TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht
Knuffiges Booster-Pedal

TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht

Was ist es?

Der TC Electronic Spark Mini Booster ist ein sogenannter Clean Booster. Das heißt nicht, dass Du damit nur noch cleane Sounds aus deinem Amp herausbekommst, sondern vielmehr, dass Du deinen Amp quasi um einen Kanal erweiterst. Ein Booster dieser Art sollte, wie der Name schon sagt, das Gitarrensignal nicht verzerren oder die Sinuswellen kappen und einen Distortion-ähnlichen Sound zutage fördern. Es geht darum, das Signal möglichst neutral im Pegel an zu heben. Im deutschen Musikalienhandel ist das Gerät ist zum empfohlenen Straßenpreis von 79,- Euro (inkl. MwSt.) erhältlich.

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TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht

Erster Eindruck


Passend dazu


Die Verpackung ist ungefähr so hoch, breit und tief wie zwei Päckchen Zigaretten. Und jetzt kommt der Teil, bei dem ich dachte: »Oh, wie niedlich«. In der Schachtel finden sich der Booster, zwei aufklebbare Gummifüße für sicheren Stand auf der Bühne, ein TC-Aufkleber und eine Produktübersicht über die gesamte Produktpalette des Herstellers.

Auch wenn die Bedienung intuitiv erfolgen kann, entdeckt man in einer Gebrauchsanleitung doch immer wieder die eine oder andere Kleinigkeit, die sonst verborgen bleibt. Ein Blick in den Karton – keine dabei. Ein Blick auf den Karton fördert jedoch den Verweis auf die Supportseite von TC zutage, dort liegt die ausführliche Anleitung als PDF-Datei vor. Gut so, denn damit müssen keine Bäume gefällt werden.

TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht

Erst einmal fällt mir die minimalistische Bedienung auf; es gibt lediglich einen Drehknopf und einen Fußschalter. Prima, da kann man nichts großartig verkehrt machen. Das Gehäuse besteht aus stabilem Druckgussaluminium, scharfe Kanten gibt es nicht.

Es sind zwei 6,3-mm-Klinkenanschlüsse und eine Buchse für ein separat erhältliches Netzteil vorhanden. Ein Batteriefach sucht man vergebens; bei dieser Baugröße wäre es auch schwierig, noch einen 9V-Block in das Gerät zu pferchen. Zudem würde die Stromaufnahme der Batterie keine lange Haltbarkeit bescheren und abermals bleibt die Umwelt verschont.

Aufschrauben kannst Du die kleine Kiste nur unter einigem Aufwand, wurden doch Torx-Schrauben verbaut, die sich nicht so leicht lösen lassen. Im normalen Gebrauch dürfte es jedoch kaum erforderlich werden, das Gehäuse zu öffnen. Ich habe es trotzdem getan: Die Elektronik macht einen gepflegten Eindruck, alles ist sorgfältig verlötet.

Zu den Bedienelementen: Ein stabiler Fußschalter und ein Poti für die Anhebung der Lautstärke und eine sehr helle, weiße LED. Das war’s.


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Bedienung

Der Poti ist für die Lautstärkeanhebung von 0 bis 20 dB zuständig. Er ist absolut bühnentauglich, sowohl von der Befestigung, als auch von der Einstellbarkeit. Ein leichter mechanischer Widerstand verhindert ungewolltes Verstellen. Du kannst den Gain zur Anhebung der Lautstärke nutzen, während das Pedal an sich bereits bei 0 dB Gain eine leichte Klangfärbung verursacht.

Der Fußschalter erfüllt zwei Funktionen: Eine kurze Betätigung schaltet den Booster dauerhaft ein und ein längerer Druck sorgt dafür, dass das Gerät so lange arbeitet, wie der Schalter gedrückt bleibt. Diese Feature nennt sich PrimeTime™.

Im Gegensatz zu manch anderen Pedalen, die ich mein eigen nennen kann, verfügt dieses hier wie alle anderen Pedale von TC über eine True-Bypass-Schaltung. Ist das Pedal in Betrieb, geht das Signal durch den Booster und wird verstärkt. Ist das Pedal nicht aktiviert, geht der Sound 1:1 von einer Klinkenbuchse zur anderen.

Die superhelle, weiße LED zeigt den Betriebszustand an und ist auch in extremen Beleuchtungssituationen gut zu sehen.

 

Praxis im TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht

Mein Testaufbau im Studio sieht wie folgt aus:

  • Verstärker: Hughes & Kettner Tubemeister 36 – Clean-Kanal
  • Cabinet: Geschlossenes 2×12″ mit zwei Exemplaren des Celestion V30
  • Gitarren: eine Tele von Squier, eine Epiphone Special und eine langhalsige Paula-Kopie von RTG, Kabel aus Eigenbau

Meine armen Nachbarn – vielen Dank für Euer Verständnis an dieser Stelle.

