beyerdynamic DT 1350 Testbericht
Besser als der HD-25

beyerdynamic DT 1350 Testbericht

Klang, Verarbeitung, Komfort & Co. im beyerdynamic DT 1350 Testbericht auf delamar - lies alles zum geschlossenen, ohraufliegenden Kopfhörer, der an den Sennheiser HD 25 erinnert

Was ist es?

Der beyerdynamic DT 1350 ist ein geschlossener, auf den Ohren aufliegender Kopfhörer. Konzipiert wurde er für den Einsatz beim Recording im Tonstudio sowie für DJs, Tontechniker im Außeneinsatz und alle, die einen kompakten, leichten, gut transportablen Kopfhörer suchen. Die schwenkbaren Ohrmuscheln erlauben DJs den schnellen Wechsel auf einseitiges Abhören, zudem lassen sie sich für einen besseren Transport drehen. Ein spreizbarer Doppelbügel soll für einen sicheren Halt sorgen.

Wir testen hier die frisch überarbeitete Variante dieses Kopfhörers, die im deutschen Fachhandel mit dem Namenszusatz »New Facelift« zum Straßenpreis von 202,- Euro angeboten wird. Die Variante »CC« oder »CoiledCord« beinhaltet statt des anderthalb Meter langen glatten Kabels ein drei Meter langes in Spiralform.


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beyerdynamic DT 1350 Testbericht

Details zu Bauweise & Lieferumfang

Die Konstruktionsweise ähnelt der des Sennheiser HD-25. Genau wie bei diesem ist ein doppelter Kopfbügel vorhanden, der sich auf einen Winkel von max. 90° spreizen lässt, um einen guten Halt zu gewährleisten. In der Tat war es mir selbst bei wildestem Headbanging nicht möglich, das gute Stück abzuschütteln. Zudem lässt eine große Lücke zwischen den beiden Bügeln mehr Luft an den Kopf – Du wirst bei längeren Sessions an dieser Stelle weniger schwitzen als unter einem massiven, breiten Bügel.


Passend dazu


Auch die schwenkbare Ohrmuschel ist hier zu finden. So kannst Du geschwind einseitig abhören oder dich mit jemandem verständigen, ohne den beyerdynamic DT 1350 ganz absetzen bzw. um den Hals schlingen zu müssen.

Ungewöhnlich: Im Lieferumfang findest Du einen »Flugzeugadapter«, der auf der einen Seite mit einer kleinen Stereo-Klinkenbuchse, auf der anderen Seite mit zwei kleinen Mono-Klinkensteckern ausgestattet ist (gut für professionelle DJs, die oft fliegen müssen). Das nehme ich gerne mit, aber wesentlich alltagsnäher ist da das Etui, in das Du den Kopfhörer mitsamt Kabel, Adapter legen kannst. Derart kompakt und geschützt lässt sich wohl kaum ein anderer Kopfhörer transportieren, klasse!

beyerdynamic DT 1350 Testbericht

Der Bügelmechanismus des Sennheiser beyerdynamic DT 1350

Verarbeitung & Tragekomfort

Mit einem Gewicht von 174 Gramm (ohne Kabel) ist das Modell erfreulich leicht – gerade bei langen Sessions im Studio oder am DJ-Pult profitierst Du davon. Nur die erwähnte Alternative von Sennheiser ist mit 140 Gramm noch schlanker, aber das fällt – im wahrsten Sinne des Wortes – kaum ins Gewicht.

Verarbeitungstechnisch ist am Gerät selbst alles bestens, die Komponenten sind nahtlos miteinander verbunden, die Materialien wertig und die Drehgelenke vertrauenerweckend. Allerdings hätte ich mir eine dickere Ummantelung des glatten, anderthalb Meter langen Kabels gewünscht – etwas, das ich schon bei vielen Kopfhörer-Tests & Empfehlungen geschrieben habe. Ich bin nicht sicher, ob es zur Genüge vor unliebsamen Einwirkungen »on the road« geschützt ist. Das Kabel ist fest installiert. Im mobilen Einsatz kann das heikel werden, schnell austauschen lässt sich das Kabel bei einem Defekt jedenfalls nicht.

Die Ohrpolster kommen in der Facelift-Edition weicher und hautschmeichelnder daher. Sobald Du eine klanglich und komforttechnisch passende Trageposition gefunden hast, kannst Du auch dank moderater Wärmeentwicklung und durchschnittlichem Anpressdruck sehr lange Sessions absolvieren.

Auch mit meinen kurzen Haaren kam es vor, dass diese sich im Gestänge des beyerdynamic DT 1350 verfangen. Insbesondere beim Abklappen einer Muschel noch vorne/hinten. Nach kurzer Recherche zeigte sich, dass ich wahrlich nicht der Einzige bin, dem diese Eigenheit aufgefallen ist.

Klang des beyerdynamic DT 1350

Mit einem maximalen Schalldruck von 129 Dezibel kann dieser Kopfhörer sehr laut werden. Das kommt DJs gelegen, die sich vor heftigem Umgebungsschall abschotten müssen und es womöglich noch mit einem leisen Kopfhörerausgang am Mixer zu tun haben. Daran schließt sich die Frage nach der Schallisolierung an. Auch hier liefert das Gerät eine gute Performance und so dürfte die Abschirmung in praktisch jeder Situation mehr als ausreichend sein.

