Universal Audio Apollo Twin Test
Thunderbolt Audio Interface

Universal Audio Apollo Twin

Was das Universal Audio Apollo Twin auszeichnet, erfährst Du hier im Review - alles über das kompakte Thunderbolt Audio Interface mit seiner interessanten Preamp-Technologie ...

Was ist es?

Das Universal Audio Apollo Twin Duo ist ein kompaktes Desktop Audio Interface. Zwei SHARC-Chips für das hauseigene DSP-System UAD sind integriert – so kannst Du beliebige UAD-Plugins aus dem großen Effektkatalog des Herstellers befeuern und die Leistungsreserven deines Computers bleiben unangetastet. Es gibt auch eine Version mit nur einem SHARC-Chip (»Solo« statt »Duo«).

Neben der Entscheidung, den Markt endlich auch um ein kleines, einfaches Interface für Thunderbolt zu bereichern, möchte man vor allem mit einer neuen Technologie punkten: Unison. Dabei handelt es sich um ein System zur Nachbildung der Eigenheiten von Vintage-Mikrofonvorverstärkern. Mehr dazu gibt’s natürlich hier im Review …

Zwei Eingangs- und sechs Ausgangskanäle sind simultan nutzbar, die genauen Spezifikationen findest Du wie gehabt im Infokasten.

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Universal Audio Apollo Twin Testbericht

Erster Eindruck, Verarbeitung und Haptik

Das Gerät wird in einer schicken, gut mit Schaumstoff gepolsterten Box geliefert, außerdem sind die zwei schwarz eingefassten Display-Bereiche und der große Drehregler mit einer transparenten Schutzfolie beklebt. Das Gewicht des Universal Audio Apollo Twin ist ausreichend hoch, um einen wertigen haptischen Eindruck zu vermitteln und relativ standfest auf dem Studiotisch Platz zu finden; erwartungsgemäß sind für Letzteres vier angeschraubte Gummimanschetten an der Unterseite verantwortlich.

Die kleinen Buttons haben einen schönen klaren Druckpunkt. Der Drehwiderstand des großen Lautstärkereglers ist ausreichend für ein gutes Bediengefühl, allerdings wackelt er dezent, doch das ist nicht dramatisch. Die rückseitigen Ein- und Ausgänge sind fest mit dem Gehäuse verschraubt (im Falle der Klinkenbuchsen auch durch Manschetten stabilisiert), wie man es von einem Interface gehobener Klasse erwarten darf. Der An/Aus-Schalter – übrigens prima, dass es einen gibt – ist angenehm schwergängig und sitzt fest. In der Netzbuchse lässt sich das Stromkabel durch eine kleine Drehung arretieren.

Über Anschlüsse und Signalwege

Neben den anlogen Eingängen ist gut zu sehen, dass per TOSLINK-Buchse über die Protokolle S/PDIF oder ADAT digitale Signale eingespeist werden können – acht zusätzliche Kanäle stehen somit zur simultanen Aufzeichnung mit den analogen Inputs bereit. Bei den Ausgängen ist noch bemerkenswert, dass individuelle Mischungen für den Kopfhörerausgang möglich sind. Ist ja nicht selbstverständlich in dieser kompakten Bauform.

Anschlüsse an der Rückseite des Universal Audio Apollo Twin

Die Anschlüsse an der Rückseite des Universal Audio Apollo Twin – gut bestückt in kompakter Form

Die Software des Universal Audio Apollo Twin

Im Lieferumfang findet sich das Plugin-Paket »Realtime Analog Classics«, bestehend aus Kompressoren, EQs und einem Reverb, ferner Verstärkersimulationen für deine Gitarre und eine Nachbildung eines röhrenbetriebenen Preamps. Da es sich im hier getesteten DUO um einen Sproß der UAD-2-Serie handelt, kannst Du freilich auch alle entsprechenden Plugins des Herstellers nutzen.

Plugins, klassisch - Die Realtime Classics für das Universal Audio Apollo Twin

Beim Kauf des Universal Audio Apollo Twin bekommst Du Lizenzen für ein paar klassische hauseigene Plugins

Die Applikation »Console« ist die Kommandozentrale des Universal Audio Apollo Twin. Im Stile einer Analogkonsole gehalten, erlaubt die Software das Monitoring und die Signalbearbeitung mit den erwähnten Plugins in Fast-Echtzeit (später mehr zur Latenz), was bereits mit dem großen Bruder Apollo möglich ist. Komplette Konfigurationen lassen sich als Presets speichern. Darüber hinaus ermöglicht das Plugin »Console Recall« (VST, AU, AAX 64 & RTAS) die Ansteuerung und Projekt-interne Speicherung innerhalb des DAW-Workflows. Praktische Angelegenheit.

