Klavierunterricht auf YouTube verletzt Urheberrechte?

Mark de Heide

Mark de Heide

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YouTube fordert Löschung von Unterrichtsvideos

Der junge Niederländer zählte mit seinem Unternehmen »PGN Piano« zu den 150 besten YouTube-Partnern in unserem Nachbarland und konnte mit den Einnahmen aus der Werbung in seinen Videos laut eigenen Aussagen sogar ein Haus finanzieren. Bis jetzt. Kürzlich mahnte ihn YouTube an, diejenigen Videos zu löschen, in denen er step by step demonstrierte, wie diverse Hits und klassische Songs nachgespielt werden können. Zudem wurde er aufgefordert, zahlreiche allgemeine Tutorials zur Harmonielehre zu entfernen. Daraufhin sah sich de Heide gezwungen, etwa 300 Clips zu löschen. Lediglich einige sehr grundlegende Videos aus seiner Anfangszeit als Online-Klavierlehrer sind verblieben.

Mark de Heide

Mark de Heide ist aufgeschmissen

Googles Videoportal stufte die Musikstücke als Cover-Versionen ein, wodurch ihre Verbreitung als Verletzung des Urheberrechts angesehen wird. Zu allem Unglück meldete sich noch ein anderer YouTube-Klavierlehrer und beteuerte, dass die Noten, die über der abgefilmten Klaviatur eingeblendet wurden, zu seinem geistigen Eigentum zählten.

Mark de Heide, der vor seinem erfolgreichen Klavierunterricht auf YouTube Rechtswissenschaften studierte, sprach in einem aktuellen Video davon, dass er noch nicht weiß, wie es weitergehen soll. Er werde aber definitiv versuchen, seinen YouTube-Kanal fortzuführen:

YouTube-Kanal von Mark de Heide

 

Lesermeinungen (24)

zu 'Klavierunterricht auf YouTube verletzt Urheberrechte?'

  • Maurice   22. Mai 2013   13:04 UhrAntworten

    Und täglich grüßt das Murmeltier...

  • Skellington   22. Mai 2013   13:21 UhrAntworten

    Copyright Mafia strikes again!

  • Egon Schmidt   22. Mai 2013   13:47 UhrAntworten

    ... meine Meinung ist SONNENKLAR:

    - das InterNet hat öffentlich zu sein !!!

    - hochgeladenes ist zur weiteren Verwendung frei, so mache Ich das auch mit PSEUDONYM mit meiner Musik, ..

    - wer etwas so geheimes und Schützenwertes hat, der MUSS
    es zu Hause in den SAFE sperren !!!

    die Zukundt wird GEMA frei sein !!!

  • Egon Schmidt   22. Mai 2013   14:02 UhrAntworten

    ... mal zum Nachdenken: (für ALLE)

    - Ich schmöckere nächtelang bei YOUTUBE (andere wohl auch)
    wenn was richtig gut ist und der Künstler unterstützenswert erscheint, ..
    dann kaufe Ich die CD - ja CD - Nicht Download !!!
    letzte 3 TITEL die Ich kaufte: Lumara, Nazar und Frei.Wild

    (ohne YouTube hätte Ich alle drei garnicht gekannt)

    wenn die CD dann auch noch Gut ist, dann gehe Ich ins Konzert, kaufe auch dort ein T-Shirt oder CAP, Alles um den Künstler zu unterstützen.

    GEMA halte ich für Kontra-Produktiv & Parasitär !!!!

    • Georg   14. Apr 2015   22:49 UhrAntworten

      Wer hört sich denn freiwillig Frei:Wild an?

  • Torsten   22. Mai 2013   16:09 UhrAntworten

    Moment mal !
    Eine 1:1 nachgespielte Produktion ist ein Cover. Also keine neu eingespielte Version. Die ist mal grundsätzlich nicht illegal. Niemals ! Wen soll ich als Beweis zitieren ? Heino ? Metallica ? Motörhead ?...Oder vielleicht die Trilliarden an Coverbands auf diesem Planeten ?
    Ich verstehe grade nicht was hier das Problem sein soll ? Außer der Klavierlehrer.
    Bitte um Aufklärung !

    • Thomas „thommytulpe“ Nimmesgern   22. Mai 2013   17:13 UhrAntworten

      Hallo!

      Moment mal!
      Grundsätzlich: Wenn ich am Klavier einen Hit nachspiele, dann ist das _nicht_ eine 1:1 nachgespielte Produktion. Da hat im Rahmen des Urheberrechts der Urheber sehr wohl das Recht, eine ihm nicht genehme Version zu verbieten.

