Steinberg Cubasis Testbericht
DAW-Software für iPad

Steinberg Cubasis Testbericht

Was ist es?

Lies auch: Cubase 11 Test


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Steinberg Cubasis Testbericht

Was erwartet dich?

Mit Steinberg Cubasis steht eine DAW-Software für das iPad (ab iOS 5.1) zur Verfügung – ähnlich wie GarageBand will das Hamburger Unternehmen damit einen einfach zu handhabenden, aber durchaus fortgeschrittenen Software-Sequenzer für mobiles Recording, Arrangement und Mixing bereitstellen. Die Anzahl der Audio- und MIDI-Spuren ist theoretisch unbegrenzt, wobei 24 physikalische Ein- und Ausgänge unterstützt werden. Ein virtueller Synthesizer sowie 12 Insert- und Send-Effekte sind an Bord, dazu kommen 85 auf HALion Sonic basierende Instrumentenklänge aller Art sowie 300 Audio- und MIDI-Loops.


Passend dazu


Für diesen Kurztest nutzte ich die Version 1.7.1. Seitdem die App aus der Taufe gehoben wurde, hat sich eine ganze Menge getan. So sind kürzlich Support für Inter-App Audio und Audiobus, 96 kHz & 24 Bit, der regelbare Latenzausgleich per MIDI Clock, neue Recording-Modi (u.a. Punch In/Out) und mehr hinzugefügt worden. Beachtlich.

Steinberg Cubasis Testbericht

Bitte recht freundlich für unseren Steinberg Cubasis Testbericht …

Ich möchte mich hier auf meine Praxiserfahrungen mit den wichtigsten Arbeitsschritten und Funktionen beschränken. Die Benutzeroberfläche ist stark an Cubase 7 angelehnt und die Übersichtlichkeit ist in meinen Augen gegeben – die obere Leiste bietet Zugriff auf den Medien-Browser, die virtuelle Klaviatur (bzw. die Drum Pads), den Mixer, die Transportfunktionen, erweiterte Werkzeuge (ausklappende Leiste mit Zeichentools, Undo/Redo etc.), die Optionen und die Hilfe. Hier sollten sich sowohl Einsteiger als auch Nutzer aller ausgewachsenen DAWs schnell zurechtfinden.

Das Zoomen mit den bewährten »Kneif- und Spreizgesten« wird wie von praktisch allen iOS-Apps gewohnt mit einer sehr kleinen, also vernachlässigbaren Verzögerung umgesetzt. Der Inspector – die kontextsensitive Seitenleiste mit den grundlegenden Optionen für die jeweilig angewählte Spur – lässt sich ausblenden, so dass mehr Platz für die Spurenansicht zur Verfügung steht. Der Mixer lässt sich einblenden, woraufhin er nur die Hälfte des Bildschirms bedeckt und Du weiterhin auf die Spurenansicht Zugriff hast. Sehr schön.

Die Buttons für Mute, Solo und Arm (Scharfschaltung der Aufnahme) und das Abhören sind gerade noch groß genug, um sie auf dem normalen iPad-Display gut bedienen zu können – auf dem iPad Mini dürfte es schon kniffliger werden.

Gut, dass ich bei vielen Arbeitsschritten meiner Intuition folgen kann, etwa beim Umordnen der Spuren in der Arrangement-Ansicht (lange gedrückt halten, ziehen und ablegen), beim Erstellen eines neuen Audio- bzw. MIDI-Clips (Doppeltes Tippen an eine beliebige Stelle auf einer noch leeren Spur), beim Verschieben von Clips sowie deren Fades, Clip-Gain und dergleichen.

Die erwähnten Zweifingergesten funktionieren an vielen Stellen, an denen man es erwarten darf – natürlich zum Zoomen in der Spurenansicht, aber auch zum Vergrößern/Verkleinern der vertikalen Klaviatur im MIDI-Clip-Editor oder beim internen EQ (Einstellung der Filterbandbreite). Ich begrüße es, wenn sich Entwickler an bewährten Bedienparadigmen orientieren.

