KRK Rokit 6 G3 Testbericht
Aktiver Lautsprecher mit 6-Zoll-Woofer

KRK Rokit 6 G3 Testbericht

Was ist es?

Der KRK Rokit 6 G3 ist ein aktiver 2-Wege-Lautsprecher für den Einsatz im Nahfeld, also mit empfohlenen Abstand von maximal rund 1,5 m zu deinen Ohren. Es handelt sich bereits um die dritte Generation dieses populären Lautsprechers, der für Recording, Mixing, Mastering geeignet sein möchte. Der Tieftöner besitzt einen Durchmesser von 6 Zoll, der Hochtöner durchmisst 1 Zoll. Der Bass reicht laut Hersteller bis 38 Hz hinab. Höhen und Tiefen lassen sich mit Drehreglern in je vier Stufen justieren. Weitere Spezifikationen findest Du im Infokasten auf der rechten Seite.

Ein Einzelexemplar dieses kompakten Studiomonitors ist zum empfohlenen Straßenpreis von 209,- Euro (inkl. MwSt.) bei allen einschlägigen deutschen Musikalienhändlern erhältlich. Eine Variante in weißer Farbe ist auch zu haben.

KRK Rokit 6 G3 Testbericht


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KRK Rokit 6 G3 Testbericht

Erster Eindruck und Verarbeitung

Das aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) gefertigte Gehäuse ist mit Vinyl überzogen und macht einen guten Eindruck. Die Eingänge an der Rückseite sind sicher verschraubt bzw. im Falle der Klinkenbuchse von einer Manschette gestützt. Auch die sonstigen konstruktionstechnischen Details stimmen zufrieden.

Die Drehregler sitzen fest genug, sind dank Gummikappen schön griffig und setzen beim Drehen ausreichend Widerstand entgegen. Der Lautstärkeregler bietet gerasterte Einstellpositionen – gut, um Lautstärken beider Boxen gleich einzustellen.

Die Moosgummischicht an der Unterseite ist eine nette Idee, aber wirklich entkoppeln kann sie nicht im Vergleich zu dickeren Absorberplatten (z.B. Adam Hall SPAD ECO 2 und Konsorten). Immerhin sorgt sie dafür, dass dein Schreibtisch nicht zerkratzt.

Mit 8,4 kg weist der Lautsprecher ein für die Größe durchschnittliches Gewicht auf – er zählt nicht zu den leichtesten, aber Du hebst dir auch keinen Wolf beim Aufbau oder Transport.

Eine deutsche Bedienungsanleitung wird in gedruckter Form mitgeliefert und ist alternativ als PDF-Datei auf der Website des Herstellers herunterladbar. Sie ist gut gestaltet, verständlich geschrieben und erläutert wichtige Schritte wie die optimale Positionierung, Fehlerbehebung und den Umgang mit der Raumakustik.

 

Anschlüsse, Bedienelemente und Features

Mit XLR, Klinke und Cinch sind alle drei gängigen Anschlusstypen nutzbar – die ersten beiden für die (semi-)professionelle Arbeit mit symmetrischer Signalübertragung und Cinch für die Gelegenheiten, in denen einfach mal schnell Gerät X als Klangquelle angeschlossen werden soll.

KRK Rokit 6 G3 Testbericht

Der Lautstärkeregler erlaubt eine Pegelung von -30 bis +6 dB – das sollte für alle Situationen genug Spielraum geben. Höhen und Tiefen kannst Du in je vier festen Stufen von -2 bis +1 bzw. +2 dB justieren, um den Klang nach Geschmack zu formen oder die Bässe an die Gegebenheiten der Raumakustik anzupassen.

 

Klang im KRK Rokit 6 G3 Testbericht

Schön satt erscheint das Bassfundament für den Durchmesser des vorliegenden Tieftöners – der sorgt durchaus für Punch, was bei dieser Woofer-Größe noch nicht selbstverständlich ist. So werden auch Produzenten von Hip Hop, R’n’B, Techno, Dub(step) & Co. glücklich. Die Standardeinstellung erscheint mir etwas sehr üppig, da die Bässe selbst mit -2 dB noch ordentlich Druck machen.