      Hier geht es nach meinem Eindruck wohl eher um Leistungsverwertungsrechte, nicht so sehr um Urheberrecht. Da hat YouTube wohl von selbst gehandelt, um sich vorausschauend weiteren Ärger zu ersparen.
      Er hat mit anderer Leuten Werke Geld verdient, so steht's ja im Artikel: Werbeeinnahmen, durch die er sogar ein Haus finanzieren konnte - er hat also nicht schlecht verdient. Wohlgemerkt: Nicht so sehr mit eigenen Werken, sondern mit Hits anderer Urheber hat er hier Geld verdienen können.
      Wenn er die Urheber nicht angemessen beteiligt hat, dann finde ich die Aktion völlig richtig - ich finde es nämlich dreist, mit anderer Leute Arbeit (und Werken) Geld zu verdienen, ohne dass man sie angemessen daran teilhaben lässt.

      • Skellington   22. Mai 2013   20:45 Uhr

        Also grundsätzlich sind – zumindest in Deutschland – Coverversionen, sofern sie nicht das Original zu sehr verhunzen (=Melodie oder Text verändern), nicht genehmigungspflichtig.

        Das mag natürlich im Ausland anders sein.

        Ja, beteiligt werden sollte der Urheber, aber nachdem es dafür speziell auf dieser Plattform wohl kein funktionierendes Modell gibt, ist es für YT wohl einfacher, den potentiellen Stein des Anstoßes aus der Welt zu schaffen, als sich Ärger mit den Urhebern ins Haus zu holen.

        Schade für den Mark, denn die Idee ist doch eigentlich gut. Ich hätte ihm sein Haus gegönnt. Schade auch für seine Fans und Schüler.

        Solche kostenlosen Unterrichtsvideos auf YT dürften doch allen Klavierlehrern, die für jeden Euro richtig Unterricht geben müssen, eigentlich auch ein Dorn um Auge sein, oder…? Ich denke mal, das ist der Grund, weshalb der andere "Kollege" sich da eingeschaltet hat.

  • Torsten   22. Mai 2013   22:10 UhrAntworten

    Ja richtig, die Antwort von Skellington ist sehr einleuchtend.

  • condor   23. Mai 2013   07:43 UhrAntworten

    Hallo,

    Ich habe ein Buch von Volkmar Kramarz, welches ich ab und an nochmal nutze um was nachzuschlagen.

    Es heißt:"DIE POPFORMELN", und beschreibt Schritt für Schritt das Erstellen eines Radio-Smash-Hits und die Turn-Around-Formel in allen Varianten.

    Muss ich das nun einstampfen ? Ist ja vom Prinzip her auch

    gecovert, wenn ich danach jetzt Songs mache, oder ?

    Kann nur sagen, die sind bescheuert und zu faul sich eine richtige Arbeit zu suchen. Einfach ekelhaft, ätzend.

    Condor

    • Egon Schmidt   23. Mai 2013   08:56 UhrAntworten

      ... :) stimmt absolut !

  • Joe   23. Mai 2013   08:08 UhrAntworten

    Wenn der Typ angeblich Rechtswissenschaften studiert hat, dann müsste er gewußt haben, dass er urheberrechtliches Material nicht einfach so veröffentlichen kann. Insofern könnte man sogar Vorsatz unterstellen. Covern ist zwar erlaubt, aber nur bei Beteiligung des Urhebers. Punkt. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, auch wenn Großmäuler, die nebenbei gesagt nie selbst etwas beitragen, alles darin als Allgemeingut deklarieren wollen.
    Wenn eine "Geschäftsidee" nur darauf beruht, sich an der Arbeit anderer zu bereichern, dann sollte nicht nur das Zeug gesperrt werden, sondern man sollte den Typen verklagen, dass es kracht. Erst gibt er an, wie viel er mit seinem Tun verdient hat, und jetzt soll man auch noch Mitleid haben, dass er seine Masche nicht weiter durchziehen kann ...

    • Skellington   23. Mai 2013   12:19 UhrAntworten

      Na na. Immerhin hat er doch eine Reihe von Videos produziert und sich die Mühe gemacht, zu erklären, wie man das spielt. Urheberrecht an den Titeln hin oder her, aber das ist auch eine Menge Arbeit.

      Ist ja nicht so, dass er irgendwo Originalaufnahmen hochgeladen hätte und behauptet, das wäre seins und man müsste ihn nun dafür bezahlen.

      Hinsichtlich "Beteiligung des Urhebers" gibt es ja das YT-GEMA-Problem. YT könnte das ganz einfach lösen, tut es aber nicht (weshalb die GEMA immer wieder Videos sperrt), wohingegen der Channel-Betreiber logistisch ganz schnell am Ende seiner Möglichkeiten wäre, wollte er für jeden Titel (den er da wohlgemerkt erklärt und nicht unbedingt genussfähig interpretiert) eine Genehmigung einholen / den Urheber beteiligen. Das alleine wäre eine Fulltime-Job.

