Akai MPX16 Testbericht
Sampler und Controller mit 16 Drum Pads

Akai MPX16 Testbericht

Herzlich willkommen zum Akai MPX16 Testbericht auf delamar!

Was ist es?

Der Akai MPX16 ist ein Sampler bzw. Sample Player, der über 16 anschlagsempfindliche, orange und grün beleuchtete Drum Pads live gespielt oder per MIDI mit externen Rhythmen versorgt werden kann. Alternativ fungiert das Gerät als Controller, da die MIDI-Daten der gespielten Pads auch an deinen Audio PC oder andere Hardware ausgegeben werden können. Einige Samples sind bereits integriert und um eigene Klänge zu nutzen, steht ein Schacht für eine SD-Karte bereit.

Zur Klangbearbeitung gibt es die Parameter Lautstärke, Tonhöhe, Panning, einen Tiefpassfilter und einen Halleffekt. Die Sample-Bearbeitung bietet unter anderem Normalisierung und Umkehrung. Aufzeichnen kannst Du über das interne Mikrofon oder über Stereo-Zuspieler per Klinkenbuchsen.

Das Gerät ist zum Straßenpreis von 199,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Akai MPX16 Testbericht

Erster Eindruck

Das Gerät ist kompakt, aber mit den gewohnt dimensionierten quadratischen Pads ausgestattet. Es ist leicht genug, um sich im Rucksack oder Gigbag kaum bemerkbar zu machen. Die Verarbeitungsqualität ist herstellertypisch gut, alles ist fest verbunden und es gibt keine scharfen Kanten. Die spiegelnde Oberfläche des Paneels ist hingegen leider sehr empfindlich und bald zeigen sich die ersten Kratzer.

Prima: Bei der Platzierung auf waagerechter Oberfläche ist eine leichte Winkelung für bessere Ergonomie in typischer Spielposition zu erkennen. Sie hätte für meinen Geschmack sogar noch einen Tick stärker ausfallen dürfen.

Fein: Gleich nach dem Anstecken des Akai MPX16 an meinen Testrechner installierte sich der USB-MIDI-Treiber unter Windows automatisch. Mit Mac OS funktioniert das ebenso.

Pads

Die Praxistauglichkeit dieses Geräts steht und fällt mit der Qualität der Pads. Hier ist alles im Lot: MPC-typisch reagieren die Pads sehr schnell auf neuerliche Anschläge. Eine Verzögerung ist nicht spürbar und die Reproduzierbarkeit bestimmter Velocity-Werte ist bei gleichharten Schlägen gegeben.

Ich bin nicht hundertprozentig glücklich mit der gewählten Velocity-Kurve und hätte weitere Empfindlichkeiten, Kurvenformen und vielleicht noch einen verstellbaren Schwellenwert gerne gesehen. Gerade für den Fall, dass Produzenten zwischendurch auch andere Geräte mit Drum Pads verwenden.

Bedienung des Akai MPX16

Das Display ist blau hintergrundbeleuchtet und die Schrift dürfte für die meisten Augen noch groß genug sein. Die vertikale Blickwinkelstabilität ist hervorragend. Die Potis gehen in Ordnung, hätten aber zum besseren Greifen noch ein Stück größer (weiter nach oben hinausragend) sein dürfen. Immerhin wird so die maximale Kompaktheit und Robustheit gewahrt. Auch mit den Knöpfen kann ich mich anfreunden, da sie erst weich sind und dann einen deutlichen Druckpunkt haben.

Das Bedienkonzept basiert auf einer Matrix – die vier Potis haben je nach aktivierter Zeile unterschiedliche Funktionen. Bei gedrückter Enter-Taste löst eine Drehreglerbewegung einen Zehnersprung beim jeweils verstellten Parameter aus. Dafür bin ich dankbar, denn ohne diesen Kniff würde sich das Arbeiten zuweilen sehr zäh anfühlen.