Die Mittendarstellung geht in Ordnung, auch wenn Du hier nicht die Detailfreude höherklassiger Lautsprechern erwarten solltest. Und wie sehr häufig bei erschwinglichen Monitoren zu beobachten ist, rücken die tiefen Mitten etwas in den Hintergrund und werden teilweise von den dominanten Hochbässen überdeckt. Allzu dramatisch ist das aber nicht, zudem lässt sich dem durch Hörerfahrung ein Stück weit entgegenwirken.

Die Höhen erscheinen angenehm luftig und detailliert, dabei aber nicht überbetont, scharf oder klirrend wie es gerne mal der Fall ist. Das führt dazu, dass lange Sessions ohne übergebührliche Ermüdungserscheinungen möglich sind, fein.

Es gelingt recht gut, einzelne Klänge im Stereofeld zu lokalisieren. Was gibt es sonst noch zu berichten? Richtig, die Impulstreue, also die akkurate Wiedergabe der Dynamik. Hier schlägt sich der 6 G3 gut, aber nicht so überraschend gut, wie es in Anbetracht einiger aktueller Mitbewerbermodelle sein könnte. So klingen Kick Drums und andere, kurz und knackig konzipierte Schallereignisse ein wenig weicher als angedacht. Kritik auf hohem Niveau.

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Fazit zum KRK Rokit 6 G3 Test

Der KRK Rokit 6 G3 wird für den Nahfeldeinsatz laut genug, ohne zu verzerren. Außerdem hat er richtig Punch – nicht unbedingt zu erwarten bei einem 6-Zoll-Woofer. Musik, die auf ein sattes Bassfundament bauen, kannst Du damit schon gut abmischen. Weiterhin werden die Höhen gut aufgelöst und detailreich dargestellt, wobei sie gleichzeitig die nötige Ruhe bewahren und lange Sessions ermöglichen, ohne dass deine Ohren ermüden. Das Raumabbild ist recht differenziert, so dass die Ortung von Einzelklängen im Stereopanorama gut möglich ist.

Die Verarbeitung lässt keine Wünsche übrig, zudem sind die drei am häufigsten genutzten Buchsentypen an Bord – mit XLR, Klinke und Cinch bist Du für alles gerüstet, wobei die beiden Erstgenannten eine symmetrische Übertragung ermöglichen.

Die Ausstattung in puncto Lautstärken- und Klangregelung bringt alles Nötige mit. Zwar sind die Höhen- und Tiefenregler nicht stufenlos, aber das würde ich bei so günstigen Lautsprechern nicht zum Must-Have zählen.

Natürlich sind einige Limitierungen zu verzeichnen, die bei erschwinglichen Abhörutensilien aus der Kategorie Homerecording/Projektstudio häufig anzutreffen sind: Die Impulstreue könnte höher sein, zudem gibt es eine leichte Maskierung der tiefen Mittenfrequenzen durch die hohen Bässe.

Der Lautsprecher ist empfehlenswert für DJs, Komponisten, Songwriter, Cutter und Einsteiger, die ihr Homestudio bestücken wollen und kein fürstliches Budget zur Verfügung haben. Somit runde ich den KRK Rokit 6 G3 Testbericht auf delamar mit guten vier von fünf Punkten ab.

KRK Rokit 6 G3 Features

  • Aktiver Nahfeldmonitor
  • 1"-Hochtöner (Textil)
  • 6"-Tieftöner (Glas-Aramid)
  • Bi-Amping mit 48W LF + 25W HF
  • Frequenzgang: 38 Hz – 35 kHz
  • Maximaler Schalldruck: 107 dB SPL
  • XLR (symm.), 6.3 mm (symm.) & Cinch
  • Magnetisch geschirmt
  • Standby nach 30 Minuten Leerlauf
  • Maße: 290 x 226 x 332 mm
  • Gewicht: 8,4 kg
Hersteller:   
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KRK Rokit 6 G3 Test

Lesermeinungen (6)

zu 'KRK Rokit 6 G3 Testbericht: Aktiver Lautsprecher mit 6-Zoll-Woofer'

  • KommaKla des EulenKind   06. Dez 2013   12:15 UhrAntworten

    Hab das kleine geschwisterchen zuhause und bin sehr zufrieden!