Unison

Der eigentliche Star – so zumindest im Fokus des Herstellers – ist Unison. Dabei kannst Du die Preamps des Universal Audio Apollo Twin mithilfe eines weiteren Plugins so einstellen, dass sie sich wie verschiedene populäre Vorverstärker verhalten. Darunter fallen Parameter wie die Impedanz, bestimmte »sweet spots« im Gain und andere Eigenheiten der Schaltungen auf der analogen Ebene. So lässt sich bis dato das Klangbild eines Universal Audio 610-B annähernd nachbilden, weitere Emulationen sollen bald folgen . Wir sind gespannt, denn schon der virtuelle 610er macht Laune.

In der Praxis mit dem Universal Audio Apollo Twin

Die Arbeit mit der Mixer-Software »Console« gestaltet sich reibungslos. Das gilt nur bedingt für die Bedienung der Hardware, da bei einem so kleinen Gerät naturgemäß viele dedizierte Bedienelemente (Gain-Regler, Polaritätsumkehr, Mute etc. für jeden einzelnen Input) entfallen müssen. Im Lichte dieser prinzipiellen Einschränkung gestaltet sich der Workflow gut.

Oberseite des Universal Audio Apollo Twin

Die gelungene Bedienoberfläche

Die zusätzlichen Latenzen, die die direkt beim Recording/Monitoring der Eingangssignale eingeschliffenen UAD-Plugins mit sich bringen, sind überwiegend sehr gering. Die Vorzüge dieses unmittelbaren Arbeitens haben wir schon im Universal Audio Apollo Test gepriesen. Gerade das Jammen über virtueller Verstärkern kann mit vernachlässigbarer Latenz absolviert werden – und dabei bleibt es dir überlassen, ob Du zwecks Reamping nur das trockene DI-Signal aufnimmst oder doch gleich mit Plugin-Sound.

Auch bei komplexen Projekten mit viel verbratener Rechenleistung sind bei niedrigen Latenzeinstellungen keine Knackser, Aussetzer oder Störgeräusche zu vernehmen. Die erste große Hürde hat das Universal Audio Apollo Twin mit Bravour genommen. Der Treiber zeigte keine Schwächen und die Audioarbeit war während des gesamten Testzeitraums unterbrechungsfrei möglich.

Die Qualität der Wandler und Vorverstärker ist auf einem sehr weit fortgeschrittenen Level. Wie zu erwarten war, ist hier und da ein zarter Unterschied zu deutlich kostspieligeren Geräten spürbar, doch befinden wir uns damit endgültig im Bereich der Haarspalterei. Bei Signal-Rausch-Abstand, Impulstreue, Separation, Tiefen- und Breitenstaffelung sowie Frequenzgang und -umfang sind exzellente Messwerte bzw. Höreindrücke festzuhalten.

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Fazit zum Universal Audio Apollo Twin Test

Update – Die beiden Nachfolger im Review:

» Universal Audio Apollo Twin MKII Test
» Universal Audio Apollo Twin USB Test

Mit dem Universal Audio Apollo Twin hat der Hersteller wieder fast alles richtig gemacht. Die Güte der Preamps und Wandler ist erstklassig – klanglich gibt es also keine Ausreden, wenn ein Projekt nicht so recht gelingen will. Und nach wie vor weiß das Einschleifen von Effekten für das Monitoring & Recording zu überzeugen, da fast alle UAD-Plugins sehr wenig Latenz verursachen.

Universal Audio Apollo Twin

Das Universal Audio Apollo Twin läutet eine neue Generation von Audio Interfaces bei UA ein … und wie!

Die Unison-Funktion ist ein technisch beachtlicher Schritt in die Richtung eines höchst flexiblen Gerätes, das mit seinen feinen Unterschieden bei Impedanz etc. das gewisse Etwas aus bestimmten Mikrofonen herauskitzeln wird. Wir sind gespannt, was neben dem hauseigenen Preamp 610-B noch an Emulationen geliefert wird.

Mit der Mixer-Software »Console« ist ein sehr gutes Arbeiten möglich, die Handhabung macht Freude. Das lässt sich weitgehend auch über die Haptik und Verarbeitungsqualität der Hardware sagen, die kompakte, desktop-gerecht angewinkelte Bauform ist eh schnuckelig.

