Shure SRH940 Testbericht
Studiokopfhörer zum Mixing

Shure SRH940 Testbericht

Der Shure SRH940 Testbericht liefert dir alle Stärken und Schwächen dieses dynamischen Kopfhörers für den Studioeinsatz - erfahre klipp und klar, ob sich der Kauf für dich lohnt

Was ist es?

Der Shure SRH940 ist ein dynamischer Kopfhörer in geschlossener Bauweise und damit gut abdichtend. Die Polster umschließen deine Ohren vollständig. In erster Linie soll er Toningenieuren und Musikern im Studioalltag dienen, die einen Kopfhörer zum Abhören beim Mixing bzw. Recording benötigen. Nicht nur mit einem neutralen Klang, sondern auch mit reichhaltigem Lieferumfang und flexiblen Ohrmuscheln will das Gerät punkten. Alle weiteren Merkmale und Spezifikationen findest Du wie üblich hier rechts im Infokasten.

Dieser Kopfhörer ist zum Straßenpreis von 249,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Shure SRH940 Testbericht

Erster Eindruck und Verarbeitung

Die Packung fördert ein Case mit Reißverschluss zutage, das neben dem Shure SRH940 all das beinhaltet, was sich sonst im Lieferumfang findet – die Ersatzohrpolster aus Velours und das zweite Kabel finden in einem abgetrennten Bereich bzw. einer kleinen Innentasche mit Reißverschluss Platz. So lässt sich alles in recht kompakter Form und gut geschützt transportieren, klasse.


Passend dazu


Die Verarbeitung passt. Höchstnoten erzielt die überwiegend aus Kunststoff gefertigte Konstruktion zwar noch nicht (das ist erst bei beim Shure SRH1440 [Testbericht] oder Shure SRH1840 [Testbericht] der Fall), aber das Gerät dürfte dennoch eine lange Lebenserwartung haben – auch weil die Gelenke robust erscheinen.

Verkabelung

Stets lobenswert sind abnehmbare Kabel, um diese im Notfall schnell austauschen zu können oder eine andere Art der Verkabelung einfach zu installieren. Der 940er bietet diese Möglichkeit. Der vergoldete Mikroklinkenstecker (2,5 mm) des Kabels wird an die linke Ohrmuschel geschraubt und per Bajonettverschluss arretiert, was vor versehentlichem Herausreißen schützt. Beide Kabel im Lieferumfang (schön, dass ein glattes und ein spiralförmiges bereitliegen) sind lang genug, in allen Belangen sehr robust und werden durch einen schraubbaren 6,3-mm-Adapter vervollständigt. Volle Punktzahl.

Tragekomfort und Flexibilität

Die gut gepolsterte Unterseite des Bügels schmeichelt meinem Kopf. Zwar finden sich hier, ähnlich wie beim AKG K 702, kleine »Buckel« statt einer glatten Polsterform, doch die drücken in diesem Fall nicht auf den Schädel. Noch komfortabler sind die Velourspolster der Ohrmuscheln – ungemein kuschelig und dennoch mit moderater Wärmeentwicklung bei langen Sessions.

Das Gewicht des Shure SRH940 ist mit 322 Gramm ohne Kabel noch als durchschnittlich zu bezeichnen und damit nicht störend. Der Anpressdruck ist leicht, aber stark genug, um den Kopfhörer nicht schon bei mäßigen Bewegungen verrutschen zu lassen.

Die Ohrmuscheln kannst Du etwa 4 cm weit herausziehen, um sie an deine Kopfgröße anzupassen. Auch lassen sie sich nach innen einklappen, um den Kopfhörer platzsparend zu transportieren. Zumindest wenn das nicht in dem erwähnten Case geschieht, denn dort kommt das zweite Gelenk zum Tragen – die Muscheln lassen sich um 90° nach vorne drehen. Mit der Option zum einseitigen Abhören wird der 940er für DJs interessant, wobei ich es hier bequemer finde, die Muschel hinter das Ohr zu schieben.

