beyerdynamic AK T8iE Testbericht
In-Ear-Hörer der Luxusklasse

beyerdynamic AK T8iE Testbericht

Das Objekt der Begierde im beyerdynamic AK T8iE Testbericht auf delamar

Was ist es?

Der beyerdynamic AK T8iE ist ein In-Ear-Hörer, der für Audiophile gedacht ist, die viel unterwegs sind und nicht auf feinen Klang verzichten wollen. Er wurde in Zusammenarbeit mit Astell&Kern, der High-End-Marke von iRiver entwickelt.

Erstmals kommt die von beyerdynamic entwickelte Tesla-Technologie in einem In-Ear-Kopfhörer zum Einsatz. Zudem wurden hochwertige Materialien und Fertigungstechniken für dieses Modell herangezogen. Übrigens werden alle Teile werden in Heilbronn gefertigt und in Handarbeit zusammengefügt.

Ein großes Zubehörpaket ist ebenfalls an Bord: Die Box fördert neben den In-Ears zwei Kabel (eines speziell für die portablen Audioplayer von Astell&Kern), acht Paare Ohrstöpsel, einen Kabelclip und ein robustes kleines Etui zutage.

Diese In-Ears plus Zubehör werden ab Ende September 2015 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 990,- Euro (inkl. MwSt.) erhältlich sein.


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beyerdynamic AK T8iE Testbericht

Lieferumfang

Das Modell und sein Zubehör werden in einer hübschen kleinen Kiste geliefert. Oben finden sich die mit Samt abgedeckten Aussparungen für die Ohrhörer mit Rinne zu einem Fach für das vorinstallierte Kabel. Daneben das Fach für das Spezialkabel für Geräte von Astell&Kern. Im unteren Teil der Box steckt eine Schublade. Darin befinden sich die Ohrpassstücke und weitere Goodies, siehe Liste unten.

Packungsinhalt

  • beyerdynamic AK T8iE
  • Kabel (~1 m) mit 3,5-mm-Stecker
  • Kabel (~1 m) mit 2,5-mm-Stecker für Audioplayer von Astell&Kern
  • Kabelclip zum Anstecken ans Revers
  • Etui mit Samtpolsterung und Silikontütchen zur Feuchtigkeitsaufnahme
  • Ohrpassstück-Paare:
    • 5x Silikon in diversen Größen
    • 3x Formschaum von Comply™ in diversen Größen, einzeln eingeschweißt

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Insbesondere das Etui ist wunderbar: Magnetischer Verschluss, hautschmeichelndes Leder und abgerundete Kanten außen, Samtverkleidung innen. Überdies steckt hier noch eine Tüte mit Silikonkrümelchen drin, die dafür sorgen, dass hoher Luftfeuchtigkeit der Garaus gemacht wird.

Verarbeitung

Das Verfahren zur Oberflächenveredelung des Gehäuses lässt aufhorchen: Die Bedampfung mit einer laut Hersteller außerordentlich haltbaren, hautfreundlichen Chromlegierung wird auch in der Automobiltechnik und bei medizinischem Hightech-Equipment eingesetzt.

Die Hautfreundlichkeit kann ich bestätigen (gleichwohl bin ich da nicht überempfindlich), doch habe ich mich nicht getraut, die die Kratzfestigkeit des kostspieligen Geräts auf die Probe zu stellen. Nach dem Testzeitraum waren jedenfalls keine Schrammen sichtbar.

Nur ein Langzeittest wird letztendlich beweisen können, ob die Verarbeitung insgesamt so gut ist, wie erwartet werden darf. Der erste Eindruck ist jedenfalls sehr gut, beispielsweise durch das verschwindend geringe Spaltmaß zwischen den zwei Gehäusehälften und den sehr fest verschließenden, sauber gefertigten Steckmechanismus für das Kabel.

À propos Kabel: Beide mitgelieferten Klangleiter sind dünn ummantelt. Es gibt auch keinen elastischen am Übergang zwischen dem Kabel und dem Stecker für die Buchse am In-Ear-Hörer. Der Hersteller ist guter Dinge, was das angeht, und verspricht: Durchschnittlich mehr als 4.000-mal soll das Kabel gebogen und geknickt werden können.

Kabelführung, Ohrpassstücke und Komfort

Wie das Bild zeigt, wird das Kabel beim beyerdynamic AK T8iE über das Ohr nach hinten verlegt. Das Aufsetzen dauert somit etwas länger als bei einfach nach unten hängenden Kabeln, dafür ist der Halt naturgemäß deutlich besser. Das dünne, flexible Kabel schmiegt sich gut an die Lauscher.

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Schon die standardmäßig befestigten Ohrpassstücke sitzen bei mir wie angegossen – genau so, wie es der Hersteller verspricht. Die ungewöhnliche Form in den Ausläufern der Stöpsel und deren Konsistenz führte förmlich zu einer Verschmelzung mit meinem Ohr.

