich schon wegen ihrer gegensätzlichen ökonomischen Ziele gegenseitig aus:

    Kunst muß sich gerade jenen Aufwand leisten können, die die Gesetze der Ökonomie verbieten!

    Wer also Kunst und Ökonomie zu verschmelzen sucht (=>"Musikwirtschaft", "Kunstmarkt"), mißbraucht beide!

    Deshalb:
    Schluß mit diesem Unrat!

    Der Mensch, nicht das Geld stehe im Mittelpunkt!
    (Sowohl der Wirtschaft, als auch der Künste!)

    Seiner Kunst, nicht der Erfüllung unerfüllbar-gefinkelter Verträge sei die Aufmerksamkeit des Künstlers gewidmet.
    Halte er alles gefinkelte Geschmeiß von sich fern, will er sich nicht selbst und der menschlichen Kultur schaden!

    Und helfe er der Menschheit, all jenen den Rücken zuzuwenden, die - auf welchem Gebiete menschlicher Tätigkeit auch immer - auf "schnelles Geld" aus sind, statt auf verläßliche Werte: Mit Verträgen, statt mit Arbeit, mit "Rechtehandel", statt mit Gerechtigkeit, mit hinterhältiger Wortklauberei, statt mit Geradlinigkeit und Transparenz, mit Intriganz, statt mit Fairneß!

    Der "Musikindustrie aber sei es gerade heute, angesichts des Aufkommens von CD-Brennern und USB-Sticks nicht vergessen, mit welch kaltschnäuziger Brutalität sie einst mit ihren damals gerade erfundenen Techniken, "Tonkonserven" herstellen zu können, ganze Populationen von Livemusikern und Musikerinnen aus den Gasthäusern und Hotels, Wohnanlagen und Märkten ins Elend und nicht selten in den physischen Untergang abdrängte. (Die böhmischen "Harfenjulen" ("Jule" kommt hier von "Jul" = "Großartig", "hervorragend") seien in diesem Zusammenhange hier nur stellvertretend für unzählige andere Opfer dieser "Musikindustrie" erwähnt ...)
    Mögen die künstlerisch bei den Authoren und Musikern trittbrettfahrenden Kulturmanipulateure der "Musikindustrie" nun endlich AUCH SELBER(!) Opfer ihrer rüden Methoden werden! Mitleid ist angesichts der bis heute anhaltenden, desaströsen Kulturgeschichte dieses spätbürgerlich-dekadenten "Musikmarktes" und seiner selbstsüchtigen Protagonisten keineswegs angebracht. (Es gab und gibt wohl deutlich mehr reiche Verleger, als reiche Komponisten (ich meine wirkliche Komponisten, nicht solche die mit Massen-Talmi und Meterware, gut verklüngelt in "Verbänden" und anderen mehr oder weniger öffentlich bekannten "Strukturen" sich fadenscheinige aufträge erspeicheln und hinterhältige Lobbyarbeit gegen ihre eher der Freiheit, als den Vereinszimmern zugetanen Mitbewerber machen und nun sogar mehr oder weniger direkt Rundfunkzwangsgebühren der ohnehin geplagten Bevölkerung schlucken) ...)

    Allein der Umstand, daß irgendwelche Lobbyisten den Gesetzgeber aufgeschwätzt haben, Musiker, sobald sie eine eigenständige UND TECHNISCH ZEITGEMÄSSE Vermarktung ihrer Kunst auch nur anstreben, per Gesetz zu "Gewerbetreibenden" zu erklären (damit ist eine wirkliche FREI-berufliche Existenz für diese praktisch(!) unmöglich!) zeigt, mit wem es die Künstler hier zu tun haben:
    Freunde der Künstler würden sich anders verhalten, als dieses erbärmliche Kleinkrämertum.

    Wem aber dieser wohl eher ans Mafiöse, als ans Kulturelle grenzende "Musikmarkt" zuwider ist - für den gibt es eine gute Nachricht:

    Wer seine Kunst dem Kommerz in den Rachen wirft, ist an seinem Elend heute selber Schuld, denn es gibt angesichts neuer Technologien heute die Alternative des Rückzuges ins Private, ins Intime, in jenen sensiblen Bereich wahrer menschlicher Kultur, in dem die Geschäftemacher noch nie Macht hatten, weil es nichts "zu holen" gab:
    Künstler! Schafft Euch einen Brotberuf, der euch ernährt und der Euch davor bewahrt, vor "VERmarktern zu Kreuze kriechen zu müssen!

    Und sucht auf breiter Front den DIREKTEN, persönlichen und privaten Kontakt zu eurem Publikum!
    DAS ist Kultur! Nicht das Gefeilsche um GEMA-Schlüssel und Gebühren!