    Irgendwann stock ich auf diese auf :) wurde nur in meinem vorhaben bestätigt durch diesen artikel

  • Paul Schulz   06. Dez 2013   15:21 UhrAntworten

    Im großen und ganzen also wie die alte Generation, ein schöner Hifi-Lautsprecher für Menschen, die mit linearem Sound nichts anfangen können.

  • Franz – Hermann Schmidt   07. Dez 2013   08:40 UhrAntworten

    Ja so recht kann man da nichts zu sagen, weil, muss man selber Referenz gehört haben.
    Vom Aussehen her finde ich die Teile Spitze, und wenn ich mir neue anschaffen müßte, hätte ich die auf jeden Fall mit ausprobiert.

    LG Condor

  • Maik Ohl (Jusdiz)   07. Dez 2013   13:13 UhrAntworten

    Hi Felix,

    ich habe mal eine Frage. Habe gerade einige Testberichte gelesen. Und ich habe dann auch den, des JBL LSR308 gefunden.

    Bei diesem äußerst du dich weit positiver über Frequenzverlauf, Ortung und Impulstreue. Nun also meine Frage: Würdest du mir eher zum JBL LSR308 raten als zum KRK Rokit 6 G3???

    Ich denke zwar wenn ich mir Monitore hole dass ich ca. 500€ pro Stück ausgeben werde, aber wäre schon informativ ob die JBLs doch qualitativ und vor allem in der Praxis besser sind (klingen) als die KRK.

    Auf jeden Fall danke für die vielen Tests und das geteilte Wissen und deine Meinung.

    LG Maik

  • KY   23. Dez 2013   17:21 UhrAntworten

    Hi Felix,

    ich hätte die selbe Fragw wie Maik gehabt:
    JBL LRS 305 oder KRK Rokit 6G3 ?

    Beste Grüße
    KY

    • Maik Ohl   26. Feb 2014   20:02 UhrAntworten

      Hi KY,

      ich dachte mir da wir keine Antwort erhalten haben, werde ich dir meine Eindrücke schildern.

      Ich habe mir hier im Musikhaus vor Ort die KRK Rokit 8G3, Yamaha HS8 und die JBL LSR 308 angehört. Und ich habe mich am Ende für die JBLs entschieden.

      Also bei den Rokits ist definitiv zu sagen das sie in den unteren Mitten und im Bass zu viel Saft haben. Hier wurde ordentlich "beschönigt". Also für die Produktion sind sie sicherlich gängig zum Mischen, meiner Meinung nach, ungeeignet. Sie klingen in meinen Ohren viel zu mumpfig.

      Bei den Yahama ist zusagen das sie recht ehrlich klingen, wenn man das so sagen kann. Sie beschönigen nicht und klingen ausgeglichen und neutral, mir eben zu neutral. Ich hatte hier ordentlich Probleme den Bassbereich einzuschätzen, da war mir zu wenig. In den Mitten und Höhen sind sie aber echt gut. Ortung von Sounds war gut und auch Tiefenstaffelung war nicht verkehrt.

      Bei den JBLs war der Bass satter. Sicher "beschönen" sie hier ein bisschen, aber nur so kann ich auch den Bass einschätzen. In den Mitten und Höhen klingen sie auch richtig gut. Sicher geht es besser in den Höhen, aber sie kosten eben auch "nur" 269€ pro Stück. Aber auch hier war alles klar zu hören, zu Orten und einzuschätzen. Mit etwas Einhören kommt man hier sicher zu guten Ereignissen. Und ich habe meinen Kauf nicht bereut. Das erwähnte Grundrauschen fällt bei mir gar nicht so doll aus. Weiß nicht ob es bei Felix`s Exemplaren Probleme gab!?

      Ich hoffe ich konnte dir einen Einblick geben und evtl. auch etwas Entscheidungshilfe. Aber besser ist immer selber hören!

      LG Maik

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