Shure SRH940 Testbericht

Nun muss der Shure SRH940 seine akustischen Qualitäten unter Beweis stellen. Lies weiter …

Klang des Shure SRH940

Empfindlichkeit und Schallisolierung

Dieser Kopfhörer kann an praktisch allen Klangquellen sehr laut werden, wofür die geringe Impedanz von 42 Ohm verantwortlich zeichnet. Somit ist er nicht nur für das Studio, sondern wie schon angedeutet auch für das DJing und für Musikhören an Smartphone, Tablet, MP3-Player & Co. geeignet.

Die Isolation der Umgebungsgeräusche liegt für einen geschlossenen Kopfhörer auf gehobenem Niveau. Was das private Musikvergnügen angeht, werden kleine und kleinere störende Geräusche vollständig gedämpft. Im Studioeinsatz dringen normallaute Monitoring-Signale jedoch hörbar nach außen, wodurch er für das Vocal Recording vielleicht nicht ganz so gut geeignet scheint. Doch für die meisten anderen Recording-Situationen, in denen der Kopfhörer eben weiter vom Mikrofon entfernt ist, leistet der Shure SRH940 gute Dienste.

Frequenzgang

Das Tonfundament des Shure SRH940 liegt erfreulich tief und von 20 Hz bis hinauf in die obersten Bassregionen (~200 Hz) weist der Frequenzgang keine Ausreißer auf. Die Mitten geraten im Vergleich mit vielen anderen Kopfhörern, die bemüht »schön« klingen wollen, nicht ins Hintertreffen. Sie erklingen stets deutlich, was Musik angenehm greifbar macht und unter anderem die Sprachverständlichkeit fördert.

Ab und an klingen Sibilanten (Zischlaute in der Sprache) etwas stechend. Die Höhen sind wiederum genau richtig bemessen – laut genug, um kleinste Details im Klang entdecken zu können, aber nie übertrieben gleißend oder die Mitten dominierend.

Impulstreue

Gerade bei den Bässen merkt man, dass der Shure SRH940 sehr impulstreu aufspielt. Sie sind schön »trocken«, wie die Produktbeschreibung des Herstellers verspricht. Abrupte Pegelausschläge werden also annähernd in der Dynamik wiedergegeben, wie es die Klangquelle vorgibt. Ohne nennenswertes »Verschwimmen« im Abgang.

Stereopanorama & Schalldämpfung

Die Ortung einzelner Instrumente im Stereofeld gelingt gut, die Phantommitte mit den darin sitzenden Lead-Vocals tritt deutlich hervor. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass geschlossene Kopfhörer im Raumeindruck nicht ganz so weitläufig und »luftig« sind, aber für ein geschlossenes Modell schlägt sich der Kandidat von Shure gut.

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Fazit zum Shure SRH940 Test

Der Shure SRH940 punktet mit einem sehr gut ausbalancierten Frequenzgang. Kein Bereich zwischen Bässen und Höhen ist nennenswert über- oder unterbetont, was eine gute Voraussetzung für die fundierte Beurteilung beim Abmischen ist.

Shure SRH940 Testbericht

Der Shure SRH940 – im Design eine graue Maus, aber der Sound überzeugt in der Preisklasse vollends

Dabei reicht der Bass erfreulich tief hinab und bleibt immer »trocken« und kontrolliert. Details kommen sehr gut zur Geltung. Lediglich die Sibilanten könnten etwas milder sein. Das Gerät lässt sich an mobilen Audiogeräten mit hohen Lautstärken betreiben, zudem werden sich DJs über diesen kräftigen Output freuen.

Die Velourspolster empfinde ich als sehr angenehm, weiterhin tragen die Bügelpolsterung und der moderate Anpressdruck zum hohen Tragekomfort bei. Die Verkabelung ist in allen Belangen erstklassig – vom Angebot zweier Kabeltypen im Lieferumfang über deren dicke Ummantelung und die einseitige Kabelzufuhr bis hin zur Arretierung per Bajonett und dem schraubbaren Adapter.

Zum Schluss möchte ich das wirklich feine Zubehörpaket loben, das nicht nur zwei Kabeltypen (glatt & Spiral), sondern darüber hinaus auch ein zweites Ohrpolsterpaar und eine kompaktes, gut schützendes Case mit Reißverschluss beinhaltet.

