Roland VT-3 Testbericht
Vocoder & Effektgerät für Vocals

Roland VT-3 Testbericht

Das kleine Schwarze im Roland VT-3 Testbericht - was da wohl für Klänge rauskommen? Na, hör sie dir einfach hier an! Und lies alle Details zu Bedienung & Co. ...


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Was erwartet dich?

Das Roland VT-3 ist ein Vocal-Effektgerät mit neun Effekttypen, darunter Vocoder, automatische Tonhöhenkorrektur, ein Megaphon-Effekt und mehr. Unabhängig davon gibt es Regler für Tonhöhe, Formanten, die Effektstärke insgesamt und den separat hinzuregelbaren Halleffekt. Drei Speicherplätze zum Sichern und schnellen Abrufen von beliebigen Klangeinstellungen stehen zur Verfügung.

Ein USB Audio Interface ist integriert, Du kannst die Klänge also auch gleich digital auf deinem Audio Computer aufnehmen. Dabei lässt sich das »trockene« Signal getrennt vom effektbearbeiteten Klang ausspeisen und aufnehmen.

Roland VT-3 Testbericht

Das Roland VT-3 in der Draufsicht mit allen Bedienelementen

Verarbeitung, Bedienung und Haptik

Das gebürstete schwarze Paneel sieht schick aus und die grüne Umrandung passt zum Rest der AIRA-Serie. Das Gehäuse macht in seiner Gesamtheit einen guten Eindruck, nur die Klinkenbuchsen hätten gerne noch fest mit der Rückwand verschraubt werden können. Vier Gummifüße machen das kleine Gerät sehr rutschfest auf glatten Oberflächen.

Die Pitch- und Formaten-Fader rasten in ihrer Nullstellung sanft ein und laufen weich, ohne dass die Kappen nennenswert wackeln. Die Buttons sind weich und akkurat somit völlig mühelos bedienbar, wobei eine kräftige grüne LED-Beleuchtung Feedback über den aktivierten Zustand liefert. Auch die Potis sitzen gut und sind griffig.

Das Gerät ist sehr einfach bedienbar, nicht zuletzt, weil es sich auf eine überschaubare Anzahl von Bedienelementen beschränkt. Dabei ist rings um die Schieberegler, Buttons, Potis und das große zentrale Effektwählrad genug Platz, damit auch große Hände bequem zu Werke gehen können.


Passend dazu


Richtig rund wird das Ganze durch die drei Speicherplätze – im Manual-Modus einfach den gewünschten Preset-Knopf ein paar Sekunden lang halten und der aktuelle eingestellte Sound wird dort gespeichert, um bei Performances sofort abgerufen werden zu können.

Roland VT-3

Das Roland VT-3 von hinten – für unseren Geschmack ist alles dran

Audio Interface

Das Roland VT-3 ist via USB als Wiedergabe- und Aufnahmegerät unter Windows & Mac OS X nutzbar, wobei sich die Latenz auch mit niedrigen Puffereinstellungen in einem praxistauglichen Rahmen halten lässt. Gut, dass es einen separaten Dry-Output gibt, der dich wie beim Reamping eine Gitarre das »trockene« Signal parallel aufzeichnen lässt.

Mit einer Wandlung von 96 kHz und 24 Bit sind beste Voraussetzungen für eine hohe Klangqualität gegeben – das wird bekräftigt durch das niedrige Grundrauschen und den im Allgemeinen transparenten, ausgewogen übertragenen Sound.

Vorne findest Du noch einmal zwei kleine Klinkenbuchsen – für den Kopfhörer (das Signal ist hier stets laut genug und wird in guter Qualität ausgegeben) sowie für ein Mikrofon mit Plug-In-Power. Mehr brauchen die wenigsten und in dieser Preisklasse ist das schon recht stattlich.

Klangformung

Ich mag die teilweise ineinandergreifende, teilweise voneinander unabhängige Gestaltung der Klangkontrollen. So sind Tonhöhe und Formanten als globale Effekte ausgelegt, die separat von den mittig wählbaren neun Effekttypen agieren. Bei aktivierter »Robot«-Taste bleibt die Tonhöhe übrigens konstant auf einem Niveau, wobei aber Änderungen mit dem erwähnten Tonhöhenregler möglich sind.

Nach den Effekten regulierst Du, wie stark diese zum Originalsignal direkt aus dem Mikrofon hinzugemischt werden sollen, von 0 bis 100%. Unabhängig von allem anderen – auch vom eben erwähnten Mix-Balance-Regler – wirkt der Reverb-Regler am Ende der Signalkette, mit dem Du einen für Stimmen meist sehr passenden Halleffekt stufenlos hinzumischen kannst.

