Vox AC10C1 Testbericht
Die Legende im Kleinformat

Vox AC10C1 Testbericht

Im Vox AC10C1 Testbericht ersteht eine Legende im Kleinformat auf

Was ist es?

Beim VOX AC10C1 handelt es sich um einen kleinen Gitarrenverstärker mit Vollröhrenschaltung und 10 Watt Leistung. Der 10 Zoll große Lautsprecher stammt vom Hersteller Celestion. Bei den Röhren finden sich in der Vorstufe 2x 12AX7, in der Endstufe 2x EL84.

Ein Klinkeneingang steht zur Verfügung, der Klang kann mit den Reglern für Gain, Bass, Treble, Reverb und Volume den eigenen Vorstellungen nach angepasst werden. Ebenso zu finden ist ein externer Lautsprecheranschluss mit 16 Ohm, dieser schaltet bei Benutzung den internen Lautsprecher ab.

Vox AC10C1 Testbericht

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Die unverbindliche Preisempfehlung dieses Gitarrenverstärkers liegt bei 594 Euro.


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Hintergrund

Was fällt dem informierten Leser beim Namen Vox als Erstes ein? Na klar, die Legende AC30 natürlich. Im Schatten dieses wahren Geniestreichs der englischen Traditionsfirma existieren noch eine ganze Reihe weiterer Modelle aus der AC-Baureihe.

So auch der Vox AC10C1, den Vox ebenso wie das berühmte Vorbild mit Vollröhrentechnik ausstattet. Allerdings mit deutlich geringeren Gehäusemaßen und mit nur einem einzigen 10 Zoll großen Speaker an Bord.

Und da stellen sich natürlich Fragen: Ist es dennoch ein echter Vox? Oder ist mit den Maßen auch der Sound geschrumpft?

Erster Eindruck vom Vox AC10C1

Auf den ersten Blick wirkt der Vox AC10C1 tatsächlich so, wie sein zu heiß gewaschener Bruder, der AC30. Unverwechselbar hier das mit schwarzem Tolex überzogene Gehäuse und der karierte Bespannstoff. Es wäre kein echter Vox, wenn sich nicht auch die die obligatorische Goldleiste als Abschluss und der vergoldete Schriftzug des Herstellers mit den drei Buchstaben finden ließen.

Mit den Maßen von 520 x 210 x 410 mm, bei einem Gewicht von rund 12 kg, bewegt sich der kleine Combo auf dem üblichem Terrain in seiner Klasse. Für Standfestigkeit sorgen vier Gummifüße auf der Unterseite, transportieren lässt sich der Verstärker mit dem ausreichend dimensionierten Tragegriff auf der Oberseite.

Auf eben jener wurde zum Abführen der entstehenden Wärme der Röhrenschaltung auch ein Kunststoffgitter im Gehäuse eingesetzt, das man natürlich nicht bedecken und genau so wenig mit Flüssigkeit versorgen sollte. Bestückt ist der Vox AC10C1 mit zwei 12AX7 in der Vorstufe und zwei EL84 in der Endstufe – also dieselben Typen, die auch beim großen Bruder AC30 seit jeher verbaut werden.

Rückseite & Anschlüsse

Bevor wir uns dem Bedienpanel zuwenden, steht zuvor noch eine Visite der Rückseite an. Welche Anschlüsse bietet denn der kleine Gitarrenverstärker? Nun, viele sind es nicht. Um ganz genau zu sein nur einer, nämlich zum Anschluss einer Zusatzbox.

Diese sollte mindestens 10 Watt Leistung verkraften und im Idealfall einen Widerstand von 16 Ohm besitzen. Der verbaute 10“ Lautsprecher stammt von Celestion und trägt die Modellbezeichnung VX10.

Er sitzt gut geschützt und verborgen hinter dem robusten Bespannstoff, selbst von der Rückseite des Amps ist kein Blick auf ihn zu bekommen. Kein Wunder, denn der Vox AC10C1 ist hinten komplett geschlossen, lediglich eine kleine Bassreflexöffnung an der Unterkante des Gehäuses verschafft dem Speaker etwas Luft zum Atmen.

Energiesparen?

Dass man bei Vox das Thema Energiesparen ernst nimmt, davon zeugt ein kleiner Schalter mit der Bezeichnung „Eco“. Dieser schaltet den Verstärker nach einer zweistündigen Inaktivität einfach aus. Da dies nicht immer erwünscht ist, lässt sich diese Funktion abschalten – bleibt also dem Benutzer selbst überlassen. Eine coole Sache, wie wir finden.

So, aber nun zur Betrachtung des Bedienpanels und den eigentlichen Funktionen des Vox AC10C1!

Bedienpanel des Vox AC10C1

Wie es sich für einen echten Vox-Amp gehört, wurde das Panel natürlich von oben und versenkt in das Gehäuse eingesetzt. Da der kleine Combo ein einkanaliger Röhrenamp ist, gestaltet sich die Bedienung recht übersichtlich.

VOX AC10C1 Testbericht

Klassisch schlicht

So gibt es eine Zweiband-Klangregelung für Bässe und Höhen, einen Gain-Regler für Clean bis Crunch, einen Mastervolume-Regler und sogar einen Poti für einen Reverb-Effekt, der in digitaler Form im AC10C1 Einzug gehalten hat. Puristen und/oder Vintage-Fans hätten sich vielleicht an dieser Stelle einen echten Federhall gewünscht – in der Praxis kommt man mit dem Gebotenen sehr gut aus, so viel sei schon mal vorab verraten.