    Denn Letzteres hatte und hat mit Kultur nun überhaupt nichts zu tun und beschädigt deshalb wirkliche Kunst.
    Legt den Sumpf der kommerziellen Begehrlichkeiten, der Unterdrückung von Inhalten und Künstlern aus Habsucht endlich trocken, indem ihr euch diesen Krämern organisatorisch verweigert und befreit so die menschliche Kultur auch auf anderen Gebieten menschlich-sinnvoller Tätigkeit endlich wieder aus den Fängen jener Gierigen, die meist von hinterhältigen Vertragsklauseln mehr verstehen, als von Kontrapunkt und die alles und jeden auszubeuten, ja auszuplündern suchen: Die Natur, die Bodenschätze, alle Arbeitenden und damit auch alle wirklichen Künstler.
    Laßt uns all jene in unserer Kultur ächten, die selbst heute noch auf dem Planeten des Hungers und der "begrenzten Ressourcen" eifrig daran stricken, selbst dort, wo per Kopie (die heute besser als jemals möglich war) endlich Mangel an Information, Bildung und Kunstgenuß beseitigt werden könnte, ebendiese Ressourcen mit unglaublicher Demagogie und Hinterhältigkeit nun künstlich (per heimlichen und illegalen, weil einseitigen Einfluß auf die Gesetzgebung, per Lobbyismus, Falschinformation und Einschüchterung) zu verknappen suchen: Aus Habsucht, Machtgier und Egoismus.

    Gedenkt der Milliarden, die Verlage und Plattenfirmen in den letzten Jahrzehnten einstrichen (selbst noch 70 Jahre lang nach dem Tode des Authors - für mich ist das "Leichenfledderei"!), gedenkt der massenweise miesen Qualität, die auf diesen - ähäm - "Markt" geschwemmt wurde und wird, um wirkliche Kunst darin buchstäblich zu ersäufen und gedenkt der meistenteils miesen Vertrags- und Entwicklungsbedingungen jenes Heeres von Künstlern, die niedergehalten wurden und werden, um besser mit ein paar künstlich emporgepuschten "Stars" die große Masse der Bevölkerung trunken machen zu können, um sie dann besser abziehen zu können - heute nun schon dreisterweise per Zwangsabgaben (auf CDs und per Rundfunkgebühr!)

    Gedenkt der demagogischen "Argumente" angeblicher "Künstlerverbände" ("Musikbonzenvereine" wäre wohl das treffendere Wort) in den parlamentarischen Debatten, die sich nicht nur einmal gegen die Freiheit der Künstler zu Gunsten der "Etablierten" (nämlich ihrer eigenen Spießgesellen und Stiefellecker) richteten!

    Kurz:

    Eine Lanze für die bedingungslose Freiheit der Künste und aller kreativer Tätigkeit!
    Gegen Kulturbonzentum und Kulturschmarotzertum!
    Gegen die juristische Fesselung und Knebelung der Künste!
    Gegen die Pervertierung der grundgesetzlich vorgegebenen Kunstfreiheit!

    Gegen Bevormundung der Künstler durch jene Intriganten, die sich selber gern verschleiernd "die Märkte" nennen lassen!
    Gegen Privilegien, Klüngelei und Lobbyismus, geheimbündlertum und Zynismus!
    Nichtkünstler haben in der Kunst nichts zu suchen, nichts zu befehlen! Künstler untereinander ebensowenig!
    Und:
    Ein Künstler KANN kein Gewerbetreibender sein, denn er produziert Kunst und keine "Ware"!
    So wenig, wie die Luft, die den Ton ans Ohr trägt, eine Ware sein kann, so wenig ist auch jeder andere "Tonträger" eine Ware, sobald er Töne "trägt".

    Es gibt keinen "Selbstverlag"! Entweder das Werk wird vom Autor selbst "veröffentlicht", oder eben von einem anderen(!) - und nur dann wird es "verlegt" - nämlich vom Author zum Veröffenlicher.

    Ist der Author beides in Personalunion, dann findet ein "Verlegen" schlichtweg nicht statt! "Selbstverlag" ist eine logische Unmöglichkeit!
    Künstler wehrt Euch gegen diese juristische Hütchenspielerei mit falschen Begriffen und irreführenden Deutungen!
    "Selbstverlag" ist ein demagogischer Begriff, erdacht von Schildbürgern, oder Hütchenspielern!

    Mögen sich alle wirklichen Künstler aus den Organisationen dieser o.g. "Semmelbäcker"-Vereine zurückziehen!

