Die 11 besten Tipps zum Audio Mastering im eigenen Tonstudio

Mastering im Homestudio

Mastering im Homestudio: So gelingen deine Songs für Spotify & Co.

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11 Tipps zum Audio Mastering im Homestudio

Vorweg möchte ich noch erwähnen, dass selbst viele erfahrene und gestandene Mixing-Profis das Audio Mastering lieber anderen Spezialisten überlassen. Das ist in vielen Fällen der bessere Weg.

Ein Mastering-Studio hat einen eigens für diesen Zweck entworfenen Abhörraum und kann damit Entscheidungen auf einer viel neutraleren Basis treffen als Du und ich in unserem eigenen Tonstudio.

Dazu kommt die Tatsache, dass das Mastering und das Mixing in unterschiedlichen Räumen zu bewerkstelligen, die Defizite in der Abhörsituation bereinigen können.

Nichtsdestotrotz geht es uns allen so: Wir müssen unsere Produktionen oft selbst bis zum Ende durchziehen.

Manch einer möchte es gar nicht anders und wiederum andere haben kein Bedürfnis, die letzten 10% herauszukitzeln. Und für all diese sind hier die…

11 wesentlichsten Tipps zum Audio Mastering zuhause

1. Körperliche Fitness

Auch die Ohren leiden unter einem müden Körper, mehr als die meisten es sich vorstellen können. Für die besten Ergebnisse ist eine gewisse körperliche Fitness Voraussetzung. Sei ausgeschlafen und ausgeruht, bevor Du dich an das Mastering deiner Musik machst.

2. Recording, Mixing, Mastering

In den meisten Fällen ist es keine gute Idee, das Mastering und das Mixing eines Songs auf einen Tag zu legen. Zum einen spielt da die Frage nach der körperlichen Fitness mit, zum anderen bist Du zumeist nach der Mixing-Session so tief in den Details des Songs verstrickt, dass dir der Blick auf das Ganze fehlt.

Wenn Du den letzten Schritt an einem anderen Tag machst, wirst Du viele Details wieder im Kontext hören und dich auf die Grundaussage und Emotion des Songs konzentrieren können.

Lies auch: Unterschied Mixing & Mastering

3. Bearbeitungen mit Equalizer

Auf jede Aktion mit dem Equalizer folgt eine Reaktion. Ein Beispiel: Wenn Du die Höhen anhebst, um zum Beispiel die HiHats mehr zu betonen, wird der Bass weniger prominent klingen. Als sehr praktisch hat sich herausgestellt, immer nur wenige Dezibel zu verändern.

Ein Bekannter hat mir mal folgenden Trick verraten, mit dem ich bisher immer sehr gut gefahren bin: Ich ändere die Einstellungen am Equalizer nach eigenem Geschmack und wenn ich der Meinung bin, dass der Klang jetzt richtig ist, halbiere ich alle Werte für Gain. Dies wirkt dem Gewöhnungsfaktor entgegen.

4. Drastische Eingriffe mit dem Equalizer

Wenn beim Mastering eines Songs drastische Änderungen mit dem Equalizer notwendig werden, solltest Du zur Mixing-Phase des Songs zurückgehen. Wie unter Punkt 3 beschrieben, betrifft jede Änderung beim Audio Mastering immer den Gesamtklang. Beim Abmischen kannst Du den Equalizer auf einzelnen Spuren anwenden und somit die Fehler korrigieren, ohne gleich den gesamten Mix negativ zu beeinflussen.

Lies auch: Equalizer Tutorial

5. Non-destruktives Arbeiten und Backups

Oftmals arbeitet die Musiksoftware heute in Echtzeit und non-destruktiv, also ohne die Änderungen in die Datei zu schreiben. Sicherheitshalber solltest Du zu Beginn deiner Mastering-Session aber ein Backup der Originaldatei anlegen. Auf dieses kannst Du immer wieder zurückgreifen, falls doch mal etwas schief laufen sollte.