Wer noch nicht so recht zufrieden ist und/oder eine noch bessere Schalldämmung möchte, als ich sie ohnehin schon feststellen durfte, probiert die Formschaum-Passstücke. Sie sind einzeln eingeschweißt und liegen genau wie Silikon-Tips in verschiedenen Größen und leicht variierenden Formen vor.

Im Zusammenspiel mit dem verhältnismäßig schlanken Gehäusen der In-Ear-Hörer und dem geringen Gewicht sind Komfort und Halt einfach überragend. Auch in diesen Aspekten wird das Soll für die Rechtfertigung des hohen Kaufpreises klar erfüllt.


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Leistung und Schalldämmung

Die In-Ear-Hörer, die ich bisher getestet habe, kommen nicht einmal ansatzweise an die Leistung des beyerdynamic AK T8iE heran – unglaublich, wie mit relativ niedrigem Output meiner Abspielgeräte bereits ohrenbetäubende Pegel erzielt werden konnten.

Mit den Ohrpassstücken aus Formschaum ist eine sehr hohe Abschirmung vor Umweltgeräuschen möglich, was naturgemäß vor allem Höhen und Mitten betrifft. So konnte ich den Klang auch in geschäftigen Umgebungen (praxisnah) weitestgehend unbeeinträchtigt testen.

Gerade Vielflieger werden den Komfort, die Abschirmung und den lauten Output während des Flugs zu schätzen wissen.

beyerdynamic AK T8iE Testbericht

Klangfarbe des beyerdynamic AK T8iE

Die ersten Sekunden waren sehr unspektakulär – und das ist sehr gut. Wie sich bald herausstellte, lag das vor allem an der neutralen Klangfarbe, besser gesagt der klanglichen Neutralität im allerbesten Sinne. Nirgends gibt es nennenswerte Abweichungen vom Ideal eines geraden Frequenzgangs, überall scheinen die In-Ears ausgewogen und stimmig zu erklingen.

Dabei reichen die Bässe äußerst tief hinab und die Mitten sind stets angenehm präsent (keine Spur von der Hi-Fi-»Badewanne«). Schauen wir weiter hinauf, ist der Klang im besten Sinne »rund« – hier gibt es nicht die geringste Überzeichnung von Sibilanten oder künstliche »Brillanz« in den Höhen. Sie klingen sehr detailliert, auf den Punkt und gleichzeitig angenehm – ganz anders als bei sehr vielen Modellen in niedrigeren Preisregionen (und längst nicht nur bei Billigprodukten). Langandauerndes Lauschen ohne Ermüdungserscheinungen ist mit diesem Modell problemlos möglich.

In-Ear-Monitore der Spitzenklasse sollen neutral aufspielen. Den meisten Audiophilen wird das genehm sein und wer es denn etwas mehr in Richtung Badewanne mag, für den gibt es gegebenenfalls die Möglichkeit zum Boosten bestimmter Frequenzbereiche oder für Eingriffe am Abspielgerät.

Raumklang und Impulstreue

Wie ist es um das Raumbild bestellt? Einzelne Klänge sind in Tiefenstaffelung und Panorama sehr gut separiert. Die Bühne öffnet sich schön breit und einzelne Instrumente lassen sich für In-Ears ungewohnt detailliert im Panorama orten. Dasselbe gilt auch für Tiefe und Höhe des virtuellen Raumes. Während die Mitte bzw. der Gesang sehr nah erklingt, lassen sich andere Instrumente gut dahinter und zueinander orten.

Bei der Impulstreue wird sehr gute Kost geboten, auch hier konnte mich das Gerät überzeugen. Bassdrums klingen schön trocken und knackig, elektronische Bässe sind konturiert zu vernehmen und auch der Kontrabass sowie die Bläser in unserer Klassikaufnahme konnten im Vergleich trennscharf wiedergegeben werden.

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Fazit zum beyerdynamic AK T8iE Test

Der beyerdynamic AK T8iE ist einer der hochwertigsten In-Ear-Kopfhörer, die derzeit erhältlich sind. Klanglich ist zunächst die außerordentliche Souveränität bemerkenswert. Sie äußert sich einerseits in dem sehr weitreichenden und ruhig verlaufenden Frequenzgang, andererseits in der verzerrungsfreien Wiedergabe von potentiell problematischen Frequenzen (z.B. Sibilanten).

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Dieser schmucken Ohrhörer nahmen wir uns im beyerdynamic AK T8iE Testbericht an

Ebenfalls beeindruckend ist die Separation einzelner Instrumente bzw. Schallquellen. Sie lassen sich wunderbar im Raum orten und selbst bei mäßig gefülltem Arrangement können viele Details und Nuancen bestens vernommen werden.

Der Komfort ist beispielhaft – die leichten, aber feinst verarbeiteten Ohrhörer saßen bei mir mit beiden Stöpseltypen sehr fest und gut abdichtend. Das über und hinter dem Ohr entlanggeführte Kabel trägt zum guten Halt bei, wofür ich gerne in Kauf nehme, dass das Aufsetzen etwas länger dauert.

