Novation Zero SL MkII Testbericht
Umfangreicher DAW-Controller

Novation Zero SL MkII Testbericht

Was ist es?

Der Novation Zero SLMkII ist ein MIDI-Controller, mit welchem man alle MIDI-fähigen Musikprogramme (für den Test habe ich Cubase verwendet) fernsteuern kann. Er verfügt über acht Fader, zwei Mal acht Potis (endlose und begrenzte Drehregler), welche allesamt berührungsempfindlich sind. Dazu kommen ein Crossfader, acht Pads, eine Transport-Sektion und eine Vielzahl weiterer Knöpfe, die zum Großteil frei belegbar sind. Des Weiteren ist ein sogenanntes Speeddial-Poti vorhanden, auf welches ich aber später noch genauer eingehen werde.

Der Controller wurde mit einem 144 Zeichen großen Display versehen, um die Werte aktueller Eingaben im Blick zu behalten. Um eine möglichst flexible Belegung der einzelnen Elemente zu ermöglichen, kommt das Gerät mit einer eigenen Software an den Start, welche auf den Namen Automap hört und die Zuweisung von Funktionen und Bedienelementen vereinfachen soll. Sowohl Stromversorgung als auch die Verbindung zum Computer laufen über ein USB-Kabel.

Wahlweise kann noch ein Netzteil angeschlossen werden.

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Novation Zero SL MkII Testbericht

Erster Eindruck

Bereits beim Auspacken fällt mir das angenehme Gewicht des Novation Zero SLMkII auf. Er ist nicht zu leicht, so dass nicht das Gefühl eines reinen Kunststoffgeräts aufkommt, aber er ist auch nicht so schwer, dass er unhandlich wirkt. Neben dem eigentlichen Gerät sind in der Verpackung noch zwei CDs mit Treibern, ein USB-Kabel und zwei kleine Seiten-Stative enthalten. Mit diesen lässt sich der USB-Controller in einer leicht angewinkelten Position aufstellen. Das macht dann Sinn, wenn Du das Gerät direkt vor dir auf einen Tisch stellen musst, falls die Möglichkeit nicht besteht, ihn von oben zu betrachten. Die Lesbarkeit des Displays nimmt verhältnismäßig stark ab, je schräger Du auf dieses drauf schaust.

Beim ersten Bewegen der Fader und Potis spürst Du direkt einen angenehmen Widerstand, der dir eine präzise Bedienung ermöglicht. Allerdings ist der angesprochene Widerstand nicht bei allen Potis gleichermaßen vorhanden. So machen die Endlosdrehregler einen etwas weicheren und leicht instabileren Eindruck als die anderen.

Neben den Drehreglern weisen auch die Knöpfe und Pads gute Druckpunkte auf. Sowohl in Bezug auf Haptik und gefühlter Qualität, als auch auf Verständlichkeit des optischen Layouts ist der Novation Zero SLMkII absolut in Ordnung. Alle Bestandteile erwecken den Eindruck einer langen Haltbarkeit der Hardware.

Die Installation gestaltet sich recht unkompliziert, sobald verstanden wurde, welches Musikprogramm mit welchem Controller verbunden werden soll (mehrere Controller zur selben Zeit möglich). Allerdings solltest Du wissen, dass die Automap-Software den Zielordner der zu verwendenden Plugins kennen muss, da sie diese sonst nicht findet und somit nicht verwenden kann. Auf die Software gehe ich später auch noch etwas genauer ein.

 

Transportfeld & Fader

Wie bereits erwähnt fühlen sich die Fader auf Anhieb gut an. Der Widerstand dieser ermöglicht die Durchführung vorsichtiger Bewegungen, ohne dass der Fader bereits bei leichtem Schieben einen Sprung nach oben oder nach unten machte. Alle Fader sind berührungsempfindlich – das bedeutet, dass Du sie nicht erst hoch oder runter schieben musst, um den zugeordneten Wert zu kontrollieren. Sie anzutippen reicht aus, dann wird der Wert auf dem Display angezeigt. In der Voreinstellung lassen sich mit den Fadern die Lautstärken der angewählten Kanäle verändern.