Die Effekte des Roland VT-3

Welche sonstigen Effekte sind enthalten? Zwei Modi für automatische Tonhöhenregulierungen (eine sehr künstlich wirkende wie bei den bekannten Auto-Tune-Eskapaden), ein Vocoder, »SYNTH« für einen fest eingestellten Synthie-Sound mit der Tonhöhe deiner Stimme, »LEAD« und »BASS« nach demselben Prinzip, nur mit völlig anderen Grundsounds, die selbsterklärenden »MEGAPHONE« und »RADIO« und schließlich SCATTER für Glitch- und Stotter-Effekte.

Alles, was ich mir für ein so kurzweiliges, erschwingliches Vocal-Effektgerät wünsche, ist an Bord. Die Resultate sind genau die, die ich erwarte (Megaphon & Radio) und sind teils witzig (Bass), teils zum Brüllen (Scatter!) – hier nur ein paar Ausschnitte aus meiner Testsession:




Die Pitch-Korrekturmodi und der Vocoder sind einfach gestrickt und liefern nicht die Resultate von anderen guten Vocal-Effektgeräten, etwa den kostspieligeren Modellen aus dem Hause TC-Helicon. Wer dergestalt Ansprüche stellt, ist hier meiner Ansicht nach auf dem Holzweg, aber ganz unberechtigt wäre etwa der Ruf nach einem externen Carrier-Input für den Vocoder sicher nicht. Auch ein bisschen schade: Beim Reverb ist lediglich die Effektstärke, nicht aber die Länge der Hallfahne oder Sonstiges verstellbar.

Fazit im Roland VT-3 Testbericht

Das Roland VT-3 macht irrsinnig Spaß, ist für seine Preisklasse zur Genüge vielseitig und klingt in den meisten Effekttypen sehr überzeugend. Die Bedienung ist kinderleicht, was die Kurzweil auf der Bühne und im Studio noch einmal erhöht. Ein- und Ausgänge sind in den gängigen Formaten und für alle wichtigen Anwendungsszenarien an Bord. Dazu kommt das USB Audio Interface, das eine gute Klangqualität liefert und die gleichzeitige Aufnahme von trockenem und effektbeladenem Signal ermöglicht.

Die Effekte decken fast alles ab, was die meisten (Stimm-) Künstler brauchen werden. Von der Tonhöhenkorrektur solltest Du keine Wunder erwarten, zudem fehlten dem einen oder anderen vielleicht eine Möglichkeit zum Einspeisen eines Vocoder-Carriers oder mehr Optionen für den Halleffekt. Bei dem aufgerufenen Preis ist all das aber verschmerzbar und die erwähnten Qualitäten machen die kleine Kiste unwiderstehlich.

Roland VT-3 Features

  • Effektgerät für Vocals
  • 9 Effekttypen
  • 3 Klänge speicherbar
  • Separate Klangregler: Tonhöhe, Formanten, Effektanteil & Hallstärke
  • USB Audio Interface (24 Bit & 96 kHz)
  • Mikrofoneingang: XLR/6,3 mm
  • Phantomspeisung (48 Volt) zuschaltbar
  • Ausgang: 2 x 6,3 mm (Mono L + R)
  • Ausgang in Direkt- und Effektsignal aufteilbar
  • Fußschalter nutzbar
  • Maße: 210 x 175 x 57 mm
  • Gewicht: 690 g
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Roland VT-3 Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Roland VT-3 Testbericht: Vocoder & Effektgerät für Vocals'

  • Guy Brush   20. Okt 2014   12:48 UhrAntworten

    Was überhaupt keinen Spass macht: Wenn das VT-3 als Audiointerface genutzt wird, muss man trotzdem die alte Soundkarte (die allerdings eine 24/96 Karte sein muss) benutzen, um den Vocodersound über ein Kabel aufzunehmen. Hier hätte es eine USB-Einbindung wie bei der TR-8 sicher getan. Ich hatte mir die TR-8 und den VT-3 zusammen bestellt. Aber da ich keine 24/96 Karte hatte, sondern nur eine ESI U46 Se, konnte ich zwar die TR-8 mit ihren 11 Kanälen über USB in den PC bekommen, musste dann aber den VT-3 als Interface benutzen und konnte somit die VT-3 Effekte nicht benutzen. Klingt umständlich, aber ja, Roland wollte es so...lach...

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