6. Normalisieren

Beim Normalisieren einer Audiodatei wird der Pegel derselben auf 0dB gehoben. Während das für einen einzelnen Song sicherlich ein wichtiger Schritt ist, musst Du beim Audio Mastering einer ganzen CD immer das ganze Album im Blick haben.

Bei einem ganzen Album ist es wichtig, ein homogenes Klangbild von Song zu Song zu schaffen. Ein homogenes Klangbild und gleiches Lautheitsempfinden von Song zu Song verbessert das Klangerlebnis für den Zuhörer. Ein stark komprimierter Song kann auch bei geringerem Pegel noch lauter klingen als ein wenig komprimierter Song, der normalisiert wurde.

7. Fades

Fade-Ins und Fade-Outs gehören nicht in die Abmischung, sondern sollten erst beim Mastering erstellt werden. Wenn der vorliegende Mix bereits Fades hat, dann bitte den Mixing-Ingenieur darum, diese aus dem Mix herauszunehmen. Wenn bereits ein Fade im Mix eingerechnet wurde, kannst Du diesen immer nur verkürzen, niemals verlängern.

Lies auch: Audiobearbeitung Tutorial

8. Mastering eines Albums

Wenn Du ein ganzes Album bearbeiten möchtest, dann empfiehlt sich die Reihenfolge vorzuhören. Mit den heutigen Programmen wie zum Beispiel iTunes ist es sehr einfach, eine geordnete Playlist zu erstellen und diese abzuhören.

Du kannst so sicherstellen, dass das Gesamtkonzept stimmt und das es einen gewissen Flow von Song zu Song gibt.

9. Weniger ist mehr

Je mehr Du einen Song (oder Sound) mit neuen Effekten, Kompressoren, Equalizer belegst, desto “unschärfer” und “unklarer” wird er werden. Die aktuellen hochauflösenden DAWs (Digital Audio Workstation) mit 32-bit Float oder sogar internen 64-bit Auflösungen haben in dieser Richtung schon eine Menge erreicht – dennoch: weniger ist mehr.
Lieber einen Song wieder zurück in die Mixing-Phase schicken!

10. Am Ende doch noch normalisieren

Ein Bekannter hat mir mal gesagt, dass einige CD Kopierstationen Probleme mit CDs haben können, bei denen die 0dB Grenze mehrere Samples hintereinander erreicht werden (siehe auch Interleaved Sample Peaks / Overs). Deswegen solltest Du als letzten Schritt eine Normalierung auf -0.1dB durchführen. Das ist dann genug “Headroom” für die Kopierstation und praktisch nicht hörbar als Lautstärkeeinbusse.

11. Sampling-Rate und Auflösung beim Mastering

Wenn Du die Möglichkeit hast, dann arbeite in der höchsten Bitrate, die dir zur Verfügung steht. Eine CD hat nur 16-bit und der aktuelle Standard in Tonstudios mag 24-bit sein, aber es kann nicht schaden in 32-bit Float zu arbeiten. Im letzten Schritt kannst Du beim Mastering das Ergebnis immer noch auf 16-bit herunterrechnen und einen Dither darauf anwenden.

Weitere Gedanken zu den Mastering Tipps

Diese 11 Tips zum Audio Mastering werden dich vielleicht nicht zu einem der Top-Mastering-Ingenieure katapultieren. Sie sind jedoch sehr nützlich und können dir helfen, deine eigene Produktionen und Master deutlich zu verbessern.

Ein letzter Tipp noch mit auf den Weg: Die meisten Probleme entstehen durch exzessives (Nach-) Bearbeiten der Songs. Wenn die Mischung ausgewogen und balanciert klingt, dann ist sie das vielleicht auch.

Dann gilt es, der Versuchung zu widerstehen, noch einen Equalizer und noch einen Kompressor und, und, und draufzusetzen. Die Amerikaner haben da ein sehr treffendes Sprichwort: If it ain’t broke, don’t fix it!