Nutzung von Samples & Kits

Zuallererst ist positiv zu erwähnen, dass der Akai MPX16 im Gegensatz zum MPX8 als SD-Kartenleser verwendet werden kann. Es muss also nicht ein separates Gerät dieser Art bemüht werden, wenn Du Samples für eigene Kits zusammenstellen willst.

Leider können nur Samples mit 16 Bit genutzt werden. Nur die ersten acht Buchstaben eines Audiodateinamens werden im Display dargestellt, was eventuell eine Umbenennung vorab erforderlich macht. Auch müssen alle Samples im obersten Verzeichnis der SD-Karte liegen. Oldschool. ;) Was die Bit-Zahl angeht, höre ich schon einige Leser zu Recht mit den Hufen scharren (»Die alten MPCs hatten nur 12 Bit!«), aber ich finde das nicht mehr ganz zeitgemäß.

Die Bearbeitung von Samples ist vielfältig. Mir gefällt unter anderem, dass der Akai MPX16 eine Reverse-Funktion bietet. Auch Nicht-Audio-Befehle wie Umbenennen, Löschen etc. sind möglich. Hier vermisse ich nichts.

Kits können bei Bedarf aus einer Mischung aus den internen Samples und solchen, die auf der SD-Karte liegen, zusammengestellt werden. Für mich ist es ein Versäumnis, dass sich das Gerät nicht merkt, welches Kit ich vor dem Ausschalten angewählt hatte. Damit könnte man den Workflow noch ein wenig runder machen – vielleicht kann das noch per Firmware-Update implementiert werden.

Akai MPX16 Testbericht

Die Rückseite des Akai MPX16

Effekte, Hüllkurven und Performance-Optionen

Für die Lautstärke und das resonante Tiefpassfilter gibt es dedizierte AD-Hüllkurven, also mit Attack und Decay. Das reicht ja auch vollkommen aus für ein hauptsächlich auf Drums ausgerichtetes Gerät wie den Akai MPX16. Nicht zu vergessen: Mit der Filterhüllkurve kann auch die Tonhöhe moduliert werden, was sich etwa bei einer Kick Drum gut einsetzen lässt. Das Reverb klingt nach einem Federhall und entsprechend Vintage-mäßig. Mehr oder weniger maßvoll eingesetzt ist er stimmig, aber zu angestaubt für moderne Genres.

Mit 100 Schritten zwischen Mini- und Maximum lassen sich alle Effekte mehr als fein genug regulieren. Noch eine gute Nachricht: Alle wichtigen Playback-Optionen sind an Bord: Choke-Gruppen (Sample A stoppt Sample B), Monophonie vs. Polyphonie sowie die Trigger-Modi One-Shot, Loop und Hold – allesamt für jedes Sample separat einstellbar!

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Fazit zum Akai MPX16 Test

Kommen wir gleich zur Hauptsache beim Akai MPX16: Die Pads spielen sich prima – so, wie man es erwarten darf, nachdem sie schon in den neuen MPC-Generationen und Keyboard-Controllern von Akai überzeugen konnten. Sehr reaktionsschnell und reproduzierbar akkurat bei der Umsetzung verschiedener Anschlaghärten.

Akai MPX16 Testbericht

Der Akai MPX16 ist eine gelungene Sample-Schleuder mit gewohnt guten Pads à la MPC

Die Möglichkeiten zur Editierung der Samples sind vielfältig und helfen dir aus der Patsche, wenn zuvor im Audio Editor Schritte wie Normalisierung, Beschneidung, Fades und dergleichen bei einem Sample mal vergessen wurden. Auch die Effekte bzw. die Hüllkurven erweisen sich als praktische Tools zur Formung eines Klangs.

Anders als beim kleinen Bruder, dem MPX8, ist der 16er in der Lage, als SD-Kartenleser zu fungieren. Ein Segen, denn so muss nicht erst ein solches Gerät separat genutzt werden, um die Samples vom Computer auf die SD-Karte zu schaufeln. Da auch der Strom über die USB-Verbindung geliefert und USB-MIDI automatisch eingerichtet wird, ist die Integration des Geräts in den Workflow am Rechner absolut nahtlos.