Zitat aus der Bedienungsanleitung: »Größe bedeutet nichts. Sieh mich an. Nach meiner Größe beurteilst du mich?« – Yoda (Star Wars: Episode V –Das Imperium schlägt zurück). Nach dem Vorwärmen des Amps hatte ich den Regler des kleinen Spark nicht ganz auf Null gestellt. Gleich machte der Booster seinem Namen alle Ehre und ich werde bestimmt nie wieder »Oh wie niedlich« rufen. Der cleane Kanal des Tubemeister wurde sofort zum crunchigen Bluesrock-Monster mit sehr harmonischer Klangstruktur. Jeder, der dynamisches Spiel liebt, wird sich hier sofort zuhause fühlen.

TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht

Dann habe ich die vollen 20 dB eingestellt – unbeschreiblich, was dieser kleine Kasten aus meinem Verstärker holt. Und das Beste daran ist, dass die Klangcharakteristik der angeschlossenen Gitarre vollständig erhalten bleibt.

Bei 0 dB war ich echt überrascht: Das Klangbild wird doch etwas gefärbt. Aber nicht unangenehm, sondern eher in der Richtung, dass man keine Lust mehr hat, das Pedal abzuschalten.

Den Rhythmus-Kanal vom Tubemeister funktioniert der Booster kurzerhand zu einem eigenständig klingenden Kanal um. Je nach Einstellung mit oder ohne Lautstärkenanhebung. Im Lead-Kanal geht nochmal so richtig die Post ab. Nach dem Absenken der Bässe am Amp fing dieser regelrecht zu singen an.

Üblicherweise platziert man den Booster zwischen Amp und Gitarre, während Effekte generell nach dem Booster kommen sollten. Du kannst hier aber auch experimentieren, etwa indem Du den Spark Mini vor dein Lieblings-Verzerrer/Overdrive-Pedal schaltest, um da auch noch das letzte Quäntchen Sound herauszuholen.

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Fazit zum TC Electronic Spark Mini Booster Test

Klein, gut, passt noch locker auf ein gut gefülltes Pedalboard. Während meines Tests konnte ich nur positive Eindrücke vom TC Electronic Spark Mini Booster sammeln, auch eine Klangregelung habe ich nicht vermisst. Die wird für dieses Gerät auch gar nicht gebraucht.

Das Hintergrundrauschen ist praktisch nicht existent, es sei denn die Gitarre, das Netzgerät oder ein Kabel hat eine Macke. In dieser kleinen Kiste gigantische 20 Dezibel Verstärkung, gepaart mit dem interessanten Klangbild, das die Eigenheiten der angeschlossenen Geräte beibehält (bzw. die guten Eigenschaften etwas hervorhebt), machen den Booster zu einer lohnenden Anschaffung.

Ich empfehle das Gerät jedem, der viel Blues oder Rock spielt und seinen Verstärker um einen Kanal erweitern möchte. Ein neuer Amp ist ungefähr zehnmal so teuer. Auch der Schwermetallfraktion sei ein Test als Lead-Booster ans Herz gelegt. Summa summarum ergibt das volle fünf von fünf Punkten im TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht auf delamar.

TC Electronic Spark Mini Booster Features

  • Booster-Pedal
  • 0 – 20 dB Verstärkung
  • Diskrete analoge Schaltung
  • True Bypass
  • In & Out via Klinke (6,3 mm)
  • Netzbuchse: 9V DC, 40 mA
  • Maße: 48 x 93 x 48 mm
Hersteller:   
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TC Electronic Spark Mini Booster Test

Lesermeinungen (2)

zu 'TC Electronic Spark Mini Booster Testbericht: Knuffiges Booster-Pedal'

  • Nadim   15. Okt 2013   10:21 UhrAntworten

    Also 79 Euro für so ein simples Teil finde ich ganz schön heftig.
    Wer ein wenig löten kann sollte sich mal das anschauen.
    http://www.musikding.de/Das-Lineal-Booster-Bausatz

    Damit könnt ihr euch euren eigenen Boost bauen. Und das für kleines Geld. Gehäuse kann man lackieren oder schon vorlackiert kaufen.

    Zudem noch True-Bypass.

    Ist wirklich easy.

  • Henry   03. Apr 2014   21:41 UhrAntworten

    Nun ja- ich hab mir das Teil bei Musikdings besorgt und in 1,5 Stunden wars fertig. Jo klingt anständig. Keine Frage. Dann hab ichs noch was getunt. Auch schön.
    Arbeitszeit ca. 3 Stunden, Material und Gehäuse, ca. 50 Euro fürs Material und wenn ich 3 Stunden mit Arbeitszeit mit 20€ ansetz... Nun ja...

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