In dieser Preisklasse eigentlich selbstverständlich, aber doch lobend zu erwähnen sind die abnehmbaren Kabel. Ebenso erfreulich ist die Box mit dem reichhaltigen Zubehör, nicht zuletzt dem kleinen, robusten und edel anmutenden Lederetui – eine bessere Möglichkeit, In-Ear-Hörer schonend, aber platzsparend zu transportieren (das Etui passt ohne Probleme auch in kleinere Hosentaschen), habe ich bis jetzt nicht gesehen.

In zwei Aspekten hätte ich gerne noch etwas mehr gesehen: So ist das Kabel recht dünn und an der In-Ear-Seite fehlt mir ein flexibler Stutzen, der für zusätzlichen Knickschutz an dieser empfindlichen Stelle sorgen würde.

Auf einem anderen Blatt stellt sich die Frage nach den Anschaffungskosten, die fast im vierstelligen Bereich liegen. Ob dir das letzte Quäntchen in Sachen Materialwahl, Lieferumfang und in diesem Fall gerade auch Komfort den Aufpreis wert ist, musst am Ende Du selbst entscheiden.

Insgesamt betrachtet hat sich der Proband im beyerdynamic AK T8iE Testbericht eine sehr gute Wertung verdient – viereinhalb von fünf Punkten sind locker drin, auch wenn er die volle Punktzahl um Haaresbreite verpasst.

beyerdynamic AK T8iE Features

  • In-Ear-Kopfhörer
  • Impedanz: 16 Ω
  • Übertragungsbereich: 8 – 48.000 Hz
  • Kennschalldruckpegel: 109 dB SPL
  • Kabel: 1,3 m, glatt, mit Kevlar verstärkt
  • Zusatzkabel für High-End-Player von Astell & Kern mitgeliefert
  • Ohrpassstücke: 5 Paar aus Silikon, 3 Paar aus Formschaum
  • Lederetui mit Magnetverschluss
  • Kabelclip
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Produkt:

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Lesermeinungen (4)

zu 'beyerdynamic AK T8iE Testbericht: In-Ear-Hörer der Luxusklasse'

  • Wirgefuehl   23. Sep 2015   10:26 UhrAntworten

    Hach ja, wenn ich im Lotto gewinne und es mir egal sein kann, wenn 1000 Euro unter meinen Füßen zerknirschen, dann kaufe ich mir sie...

    Mist. Ich spiele ja gar kein Lotto. :)

  • and-y   23. Sep 2015   11:12 UhrAntworten

    Stellt euch vor man würde die mal in der U-Bahn vergessen :D
    Aber bestimmt fahren die Besitzer solcher Kopfhörer keine U-Bahn, aber wozu dann solche Kopfhörer :D

  • mono+   23. Sep 2015   16:23 UhrAntworten

    Ich muss lesen »Überdies steckt hier noch eine Tüte mit Silikonkrümelchen drin, die dafür sorgen, dass hoher Luftfeuchtigkeit der Garaus gemacht wird.«. Das kann so nicht stehen bleiben. Es handelt sich dabei um normales Kieselgel, was sehr oft bei Überseeversandstücken im Karton ist. Kieselgel kann man, wenn es von der Luftfeuchtigkeit gesättigt ist, im Ofen wieder in seinen ungesättigten Zustand zurückversetzen und so immer wieder benutzen.
    Zum Kopfhörer – bei dem Preis erwarte ich Otoplastiken wie sie bei preiswerteren InEars aus gleichem Hause angeboten werden. Außerdem ist es unmöglich die Dinger irgendwo zu testen und für das Geld gibt es eine Menge Sachen die wichtiger sind.

    • Felix Baarß (delamar)   23. Sep 2015   17:42 UhrAntworten

      Danke für diese Korrektur bzw. Präzisierung. Sie steht dem im Test transportierten, wenngleich zugespitzt formulierten Fakt [bindet Luftfeuchtigkeit] allerdings nicht entgegen.

      »Außerdem ist es unmöglich die Dinger irgendwo zu testen« - Gemach. Beim Verfassen des Tests waren die Dinger noch nicht erhältlich und meine Meta-Suchmaschine für die Online-Kataloge der Musikalienhändler spuckt auch jetzt noch nichts aus; anberaumt ist Ende September. Ist es verbrieft, dass sie auch in Zukunft nirgends zu testen sein werden? Wird das von vielen Händlern gewährte X-Tage-Test-Anrecht für dieses Produkt nicht gelten?

      »und für das Geld gibt es eine Menge Sachen die wichtiger sind« - Selbstverständlich. Nahrung, Kleidung und Obdach zum Beispiel. Wenn Du dich allein auf Musik-Equipment beziehst, handelt es sich um eine subjektive Aussage.

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