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Lesermeinungen (6)

zu 'Die 11 besten Tipps zum Audio Mastering im eigenen Tonstudio'

  • Scraw   19. Jan 2010   17:08 UhrAntworten

    Das sind richtig gute Tipps. Vielen Dank dafür! Eine Frage hätte ich aber trotzdem: Ist ein Unterschied zwischen dem ungemastertem Song und dem gemastertem Song nur in der Lautstärke hörbar oder wird da noch mehr gemacht? Wenn ja, was denn da noch?

  • Olaf   20. Jan 2010   09:15 UhrAntworten

    Von der Funktion "Normalisieren", die viele DAWs und Audio-Bearbeitungsprogramme anbieten, würde ich persönlich die Finger lassen. Vielleicht ist es ja Blödsinn, aber ich habe dabei immer das unschöne Gefühl, dass hierbei nur "kalte" Mathematik auf die Wellenform angewandt wird und keine musikalische Bearbeitung stattfindet. Um den Pegel möglichst weit anzuheben, würde ich eher zu einem sehr moderat eingestellten Brickwall-Limiter greifen, der nur gerade eben so die extremen Pegelspitzen abfängt. In Logic verwende ich hierfür z.B. den Adaptive Limiter, andere Programme bieten sicher ähnliche Plug-Ins. Ein freier Brickwall-Limiter wäre z.B. der "W1" von 4Front (für Mac und Windows erhältlich z.B. bei kvraudio.com).

    Als Maximalpegel würde ich allerdings nicht bloß -0.1 dB einstellen, da das auf jeden Fall zu wenig Headroom ist! Ich würde eher -0.3 dB bis -0.5 dB lassen, denn es gibt nichts schlimmeres, als die besagten Intersample-Peaks (ISP). Die fallen einem beim Abspielen des Masters zwar nicht auf, können aber bei einigen Consumer-Geräten beim Abspielen Probleme verursachen. Um ISPs in der eigenen Produktion zu erkennen gibt es z.B. das kostenlose Plug-In "X-ISM" von SSL.

    @Scraw:
    Das Hauptaugenmerk beim Mastern liegt in der Regel darin, ein ausgewogenes Klangbild eines gesamten Albums sicherzustellen, also über sämtliche Songs hinweg. Gelegentlich ist es dazu erforderlich, auch noch mal in den Frequenzgang einzelner Tracks einzugreifen (EQ), um eine Störfrequenz abzusenken oder eine Nutzfrequenz anzuheben. Wie schon im Beitrag angedeutet, sind dies aber meist nur marginale Eingriffe, oft unter +/-1 dB Pegeländerung. Hin und wieder wird auch im Mastering noch ein wenig Rauminformation (Early Reflections/Hall) hinzugefügt, manchmal über das gesamte Album, manchmal nur bei einzelnen Tracks, manchmal auch nur in einer Strophe oder einem Refrain. "It depends", wie der Brite sagt...

    Einen einzelnen Song zu mastern ist nur bedingt sinnvoll. Sicher kann es nicht schaden, nach dem Mixdown das Werk noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen und mit frischen Ohren auf Fehlersuche zu gehen. Erkannte Fehler sollte man aber, wie auch im Beitrag erwähnt, besser an den einzelnen Spuren im Mix korrigieren und nicht am Endprodukt. Das Mastering sollte man schlussendlich immer jemand anderem überlassen. Nicht nur wegen der oft besseren Geräteausstattung eines spezialisierten Studios, sondern vor allem wegen der unvoreingenommenen Meinung des Mastering-Ingeneurs und dessen frischen Blickes auf das Werk.

  • DJ CeeJay   04. Mrz 2010   21:58 UhrAntworten

    Hey, sehr schöne Tips!
    Das mit deinem Bekannten ist echt sehr nice :) Nach eigenem Geschmack anheben und dann halbieren - kannte ich noch nicht - danke dafür!

    Ich hab heute meine neue Beatzeitschrift bekommen, da ist das schöne Tutorialchen "Vocals abmsichen" drauf :)
    Werd mir das jetz anschauen und mein halbwegs mit Musik verpestetem Gehirn neue Nahrung geben!

    LG aus Lübeck!

  • nevi   04. Jun 2010   16:20 UhrAntworten

    @Olaf:
    Meintest Du viell. eine Leveler-Funktion statt einen Normalizer?