Alles in allem bedeutet das im Shure SRH940 Testbericht sehr gute viereinhalb von fünf Punkten. Toningenieuren, DJs und allen, die unterwegs einen neutral aufspielenden Kopfhörer mit reichlich Zubehör suchen, sei dieses Modell wärmstens ans Herz gelegt.

Shure SRH940 Features

  • Geschlossener Kopfhörer
  • Ohrumschließend
  • Ohrmuscheln klappbar + drehbar (90°)
  • Nennimpedanz: 42 Ω
  • Empfindlichkeit: 100 dB SPL/mW
  • Max. Nennbelastung: 1.000 mW
  • Übertragungsbereich: 5 – 30.000 Hz
  • Einseitige Kabelführung, Kabel abnehmbar
  • Gewicht (ohne Kabel): 322 g
  • Kabel: 1x glatt (2,5 m) & 1x Spiral (3m)
  • Polster: Samt und Velours
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Shure SRH940 Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Shure SRH940 Testbericht: Studiokopfhörer zum Mixing'

  • Saib0t   23. Aug 2014   14:49 UhrAntworten

    Den Testbericht kann ich nur bestätigen. Die Shure sh940 haben einen super Komfort und sind nach fast 2 Jahren immer noch top in Gebrauch. Ich habe noch keine bequemeren Kopfhörer aufgehabt, nur die wärmebildung ist etwas störend.. Ist aber glaub ich bei allen Kopfhörern.. Im Winter braucht man zumindest keine Mütze ;)
    Zum klanglichen kann ich leider nicht viel sagen weil ich nicht die Fähigkeiten zum bestimmen von Linearität habe .. Da habe ich auch direkt mal eine Frage .. Habe eine abhöre bei mir stehen (Yamaha hs7) und diese Kopfhörer wenn ich jetzt Musik mache kriege ich völlig unterschiedliche Ergebnisse je nachdem was ich benutze .. Also der Klang ist für meine Begriffe völlig unterschiedlich.. Wahrscheinlich auch weil ich kein optimalen Raum und so habe.. Aber womit produziere ich dann besser?

  • Nico Gasparini (myuusic)   26. Aug 2014   17:44 UhrAntworten

    Habe den Kopfhörer auch schon seit zwei Jahren im Einsatz und kann in (fast) allen Punkten dem Testbericht zustimmen. Nichts zu meckern hier!

    ABER ein Problem hat er bei mir: Ich nutze ihn fast täglich und trotz hygienischer Verhältnisse verschleißt die gepolsterte Unterseite des Bügels innerhalb weniger Monate und es tritt eine "klebrige Oberfläche" dessen Polster hervor die quasi nach ca 5min Tragen am Kopf oder an euren Haaren klebt und ich mir nicht nur einmal einige Haare deswegen rausgerissen hatte.
    Ich dachte erst, dass sei ein Fehler meinerseits oder ich hatte einfach Pech mit der Verarbeitung, aber auch nach offizieller Reparatur seitens Herstellers (Austausch des Bügels) und sorgfältiger Nutzung, fing die gepolsterte Unterseite des Bügels wieder an zu kleben (ca. nach 2-3 Monaten).

    Ich habe jetzt einfach die Polster mit schwarzem Klebeband einzeln überklebt... Erfüllt seinen Zweck.

    DENN:
    Trotz diesem Tragekomfort-Problem ist es für mich der beste Kopfhörer in dieser Preisklasse! Das erwähnte Zubehör, die Möglichkeit das Kabel auszutauschen, die schwenkbaren Ohrmuscheln, so wie vor allem der KLANG sind Punkte die ich nicht mehr missen möchte.

    Vielen Dank für diesen Kopfhörer, Shure :) Und ich bin gespannt auf einen möglichen Nachfolger des SRH940.

  • Splun   17. Dez 2016   16:11 UhrAntworten

    Habe die 840 und die 940 bestellt um einen zu behalten. Wie der 940 als der bessere kopfhörer dargestellt wird bleibt mir ein rätzel. Die höhen fallen komplett aus dem gleichgewicht. Wenn man in den höhen unempfindlich ist dann zugreifen. Wenn nicht, lieber den 840. der 940 buckel in den höhen ist wie ein hochtotpresslufthammer für die Ohren. Ist wie jede meinung subjektiv aber ,,, aber.

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