    • Julian Angel -MusicBiz Madness   21. Jun 2013   18:42 UhrAntworten

      Joe, ich pflichte Dir bei. Er hat sich anhand fremder Lieder bereichert.Wer Lehrbücher schreibt und dort Fremdkompositionen vorstellt, muss ebenfalls Genehmigungen einholen, der Urheber bekommt Tantiemen. So sollte es online auch gehen. Seine eigenen Klavierstücke wollte offenbar niemand lernen, deshalb lockte er mit bekannten Songs. Das entscheidende ist, dass er dies in der Absicht tat, Geld zu verdienen.

  • Carsten Bornhöft   23. Mai 2013   09:53 UhrAntworten

    Geht es um wirklich um Urheberrecht oder geht es um den schnöden Mammon. Es gibt sogenannte professionelle Klavier und Musik Lehrer die reihenweise andere abmahnen.
    Youtube ist auf Einnahmen konzentriert und eben diese professionellen Musik Lehrer zahlen für Anzeigen. YouTube regelt den Markt nach eigenen Gesichtspunkten.
    Ich habe mal einen Blog gestartet mit dem ich kostenlosen Klavier Unterreicht geben wollte. Das war noch nicht mal eine eigene Domain sondern ein Blog vom e-Blogger. Es dauerte keine 14 Tage da hatte ich die erste Abmahnung im Haus.Daraus geworden ist nichts , Gott sei Dank, aber ich werde mich in Zukunft hüten um nicht doch noch die große Lampe zu bekommen.
    Da man in der Musik inzwischen ja nur noch "covern" kann und vor allem wer Geld hat lässt sich seine Notationen eintragen, wird diese Materie immer schwieriger zu handeln. Hier sind klare Gesetze erforderlich um das Wischi Waschi der sogenannten Urheberrechts Abmahnungen konsequent zu Regeln.

  • Skellington   23. Mai 2013   12:10 UhrAntworten

    Die Abmahnung, die Du bekommen hast – worauf bezog die sich denn? Darauf, dass Du kostenlos unterrichten wolltest? Ist das verboten?

    • Carsten Bornhöft   23. Mai 2013   12:57 UhrAntworten

      Weil ich ein System nutzte mit bunten Aufklebern auf der Klaviatur. Das hat sich leider schon einer eintragen lassen. So ein Dummfug.

      • Skellington   23. Mai 2013   13:00 Uhr

        Und ohne geht's nicht?

  • Carsten Bornhöft   23. Mai 2013   16:05 UhrAntworten

    Die Zeit wird kommen, dann wird es fundierter Unterricht und ganz kostenfrei. Mit eigenen Musikstücken die dann mein geistiges Eigentum sind und die ich zu Lernzwecken gerne weitergeben werde.

  • alexander   23. Mai 2013   17:38 UhrAntworten

    es wird ja immer bekloppter

  • Hallospencer   23. Mai 2013   20:43 UhrAntworten

    Wer sagt eigentlich dass diese Sperrungen eine Aussage über die urheberrechtliche Einordnung von Klavierunterricht darstellt?

    YouTube sperrt Videos, das ist nicht das erste Mal.

    Vielleicht sind Streitigkeiten zwischen YouTube und dem Klavierlehrer vorausgegangen?

    Vielleicht will YouTube etwaigen Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg gehen und Videos entfernen (so wie bei den blockierten Videos mit der GEMA)?

    Vielleicht will YouTube nur Grenzen austesten, wie weit man gehen kann?

  • Jay   24. Mai 2013   18:18 UhrAntworten

    Das ist krank, nur krank. Wenn ich demnächst ne Melodie eines mehr oder weniger bekannten Tracks, Songs oder sonstwas auf der Straße summe und jemand schenkt mir nen Stück Schokolade dafür, weil ich das so geil summe und ihm erklär, wie man das am besten summt, werd ich wohl die nächste Nacht in U-Haft verbringen müssen...!!

    • Egon Schmidt   24. Mai 2013   22:18 UhrAntworten

      .. so WAHR, .. die PARASITEN sind die - die den MOLOCH GEMA füttern, ..

  • Hans   24. Mai 2013   22:24 UhrAntworten

    .... nur ist das ja leider nichts Neues - schon länger ist dies ebenfalls bei diversen Seiten der Fall, die das Spiel mit der Gitarre in Workshops darbieten und u.a. auch div. "How-To-Play ..."-Videos bei YouTube hoch laden und auf entsprechend verlinken. Nicht alle - aber doch viele sind mit dem obligatorischen Hinweis gesperrt.

    ... tja, die GEMA blockiert auf diese Weise auch die kulturelle Entwicklung, die eben heutzutage auch übers Internet abläuft.

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