    -0.3dB Headroom ist richtig. -0.1 ist zu wenig, weil es damit trotzdem Probleme/ISPs geben kann bei der Decodierung von mp3-kodiertem Material. Wenn die angepeilte Bitrate sehr niedrig ist (-> z.B. MySpace) reichen auch -0.3dB nicht mehr.

  • Olaf   04. Jun 2010   17:40 UhrAntworten

    @nevi: Nein, ich meinte die unter 6. angesprochene Funktion des Normalisierens. Hierbei wird das betreffende Audiomaterial (einzelner Track oder ganzes Album) zunächst nach dem lautesten Peak durchsucht und anschließend das gesamte Material linear im Pegel angehoben (oder abgesenkt), bis dieser eine Maximal-Peak den eingestellten Wert annimmt.

    Dieser rein mathematische Rechenalgorithmus kann zu klanglichen Veränderungen führen. Jede Addition oder Subtraktion auf dB-Ebene bedeutet im Hintergrund eine Multiplikation bzw. Division, da dB-Werte logarithmisch sind. Ein Absenken um 6 dB bedeutet z.B. eine Pegelhalbierung. Ein einfaches Beispiel: wenn ich die Zahl 27 halbiere, bekomme ich 13,5. Die Anzahl der signifikanten Stellen hat sich also erhöht. Wenn ich das auf die Wortbreite (=Bittiefe) von digitalem Audio übertrage, müsste ich also meine Genauigkeit erhöhen, sprich die Bittiefe vergrößern. Das geht aber nicht so ohne weiteres. Wenn ich z.B. im 16 Bit Ganzzahl-Modus bin (CD), habe ich nur diese 16 Bit und auch nur Ganzzahlen zur Verfügung. Ich kann mir nicht mal eben ein weiteres Bit aus der Luft holen. Also müsste ich, um auf das Beispiel zurückzukommen, das Ergebnis der Rechnung in irgend einer Form runden. Dass ich dabei das Ausgangsmaterial verändere, liegt auf der Hand.

    Nun arbeiten die meisten gängigen DAWs mit 32 Bit Fließkommagenauigkeit, manche sogar mit noch größerer Wortbreite. Hier eine klangliche Veränderung bei einer einzelnen Level-Bearbeitung zu hören, ist sicher unmöglich. Wenn ich mir aber vorstelle, dass ich in einem Audio-Projekt insgesamt vielleicht 100 oder noch mehr Plugins (EQs, Kompressoren, Limiter, Verzerrer etc.) verwende, kann ich mir schon vorstellen, dass solche "Rundungsfehler" irgendwann hörbar werden. Deswegen ist überlegte Pegel-Bearbeitung immer zu empfehlen. Dieses stumpfe Normalisieren gehört dabei zu den Schritten, die man getrost weglassen kann, wenn man durchgehend sauber arbeitet. Es steht in keinem Gesetz, dass der höchste absolute Peak einer Aufnahme nicht auch bei -4,7 dBFS liegen darf. Ein einzelner Maximal-Peak sagt letztlich auch nichts über die "innere" Lautheit eines Programms aus. Eine Aufnahme, deren Maximal-Pegel bei -4,7 dBFS liegt und deren RMS-Level bei etwa -6,7 dBFS, ist "doppelt so laut", wie eine Aufnahme, deren Peak-Level zwar bei -0,3 dbFS liegt, deren RMS-Wert aber bei -12,7 dBFS. Das Gehör ist gewissermaßen unempfinglich für kurze Peaks, es orientiert sich eher an der durchschnittlichen Lautstärke (RMS). Bei der zweiten Aufnahme müsste man also seinen Montior-Gain weiter aufdrehen, damit man die gleiche Lautstärke-Empfindung hat, wie bei der ersten Aufnahme.