Da die meisten Produzenten selten nur acht Kanäle in ihrem Sequenzer bedienen, kann mithilfe des Crossfaders durch die verschiedenen Bänke und somit Belegungen gesprungen werden. Neben dem berührungsempfindlichen Anzeigen der Werte gibt es eine weitere Funktion, um ungewünschte Änderungen zu vermeiden. Willst Du den Wert hinter einem Fader verändern, musst Du ihn so lange nach oben oder nach unten schieben, bis er den aktuell eingestellten Wert erreicht hat. Erst dann verändert sich der Wert (Latch-Modus). Diese Funktion könnte durchaus als Versuch verstanden werden, den Mangel an Motorfadern zu kompensieren. Nützlich ist sie allemal.
Auch wenn die Griffigkeit der Fader recht gut ist, sind sie für meinen Geschmack mit 60 Millimetern Länge dann doch etwas zu kurz geraten, um wirklich präzise Einstellungen vornehmen zu können.

Unterhalb der Fader-Sektion befinden sich zwei Knopf-Reihen, die sich zwei Funktionen teilen. Für gewöhnlich dienen sie als Solo-, bzw. Mute-Tasten im Mixer eines Sequenzers (sofern sie nicht anderweitig belegt werden). Betätigst Du allerdings den Transport-Knopf in der Mitte des Controllers, wird die untere Reihe der Knopf-Sektion zum ausgewachsenen Transportfeld. Dann stehen dir die üblichen Funktionen wie Vorwärts, Zurück, Start, Stop, Loop und Aufnahme zur Verfügung.


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Potis & Pads

Die obere Reihe mit Potis besteht aus Endlosdrehreglern, um die herum zur optischen Orientierung ein 11-teiliger LED-Ring positioniert wurde. Leider fühlen sich diese etwas wackliger als die untere Reihe an, sie lassen sich auch erheblich leichter drehen. In der Mixeransicht stehen dir beispielsweise die unteren Drehregler für die Einstellung des Pannings zur Verfügung. Alle Drehregler sind genau wie die Fader mit der weiter oben beschriebenen Berührungsempfindlichkeit ausgestattet – ein Antippen reicht, um den zugehörigen Wert auf das Display zu bringen.

Neben den regulären Drehreglern, gibt es noch einen speziellen Regler. Dieser trägt den Namen Speeddial. Hinter diesem aufreizenden Namen verbirgt sich jedoch eine recht simple Funktion. Fährst Du zum Beispiel mit der Maus über einen beliebigen Parameter im Sequenzer und drehst am Speeddial, dann verändert sich der Wert des Parameters wie von Zauberhand. Eine zusätzliche Zuweisung über die Software ist nicht notwendig.

Abgeschlossen wird diese Sektion durch eine Reihe mit acht anschlagsensitiven Pads, die sich bestens zum Programmieren von Drumspuren nutzen lassen, sowie zwei Reihen mit jeweils acht frei zuweisbaren Knöpfen.

 

Automap Software

Sobald die Software installiert und richtig eingestellt wurde, entpuppt sie sich als echte Hilfe, um dem Controller neue Funktionen zuzuweisen. Fast bin ich geneigt zu sagen, dass die Automap-Software das Kernelement des Controllers darstellt. So einfach lässt sich zum Beispiel einem Fader sowohl die Lautstärke von Kanal X, als auch das Panning von Kanal Y zuweisen.

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Automap hat bisher in recht hoher Frequenz Updates erhalten

Solltest Du den Potis und Fader noch keine Werte manuell zugewiesen haben, übernehmen diese die Funktionen des jeweilig angewählten Plugins. Befindest Du dich in deiner Software zum Beispiel gerade in der Mixeransicht, werden den Fadern die Lautstärken und den Potis das Panning der einzelnen Kanäle zugeteilt. Sobald Du dann einen Kompressor aufrufst, werden Werte wie Threshold, Attack und Release auf die Potis gesetzt. Automap nimmt automatisch eine meist sinnvolle Belegung der Bedienelemente vor, welche in den meisten Fällen unangetastet bleiben kann.