Ich hätte mir gewünscht, die Anschlagsempfindlichkeit verstellen zu können. So ist der Nutzer festgelegt auf die voreingestellte Sensitivität und Velocity-Kurve sowie einen fixen Schwellenwert, unter dem ein Anschlag ignoriert wird. Ein weiterer, zugegebenermaßen kleiner Kritikpunkt ist die Beschränkung auf 16-Bit-Samples.

Schlussendlich stehen im Akai MPX16 Testbericht auf delamar sehr gute viereinhalb von fünf Punkten zu Buche. Wie bei den anderen Geräten der 2014er-Produktriege von Akai haben wir hier ein solide gebautes, funktions- und bedientechnisch überzeugendes Gerät vor uns, das ich allen Sample-Freunden empfehlen kann.

Akai MPX16 Features

  • Sampler & Controller
  • 16 Pads, Velocity-sensitiv, beleuchtet
  • Ausgänge: 2x 6,3 mm (L/R Mono)
  • Kopfhörerausgang: 6,3 mm (Stereo)
  • Eingänge: 2x 6,3 mm (L/R Mono)
  • MIDI In/Out via USB & DIN-Buchsen
  • Mikrofon integriert
  • SD-Slot (für Karten bis zu 32 GB)
  • Strom via USB oder Netzteil
  • Maße: 295 x 147 x 30 mm
  • Gewicht: 0,68 kg
Hersteller:   
Produkt:

Akai MPX16 Test

Lesermeinungen (5)

zu 'Akai MPX16 Testbericht: Sampler und Controller mit 16 Drum Pads'

  • Christian Scholz   17. Jan 2015   12:21 UhrAntworten

    Hallo Felix,
    in vielen Foren wird über Bugs berichtet und davon abgeraten , das Gerät (ohne umfangreiches Firmware - Update) zu kaufen. Sind die Berichte für dich nachvollziehbar? Deinem Test entnehme ich keine derartigen Probleme....
    Hat jemand neuere Erfahrungen mit dem Sampler? Die meisten Berichte stammen noch vom Sommer.

    Mfg Chrisl

    • Felix Baarß (delamar)   17. Jan 2015   12:42 UhrAntworten

      Hallo Christian,

      welche Bugs sind das denn? Ich habe alle grundlegenden Funktionen und einige der fortgeschrittenen Features getestet und keine Fehler feststellen können. Grundsätzlich habe ich bei einem Test natürlich nicht die Zeit, wie sie Käufern des Geräts zur Verfügung steht, die zig und zig Stunden mit dem Gerät arbeiten und die obskursten Winkel erforschen. Das Testgerät ist nun schon lange nicht mehr bei uns, überprüfen kann ich jetzt also leider nichts mehr.

      Du erwähnst das Firmware-Update - es spricht ja nichts dagegen, dieses zu nutzen. Und wenn Du alles im Detail nachvollziehen willst: Akai dürfte die dadurch gelösten Probleme irgendwo aufgelistet haben bzw. auf Anfrage im Forum posten.

      Gruß,
      Felix

  • Christian Scholz   18. Jan 2015   08:44 UhrAntworten

    Wow. Danke für die schnelle Antwort.
    Ich denke ich werds einfach mal ausprobieren, obs für meine Zwecke passt...

    • Felix Baarß (delamar)   18. Jan 2015   09:56 UhrAntworten

      Ich drück die Daumen - bei einem Händler mit 30-Tage-Rückgaberecht dürftest Du auch genug Zeit zum Testen haben.

  • chis   27. Okt 2015   15:58 UhrAntworten

    Kann man bei dem gerät auch die BPM wechslen ? Dh. wenn ich zb einen track spiele bei meinem Cdj 2000 auf 128 bpm und bei dem akai einen sample wiedergeben will das ich da dann auch auf 128bpm einstellen kann damit es top klingt, oder hat der dort eine funktion die anders heisst aber das gleiche bewirkt?

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