Dass es keine Windows-Treiber gibt, könnte für einige Interessenten ein Ausschlusskriterium sein. Bei den großen Geschwistermodellen für das 19-Zoll-Rack wurde dieses Versäumnis ja bereits ausgeräumt und es bleibt zu hoffen, dass das auch bei den Solo- und Duo-Zwillingen passieren wird.

Kurzum: Dieses Audio Interface punktet mit feiner Klangübertragung, tollen Möglichkeiten zur unmittelbaren Effektnutzung und seinem »Chamäleonprinzip« im Bereich der Vorverstärkung. Das bedeutet fünf von fünf Punkten im Universal Audio Apollo Twin Test auf delamar, da es sich keine gewichtigen Schwächen leistet und der Preis für die gebotene Leistung durchaus angemessen ist. Very nice.

Universal Audio Apollo Twin Features

  • Audio Interface
  • Thunderbolt
  • Treiber für Mac OS X
  • Eingänge: 2 × Mic/Line (XLR/6,3 mm), Hi-Z (6,3 mm), 8 × S/PDIF / ADAT
  • Hochpassfilter, Phantomspeisung, Pad, Polaritätsumkehr
  • Ausgänge: 2 × Main (6,3 mm), 2 × Monitor (6,3 mm), 2 x Kopfhörer
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 192 kHz
  • Integrierter DSP-Chip für UAD-Plugins
  • UAD-Plugin-Paket mit Kompressoren, EQs, Reverb, Amp & Preamp
  • Nachbildung verschiedener Preamps mit der neuen Technologie »Unison«
Hersteller:   
Produkt:

Universal Audio Apollo Twin Test

Lesermeinungen (12)

zu 'Universal Audio Apollo Twin Test: Thunderbolt Audio Interface'

  • Lars Reime   23. Jan 2014   15:55 UhrAntworten

    Die Anhängsel heißen nicht DUO und QUAD, sondern Solo und Duo :-)

    • Felix Baarß (delamar)   23. Jan 2014   16:11 UhrAntworten

      Recht haste. :)

  • Matthias Müller   23. Jan 2014   15:58 UhrAntworten

    Klingt nach Spass!

  • Jonas Haffke   23. Jan 2014   19:41 UhrAntworten

    Mich würde, unabhängig von der Unison-Technologie, die Qualität der Preamps im Vergleich zu dem großen Apollogeräten interessieren. Sind das die gleichen?

    • Niklas Beinghaus   13. Mrz 2014   21:58 UhrAntworten

      Ja.

  • Carlos San Segundo   10. Apr 2014   16:29 UhrAntworten

    Das Teil sieht heiß aus...

  • Ramon Smith   11. Apr 2014   09:17 UhrAntworten

    Gäbe es das Interface mit nem anderen Anschluss, als nur Thunderbolt, hätte UAD nen neuen Kunden.

  • Metaphor   13. Apr 2014   15:49 UhrAntworten

    Audiobeispiele wären mal hilfreich gewesen. Evtl. könnt ihr das ja noch nachreichen...
    Gerade der Vgl. mit RME und Apogee wäre mehr als interessant gewesen. Gleiches gilt für das Signal mit und ohne Unison-Funktion und den Einsatz des Solo 610 B im Recordingweg.

  • Pierre   25. Nov 2014   10:25 UhrAntworten

    Ich habe versucht über den UA-Support eine Antwort auf meine Frage zu bekommen. Leider gab es keine Antwort.

    Ich wüsste gerne, ob man die Plugins nur über die Haus eigene Konsole nutzen kann oder ob dies auch per Insert in einem DAW-Channel möglich ist?

    • Felix Baarß (delamar)   25. Nov 2014   10:29 UhrAntworten

      Hallo Pierre,

      ja, die Nutzung innerhalb von beliebigen DAWs ist möglich.

      Gruß,
      Felix

      • Pierre   25. Nov 2014   10:32 Uhr

        Hallo Felix,

        mir geht es darum (so denke ich es aktuell), dass man die Plugins nicht als Insert-Effekte nutzen kann, sondern eben nur über die Konsole, um die über das virtuell Routing zu effektieren und dann wieder in die DAW zuführen.

        Wenn man die Effekte wirklich auch als Insert nutzen könnte, dann schwächt UA seine Sattelite Hardware, was ich mir nicht vorstellen kann.

      • Pierre   25. Nov 2014   11:28 Uhr

        Ich habe jetzt einen Nutzer gefunden und der hat mir bestätigt man kann (wenn auch nicht viele Instanzen) due UA-Plugins über die Kiste als Insert nutzen = gekauft :)

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