Alle zusammen hätten wir uns aber noch einen Stand-by-Schalter gewünscht, um den Röhren in den Spielpausen eine Verschnaufphase zu gönnen. So bleibt es beim Netzschalter, der durch ein Klicken den Amp zum Leben erweckt. Dies wird im Übrigen durch das Erstrahlen einer roten LED bestätigt.

Klang & Bedienung

„Mann, ist der Kleine schrecklich laut.“ Das ist der erste Eindruck, nachdem ich die ersten Akkorde und Licks durch den kleinen Vox gejagt habe. Aber mehr als das: Nicht nur laut ist der Kleine, auch der Schalldruck ist für einen Combo dieser Größenordnung wahrlich beachtlich, womit sich der Amp auch problemlos in einer Band neben Schlagzeug und Bass behaupten wird.

Natürlich nur, solange es sich nicht gerade um eine Heavy Metal Band handelt. Aber Metal-Gitarristen werden mit dem gebotenen Sound vermutlich ohnehin nicht glücklich, was nicht nur an den mangelnden Gain-Reserven liegen dürfte, sondern an der klanglichen Ausrichtung der AC-Reihe.

Sound? Typisch Vox.

Metal-Gitarristen sind nicht die Zielgruppe, die der Vox AC10C1 mit seinem Sound ansprechen möchte. Für alles andere kann er sich aber fast ausnahmslos empfehlen, denn typischer könnte ein Röhren-Vox nicht klingen.

So ist der Grundsound des Amps ungemein warm, dicht und von einem kräftigen Obertonspektrum geprägt. Mit zunehmender Verzerrung setzt die allseits beliebte Röhrenkompression ein, die den Sound sehr nuancenreich abbildet und zugleich die Ähnlichkeit zum großen Bruder in die Ohren des Zuhörers bringt. Jener mittenreiche, druckvolle und singend-warme Sound, den Musiker wie Brian May, Jimmy Page, The Edge von U2 oder die Gallagher-Brüder von Oasis so schätzen.

Klangregelung

Dabei verrichtet die Klangregelung einen wirklich guten Job, trotz der übersichtlichen zwei Parameter für Bässe und Höhen. So sind, etwas Fingerspitzengefühl vorausgesetzt, viele unterschiedliche Sounds möglich. Auch typisch für einen Röhrenamp: Die beiden Potis interagieren sehr gut miteinander, sodass trotz des fehlenden Mittenreglers auch knochig-trockene und durchsetzungsfähige Sounds ohne Probleme aus dem Celestion-Speaker geblasen werden können.

Und das auch mit einem erstaunlich großen Headroom. Was bedeutet, dass auch das Produzieren glockenklarer Sounds in hohen Lautstärken kein Problem für den kleinen Vox darstellen. Zumindest, wenn man mit einer singlecoilbestückten Gitarre zu Werke geht.


 

Overdrive

Auf der anderen Seite schafft es ein kräftiger Humbucker auf der Gitarre, den AC10C1 zu kräftigen Overdrive-Sounds zu animieren. Allerdings immer im Rahmen des typischen Vox-Sounds, den auch der kleine AC10C1 absolut würdig vertritt.



 

Hall

Abschließend noch ein paar Worte zum verbauten Digital-Hall. Die Abstimmung zwischen Raumtiefe und Intensität des Effekts ist den Ingenieuren bei Vox sehr gut gelungen. So ist der Hall stets dicht und präsent im Sound, ohne dabei das Klangbild insgesamt mit Matsch zu überfluten.

Sozusagen das i-Tüpfelchen auf einen wirklich gelungenen Verstärker und für Freunde des Federhalls zudem die ideale Gelegenheit, sich von einem Hall überzeugen zu lassen, der wirkt, statt dumpf vor sich hin zu scheppern.

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Fazit zum Vox AC10C1 Test

Der Vox AC10C1 ist ein absolut würdiger Vertreter der AC-Baureihe aus dem Hause Vox, daran gibt es ab dem ersten Ton keinerlei Zweifel. Neben der guten und robusten Verarbeitung überzeugt der Verstärker in der Vielfalt seiner Sounds, die jederzeit deutlich an den großen Bruder (und damit die Seele des „typischen Vox-Sounds“) AC30 erinnert.

Vox AC10C1 Testbericht

Wie lautet also das Fazit im Vox AC10C1 Testbericht?

Weiterhin beeindruckt der Zwerg mit einem beachtlichen Schalldruck, was ihn auch für den Proberaum qualifiziert. Wer sagt auch, dass ein kleiner Combo nur zum Üben oder die Session im Wohnzimmer taugen muss?

Und nicht zu vergessen der geschmackvolle Hall, der den Vintage-Sound in ein entsprechendes Ambiente hüllt. Das alles macht diesen Gitarrenverstärker interessant für alle Fans von purem Vintage-Sound britischer Prägung. Oder für die, die sich am großen Bruder keinen Bruch schleppen wollen.

Ein Punkt, den ich gerne noch gesehen hätte, ist der fehlende Standby-Schalter. Mit diesem hätten sich die Röhren etwas schonen lassen.

Alles in allem bin ich begeistert vom Sound und der Vielfalt der Möglichkeiten, die dieser Amp insgesamt bietet, und komme im Vox AC10C1 Testbericht auf die volle Punktzahl. Antesten wärmstens empfohlen.

Vox AC10C1 Features

  • Einkanalige Gitarrencombo
  • 10 Watt Leistung
  • Vollröhre
  • Vorstufenröhren: 2x 12AX7
  • Endstufenröhren: 2x EL84
  • Lautsprecher: 1x 10“ Celestion VX
  • Lautsprecherausgang: 1x 10 Watt an 16 Ohm
  • Onboard Digitalhall
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