    Inzwischen bin ich auch davon abgekommen, den Adaptive Limiter zu verwenden. Es gibt von Bob Katz ein paar sehr interessante Gedanken zum Thema Mastering, Peak-Normalisation, Loudness-Race etc. auf seiner Homepage digido.com. Einfach mal nach "K-Metering" suchen... Einige (auch kostenlose) Metering-Plugins bieten die Möglichkeit des K-Meterings an. Dabei wird der "0 dB"-Punkt nicht auf die problematischen 0 dbFS gesetzt, sondern z.B. auf -20 dbFS. Pegelt man sein Programm nun auf einen RMS-Wert von etwa 0 bis +4 dB (K-20) ein, hat man also etwa 16-20 dB Headroom. Da "normales" Audio-Material praktisch nie mehr als 14 dB Average-to-Peak-Ratio hat, braucht man sich also über Clipping und ein Überschreiten der 0 dBFS-Grenze kaum noch Gedanken zu machen. Ein "einfacher" Peak-Limiter auf -0.5 dBFS zur Sicherheit kann aber trotzdem nicht schaden...

    Da die meisten Level-Meter immer die 0 dBFS-Grenze ganz oben haben, verleitet es dazu, viel zu hoch auszusteuern. Man hat ja noch "von früher" im Ohr, dass man immer so hoch wie möglich aussteuern soll, damit man möglichst wenig Rauschen auf die Aufnahme bekommt. Mit den 16 Bit einer Audio-CD hat man einen Dynamikumfang von 96 dB. Mit den im Studio-Bereich üblichen 24 Bit kommt man schon auf 144 dB. Deswegen soll man seine Aufnahmen auch immer mit 24 Bit machen und erst im allerletzen Schritt beim CD-Mastering auf 16 Bit umwandeln unter Verwendung von Dithering. Lässt man bei 24 Bit 20 dB Headroom, liegt man mit seinem Dynamikumfang immer noch um 28 dB über dem der CD. Da 6 dB jeweils eine Pegelverdopplung sind (s.o.) entspricht das also fast dem 32-fachen an "Lautstärke". Das sollte ja wohl reichen...

  • Christian   15. Okt 2022   22:54 UhrAntworten

    Ich habe früher auch immer wieder einzelne Stücke selbst gemastern, so einiges kam mir hier schon bekannt vor, von meiner damaligen Vergangenheit.
    Bezüglich Normalisieren mit -0,1db meine ich zumindest, das ist nur sinnvoll, wenn du beispielsweise ein Klavier oder Piano aufnimmst, niemals mehr als ein Instrument.
    Von einem australischen Drummer habe ich mal die Empfehlung bekommen auf -0,4db bis -0,6db zu gehen, da sonst das Seqment unterhalb von 800hz häufig zu leise ist.
    Allerdings etwas später noch habe ich die Erfahrung gemacht, sind Klänge mit Peaks unter die 80hz Grenze enthalten gehst du sogar besser auf -08db bis -0,9db, bei unter 60hz gehst du sogar besser bis -1,2db in einigen Fällen macht es sogar Sinn auf bis zu -3,3db runter zu gehen (besonders im Drum & Base Seqment). Ich war hauptsächlich im Acid-Techno und Hardbase Seqment damals aktiv, dort ist der Bereich -0,8db bis -1,8db sehr zu empfehlen. Bässe und Tiefen kommen dadurch deutlich besser rüber, als im -0,5db Seqment.