Der beyerdynamic DT 1350 tönt vernünftig ausbalanciert – Bass, Mitten und Höhen halten sich alles in allem gut die Waage. Im Frequenzkeller geht es ungeheuer weit hinab, auch die tiefsten Bässe werden gut wiedergegeben. Zudem empfinde ich die Bassanschläge als »knackig« genug, so dass etwa Kickdrums stark herausstechen und so schnell abklingen, wie sie sollen. Das wird gerade DJs erfreuen, die gerne mit diesen Songs im Kopfhörer abgleichen.

Die Mitten und Höhen sind über weite Strecken präsent, ohne aufdringlich zu sein. Bevor aber die Höhen erreicht werden (da, wo Hihats, Shaker, Knistern und Klicks ertönen), weist der beyerdynamic DT 1350 seine stärkste Absenkung im Frequenzgang auf. Vielen meiner Referenzstücken fehlte dadurch eine Spur Frische und Direktheit – in der DJ-Kanzel dürfte sich das als klarer Vorteil erweisen, da hier einer schnellen Ermüdung bei lautem Abhören entgegen gewirkt wird. Die kristallklaren, höchst impulstreuen Höhen über diesem Knick und die daraus resultierende Detailfülle konnten mich allerdings auch in der Studiosituation entschädigen.

Dieser Kopfhörer bietet einen für ein geschlossenes Modell überzeugenden Raumeindruck. Punkt. Die einzelnen Klänge werden gut voneinander separiert wiedergegeben. Dennoch sind die Limitierungen dieser Bauweise im Vergleich zu ausgewachsenen Studiomonitoren in (halb-)offener Bauweise natürlich auch hörbar.

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Fazit zum beyerdynamic DT 1350 Test

Der beyerdynamic DT 1350 liefert einen Sound, der gut ausbalanciert, arm an Verzerrungen oder Resonanzen und im Raumbild differenziert ist. Das »Feinstoffliche« des Klangs kommt vortrefflich zur Geltung. Und so ist dieser Kopfhörer längst nicht nur für DJs oder zum Recording im Studio geeignet, sondern ganz allgemein für alle anspruchsvolleren Klangliebhaber auf Achse.

Wenn wir unseren Blick dennoch wieder auf die Nutzung in Studio oder Club schwenken, sind der sehr hohe maximale Schalldruck und die gute Abschirmung zu loben. Es ist egal, was »draußen« für ein Getöse herrscht, stets kannst Du den Klang ungestört abhören.

Die schwenk- und klappbaren Ohrmuscheln machen das Gerät flexibel, besonders beim Auflegen (Stichwort einseitiges Abhören) und für ein kompaktes Profil beim für den Transport. Ferner wird durch den Spreizbügel ein fester Halt gewährleistet. Schließlich ist noch die gute Verarbeitung des Kopfhörers hervorzuheben, die ihm ein langes Leben bescheren dürfte.

Das dünn ummantelte Kabel trübt leider das Bild, zumal es nicht abnehmbar und damit nicht ohne weiteres ersetzbar ist. Ich hätte mir eine robustere Verkleidung gewünscht. Weiterhin zählt dieses Modell leider zu denen, die gerne mal mit langen Haaren im Zwist liegen.

Für mich ist das gute Stück dennoch eine mindestens genauso taugliche Alternative zum HD-25. Die erwähnten Qualitäten führen im beyerdynamic DT 1350 Testbericht letztendlich zu guten vier von fünf Punkten im Preis-Leistungs-Verhältnis – good stuff.

beyerdynamic DT 1350 Features

  • Geschlossener Kopfhörer
  • Ohraufliegend
  • Ohrmuschel um 90° schwenkbar
  • Zweiteiliger, spreizbarer Kopfbügel
  • Einseitig geführtes, fest installiertes glattes Kabel (1,5m)
  • Nennimpedanz: 80 Ω
  • Übertragungsbereich: 5 – 30.000 Hz
  • Max. Schalldruck: 129 dB SPL
  • Nennbelastbarkeit: 100 mW
  • Gewicht ohne Kabel: 174 g
  • Inklusive 6,3-mm-Adapter, Tasche und Flugzeugadapter
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beyerdynamic DT 1350 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'beyerdynamic DT 1350 Testbericht: Besser als der HD-25'

  • Mono+   10. Dez 2014   14:25 UhrAntworten

    Der Kopfhörer ist der Nachfolger des legendären unübertroffenen DT- 48. Wie auch schon bei letztgenanntem gibt es auch hier ein Audiometrie Kopfhörer AT 1350 A.

    Ich verstehe nicht warum ein festes Kabel ein Nachteil sein muss. Bei meinem
    DT- 48 musste ich noch nie das Kabel tauschen. Überhaupt hatte ich in 30 Jahren mobiler Tonaufzeichnung mit vielen verschiedenen Kopfhörern nur einmal einen Kabeldefekt an einem Ultrazone Kopfhörer – der aber schnell und zu einem moderaten Preis behoben wurde. Für mich ist ein festes Kabel kein Kauf-Hinderungsgrund.

  • Milo   12. Dez 2014   12:26 UhrAntworten

    Ich finde feste Kabel wesentlich besser, da die Spiralkabel ständig sich verknutteln.
    Für den Preis findet man auch tausende gleichwertige KH.

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