Bestattung im Presswerk – Andvinyly presst Asche in Vinyl

Andvinyly

Besucht man die Andvinyly Website, begrüßt einen der etwas andere Sensenmann.

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Funeryl – Beerdigung in Vinyl

Zugegeben, für manch einen mag der Gedanke etwas Makaberes haben. Jedoch entstand die Idee, die Asche eines verstorbenen Menschen in Vinyl pressen zu lassen, bei einem nicht weniger makaberen Ereignis:

Als Jason Leach, Erfinder der Vinyl-Bestattung, zusammen mit seinem Vater die Asche seines verstorbenen Ur-Großvaters über dem Meer verstreuen wollte, drehte plötzlich der Wind und die Asche verfehlte ihren ursprünglich angedachten Ort.

Wir erinnern uns…

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Ähnliches geschah erneut während der Bestattung des Großvaters. Jason Leach´s Liebe zur Musik brachte ihn schließlich dazu, Erinnerungen verstorbener Menschen in einer Schallplatte zu verewigen und sie so auf eine unkonventionelle Art weiter leben zu lassen.

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In dem kurzen Dokumentarfilm »Hearing Madge« erklärt Jason Leach die genaueren Hintergründe seiner Idee. Zudem wird die Geschichte von John Hobson, der das Andenken seiner Mutter – genannt »Madge« – auf diese besondere Weise in Erinnerung behalten möchte.

„Live on from beyond the groove«

Andvinyly nennt sich Leach´s in England ansässiges Unternehmen, dessen Motto man wohl nicht besser hätte formulieren können. Was dort zulande ohne weiteres möglich ist, wäre bei uns in Deutschland undenkbar. Während es die Briten relativ locker sehen, was mit der Asche eines Verstorbenen Menschen geschieht, gilt in Deutschland der sogenannte Bestattungszwang. Die Asche muss im Rahmen einer Bestattung der Erde oder dem Wasser übergeben werden.

Britische Musikliebhaber hingegen können den Andvinyly-Sorglos-Service in Anspruch nehmen: Wahlweise kann eine Platte mit der Lieblingsmusik des Verblichenen, einem gesprochenen Text oder bestimmten Klängen bespielt werden.

Rest in Vinyl

Hier deutlich zu erkennen: Die kleinen Asche-Fragmente verewigt in einer Schallplatte.

30 Kopien mit 24 Minuten Spieldauer beinhaltet das Basispaket für rund 3000 Pfund. Auf Wunsch werden auch eigene Lieder komponiert (ab 500 Pfund), persönliche Plattencover gestaltet und sogar Bestattungs-Events organisiert.

Technisch betrachtet läuft das Pressen der Asche in Vinyl unkompliziert ab: Die Asche wird vor dem finalen Pressvorgang auf das noch weiche Vinyl gestreut und anschließend darin verarbeitet. Die kleinen Teilchen machen sich dann beim späteren Hören bemerkbar: Neben der eigentlichen Aufnahme ist ein deutliches Knistern zu vernehmen – der ganz persönliche Klang eines verschiedenen Menschen.

Was hältst Du von dieser etwas skurrilen Form der Bestattung? Und noch viel wichtiger – welche Musik würde das Knistern und Knacksen deiner sterblichen Überreste in Vinyl begleiten?

Lesermeinungen (1)

zu 'Bestattung im Presswerk – Andvinyly presst Asche in Vinyl'

  • Falk ehlert   14. Mrz 2017   11:34 UhrAntworten

    Ich finde es eine super Idee, besonders für Musiker. Wenn es pro Verstorbenem 30 Schallplatten gibt, dann sind das genug Platten um der engeren Familie und den besten Freunden je eine zu übergeben. Und was gibt es besseres als Erinnerung? Man wirft einfach die Platte von und mit Max Superstar Mustermann auf den Plattenteller und schon ist die Stimme des vermissten Menschen wieder zu hören und mit dem Geknister ist sogar noch mehr "Alte Zeiten Feeling" gegeben. Genau so versetzt man sich ja sonst auch in alte Zeiten zurück, indem man die Musik aus der Zeit hört und vielleicht noch alte Fotos anschaut (Plattencover) und dann sagt, weißt du noch damals.... So geht man niemals so ganz... Elvis just left the building...

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