    Beim Mixing lohnt sich übrigens hin und wieder der Einsatz von Low-Cut Filtern oder High-Cut-Filtern, um den Klang merklich zu verbessern, aber vorsicht unterhalb von 120hz bei Samples mit einem Hoch oberhalb von 400hz, da kann das extrem schief gehen. Bei Samples bei denen derartige Probleme auftreten (ca. 40% jener Samples auf die beide Grenzen zutreffen) empfielt es sich eher auf 1-2 Komprimierungen, eventuell auch spezielle Teilkomprimierungen anzuwenden (Hauptbereich 60hz oder der Boden des Samples -160hz in seltenen Fällen auch bis 240hz) außerdem sollte man gerade falls soche Notwendigkeiten auftreten jederzeit einen Breitband EQ ready haben. Am besten 8-12 Band, und mit einstellbaren Bändern, diese kleinen 3-6 Band, die häufig in den DAW´s enthalten sind, sind dafür ungeeignet. Hin und wieder gibts auch den einen oder anderen Freeware EQ in einer gescheiten Qualität, meine von damals gibts nicht mehr, da die Seite inzwischen off ist.
    Auch wenn FL (Fruity Loops) in den unteren 1925hz nicht wirklich über eine vergleichbare Qualität, wie Presonic (bis 1850hz sehr gut) oder Logic (bis 1300hz sehr gut, vereinzelt im Snarebereich sogar besser, wie Presonic) bietet FL ein besseres Handlng im Zusammenhang mit digitalen Synthezisern und mit dem enthaltenen Mixer lassen sich auch gut die einzelnen Spuren vor dem Mastering bearbeiten. Klingen die einzelnen Spuren schon gescheit, kannst du in FL ja direkt einige Teilrecordings oder diekt ein Fullrecord anfertigen.
    Desweiteren kannst du ja auch solche "Teile" dann extern abspielen und von außen in den einen oder anderen Kanal einspeißen und bei Bedarf auch an weitere Kanäle weiterlinken, das macht besonders dann Sinn, wenn bestimmte Klänge nur auf einer Seite stark hörbar sein sollen oder auch für optimierten Raum- oder Surround-Sound. Also auf dem Weg kannst du auch Echo- oder Reverb-Klänge deutlich abweichend von den gängigen Effekt-Plugins generieren. Diese Variante ist zwar deutlich schwieriger als der Griff zu nem VST, kann aber gerade beim Hall auch deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Und mal noch nebenbei erwähnt, die Wahrscheinlichkeit Überlagerungen und Clipping auf diesem Weg zu erzeugen ist auch deutlich niedriger, wie beim Griff zum einen oder anderen VST. Anstelle auf "Normalisieren" zu setzen hast du mit diesem weg auch eine gute Möglichkeit die Lautstärke entsprechend anzupassen Hihats klingen ja schließlich viel Lauter als Bässe. Und falls du schon Fehler hörst, kannst du ja auf das eine oder andere Gate zurückgreifen, um derartigen Schrott frühzeitig noch los zu werden.

    Fade-in & out
    Übrigens ganz stimmt die Behauptung, das Fade-ins & outs nicht entfernbar wären nicht. Kommt drauf an, mit was man sie gefertigt hat, sind es beispielsweise klangliche Effekte wie z. B. durch "Automatisierungslinien", wie man sie in FL für sämtliche VST und eine vielzahl weiterer Einstellungen herstellen kann, kann man diese auch wieder verändern oder komplett entfernen. So kann man beispielsweise zur Erstellung eines Fade-in-Effekts eine entsprechdende Automatisierung für die ersten 16 Sekunden eines Tracks auf den Lautstärke-Regler im Masterchannel des Mixers bei Fruity Loops legen und siehe da schon hat man den Klang eines normalen Fade-in-Effekts, obwohl sich an den Spuren nicht wirklich etwas verändert hat.
    Während wenn es sich um dauerhafte Verönderungen handelt, wie beispielsweise zuvor mit Cubase oder Wavelab gefertigt, trifft es sicherlich zu, das eine Wiederherstellung des Ausgangsspurprodukts nicht all zu leicht zu realisieren ist. Bei einer dauerhaften Veränderungen des gespeicherten Wertes wird ja der alte Wert überschrieben, während bei einer Automatisierung einzig eine Verlinkung hinzu gefügt wird und der Orginalwert erhalten bleibt.
    PS: Automatisierungen sind sicherlich immernoch kein Standart in den Musik-DAW´s, obwohl es bei FL schon längere Zeit enthalten ist. Dort kannst du fast alles automatisieren, egal ob du jetzt den Klang deines Drumsets im 0,5 Sek. Step ändern willst, ein Plugin hin und wieder ein- und ausschalten, die Klangrichtung mal ändern oder hier und da die Lautstärke etwas anpassen willst, sicherlich ein großer Vorteil hin und wieder darauf zurück zu greifen.

    mfg
    Christian

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