    Mögen diese doch dann ihre "Ware" an den Mann bringen - die Künstler machen derweilen Kunst.

    Mittelmaß aber, bleibt auch dann Mittelmaß, wenn es sich in Organisationen zusammenrottet, um wirkliche Künstler mundtot zu machen.
    Deshalb sind all diese "Strukturen" höchst überflüssig, weil ohne weiteres erkennbar gegen die Freiheit der Künste (und vieler Künstler!) gerichtet.
    Schluß mit diesen schaurigen Verhältnissen - weltweit!

    Meint

    Hella

  • Tuba Libre   09. Sep 2013   19:35 UhrAntworten

    Als Künstler hat man theoretisch die Wahl, in die Selbstvermarktung zu gehen. Theoretisch deshalb, weil der Musikmarkt eher mehr als weniger mafios organisiert ist.

    Will oder muss man von seiner Musik leben, kann man sich leicht ausrechnen, welche Stückzahlen nötig sind, um das zu realisieren. Bei einem Verkaufspreis von 1,19 sind das abzüglich der abzuführenden Mehrwertsteuer und vor Einkommenssteuer je nach Lebensstandard zwischen 1.500 und 3.000 Stück pro Monat. Ein dickes Brett, wie ich finde - und das muss erst einmal gebohrt werden.

    Und längst nicht jede Musikrichtung eignet sich für einen Live-Auftritt oder ein Club-Event - und schon gar nicht im relevanten Ausmaß.

    Wer sich fest anstellen lässt, ist meist besser dran.

    Allerdings darf man nicht verheimlichen, das es jenen, die über ein Major verlegen, wesentlich höhere Stückzahlen absetzen müssen um auf äquivalente Werte zu kommen - und damit wird es nochmals schiweriger - der Vorteil ist dort aber, das man professionelles Marketing & Co. vom Major bekommt.

    Längst nicht jeder Musiker ist ein Marketing-Talent. Daher ist der Spatz eben manchmal besser als die Taube auf dem Dach.

    Ich finde allerdings auch, das die GEMA zu kräftig hinlangt - und vor allem nicht wirklich immer im Interesse der Künstler handelt, wie man bei Youtube sehen kann. Denn aberwitzige Forderungen zu stellen, die am Geschäftsmodell und den Ertragsmöglichkeiten des Portals vorbei gehen und gleichzeitig Plays zu blockieren, ist Negativmarketing. Cleverer wäre es mit Youtube auszuhandeln, "Kaufen"-Links direkt bei den Stücken einzublenden und ggf. mehr Werbeteaser zu schalten, an denen dann Label und Künstler verdienen - baer das ist nur meine Meinung...

  • Klaus Fischer   20. Sep 2013   08:29 UhrAntworten

    nun Leute , ich habe mir die unterschiedlichen Kommentare durchgelesen und staune wie naiv doch "Künstler" bzw. diverse Kommentatoren so sind.
    Das Hauptproblem der Künstler, die mit selbst komponierter Musik loslegen und leben wollen sind doch nun mal die Finanzen und die meisten Musiker verhungern früher oder später daran....
    Dies ist der Grund warum sich jährlich tausende von Bands bei den Labels um geradezu jedes Signing "schlagen".
    Und zum Thema Gema: wie denn soll ein Komponist oder Texter eines Songs anders als durch eine solche Struktur an den finanziellen Ausgleich seiner Leistung kommen?
    Mein persönliches Fazit ist: Entweder Musiker mit Label und Gema Mitgliedschaft oder Coverband; dies sind die einzigen realistischen Alternativen , die sich dem Musiker stellen... oder der großzügige Onkel hilft bei der Vorfinanzierung und Selbstvermarktung... :)
    Meine persönliche Erfahrungen mit Gema und Label sind nur positiv! Anzuraten sind natürlich kein blindes Unterzeichnen von Verträgen und das Einholen juristischer Beratung vor dem Signen. Aber dies sollte ja nicht nur in diesen Fällen die Regel sein. Man sollte immer verstehen was man unterschreibt!!
    Das Problem ist nicht die Musikindustrie sondern das Desinteresse des Musikers an jeder Art von Bürokratie. Natürlich gibt es auch bei den Labels, Manager, Booker, Veranstalter schwarze Schafe wie überall und dies in der Musikbranche sicher überdurchschnittlich ; hier gilt es dies zu Erkennen und auch mal einen Vertrag/ Gig abzulehnen!!

  • robotron sömmerda   10. Jan 2014   13:51 UhrAntworten

    Dem ausgezeichneten Beitrag von Hella ist nichts hinzuzufügen!

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