Unbedingt erwähnt werden sollte, dass Automap leider nicht alle Plugins gleichermaßen erkennt. In einem solchen Fall ist es bedauerlicherweise sehr schwer, eine vernünftige Zuweisung auf die Beine zu stellen. Bei meinem Test handelte es sich dabei um Plugins der Firma Native Instruments. Sobald ich die Automap-Variante des Plugins aufgerufen hatte, sah ich statt des regulären Layouts nur noch Zahlen und Regler. Vielleicht wird dieses Problem ja mit dem nächsten Update behoben.

 

Anschlüsse beim Novation Zero SL MkII

Auf der Rückseite des Geräts findest Du übrigens gleich acht Anschlussmöglichkeiten. Darunter befinden sich vier MIDI-Ports mit einem Input, zwei verschiedenen Outputs (für den Fall, dass Du noch externe MIDI-Instrumente steuern möchtest) und einem Thru. Als Stromversorger kann wahlweise ein optionales Netzteil oder die Verbindung zum Audio Computer via USB genutzt werden. Mittels eines Schalter musst du dann nur noch auswählen für welche Art der Versorgung du dich entschieden hast.

Zu guter Letzt kann noch ein Expression- und ein Control-Pedal angeschlossen werden, welche ebenfalls für die Fernsteuerung der DAW-Software genutzt werden können.

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Fazit zum Novation Zero SL MkII Test

Mit dem Novation Zero SLMkII ist dem englischen Hersteller ein USB-MIDI-Controller gelungen, der auf Anhieb gut zu gefallen weiß. Auch wenn ich anfänglich einige Installationsschwierigkeiten hatte, weil ich auf dem Testrechner zunächst Automap und erst dann Cubase installiert hatte, lief nach einer erneuten Installation der mitgelieferten Software alles einwandfrei. Alle Bedienelemente am Controller lassen sich gut benutzen und fühlen sich nahezu durchweg gut an.

Auch die Beleuchtung der einzelnen Knöpfe und der Endlosdrehregler macht optisch einen guten Eindruck. Insgesamt wirkt der Controller recht wertig und macht auf mich den Eindruck, auch lange im Alltagsbetrieb im Tonstudio mitzumachen.

Auch das Layout der Bedienelemente auf dem Controller empfinde ich als absolut ansprechend. Die Orientierung fällt auf Anhieb sehr leicht, die Bedienung ist recht intuitiv gelungen. Auch wenn das Display in der Arbeit mit der Hardware enorm dabei hilft, die aktuellen Einstellungen zu erkennen, darf der Hersteller hier gerne noch einen Zacken drauflegen. Je schräger der Betrachtungswinkel, desto schwerer fällt das Ablesen.

Die mitgelieferte Software Automap ermöglicht eine Menge Controller-Zuweisungen, die mit anderen Geräten dieser Preisklasse so einfach nicht möglich wären. Insofern ist die Problematik mit Plugins, die von der Software nicht erkannt werden, gar nicht so hart zu bewerten. Bei anderen Geräten der Preisklasse geht das auch nicht besser.

Der Novation Zero SLMkII USB-MIDI-Controller ist derzeit für 249,- Euro im Fachhandel erhältlich, was ich als ausgeglichenes Preis-Leistungsverhältnis empfinde. Wer einen flexiblen Controller für die Fernsteuerung seiner DAW sucht, wird mit diesem für den geforderten Preis glücklich. Insofern gibt es von meiner Seite aus vier von fünf möglichen Punkten im Novation Zero SlMKII Testbericht.

Novation Zero SL MkII Features

  • USB-MIDI-Controller
  • Berührungsempfindliche Fader und Drehregler
  • Eine Transportsektion
  • Display
  • Pads und Knöpfe
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Produkt:

Novation Zero SL MkII Test

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