Die mitgelieferten Sounds auf HALion-Sonic-Basis gehen zum schnellen Jammen in Ordnung, wobei sie mit einem kleinen Hüllkurven-Editor für den Lautstärkeverlauf rudimentär geformt werden können. Einige Presets klingen etwas altbacken und beispielsweise die virtuellen Blasinstrumente klingen ein wenig spielzeughaft.

Wie erwähnt, werden seit dem letzten größeren Versionssprung auch Inter-App Audio und Audiobus unterstützt. So kannst Du Apps, die über diesen Standard kommunizieren, als Insert- und Send-Effekte bzw. virtuelle Instrumente in Cubasis nutzen. Umgekehrt ist es möglich, andere Apps mit dem Output von Cubasis zu speisen. Das erweitert die Möglichkeiten beträchtlich und lässt die ganze Audiogeschichte auf dem iPad so langsam doch zu einer Alternative, mindestens zu einer guten Ergänzung für einige Produzenten werden.

Der Sample-Editor erlaubt das stufenlose Zoomen bis auf einzelne Sample-Punkte und nach dem recht komfortablen Anwählen eines Bereichs stehen die wichtigsten Befehle Trimmen, Löschen, Umkehren, Normalisieren sowie Fade In & Fade Out zur Verfügung. Passt. Genau wie der MIDI-Editor ist der Sample-Editor einfach durch das doppelte Antippen eines Clips abrufbar.

Steinberg Cubasis Testbericht

Zum Export stehen der Versand per Mail, iTunes File Sharing, AudioCopy, Dropbox und SoundCloud zur Verfügung. Ich nutzte meinen Dropbox-Account, was tadellos funktionierte. Für die Weiterbearbeitung von Projekten im ausgewachsenen Cubase (auch Elements- & Artist-Editionen werden unterstützt) muss die sog. Cubase Project Import Extension installiert werden – das ist schnell erledigt und funktionierte in meinem Test problemlos. Inklusive aller Spurenbenennungen und -farben, Mute-, Solo- und Arm-Einstellungen sowie aller Effekte und deren korrekten Konfigurationen. Sehr schön.

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Fazit im Steinberg Cubasis Testbericht

Mit Steinberg Cubasis steht eine gelungene DAW für das iPad zur Verfügung, mit denen Du Projekte auf die Beine stellen kannst, die sich hören lassen können. Bevor Du deine Stücke schließlich zum Export schickst (die Weiterbearbeitung in Cubase funktioniert übrigens wie geschmiert), gelingt das Arbeiten mit der App weitestgehend intuitiv und zügig. Das Interface ist in praktisch allen Punkten gut durchdacht, bei meinen Tests lief alles wie geschmiert und nichts stand meiner Inspiration im Wege. Für mich das größte Plus.

Die stetige Weiterentwicklung ist lobenswert – Audiobus, 24 Bit/96 kHz und die Möglichkeit zur Synchronisierung per MIDI-Clock sind tolle Features, die das (semi-)professionelle Arbeiten für meine Begriffe überhaupt erst ermöglichen – vor der Version 1.7 konnte man noch berechtigt bekunden, dass die Applikation kaum mehr als ein Gadget ist, doch das ist nun ausgeräumt.

Die mitgelieferten Sounds aus HALion Sonic sind nett, in meinen Ohren aber auch nicht mehr. Der eine oder andere mag angesichts der für Apps relativ hohen Anschaffungskosten auf ausgereiftere Klänge »out oft he box« pochen. Doch die eigentlichen Qualitäten der Applikation, die ich in diesem Kurztest hoffentlich zur Genüge beleuchten konnte, rechtfertigen den Kaufpreis in meinen Augen dann doch.

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Fazit zum Steinberg Cubasis Test

Steinberg Cubasis Features

  • DAW für iPad (ab iOS 5.1)
  • Unbegrenzte Audio- & MIDI-Spuren
  • Polyphonie: 48 bzw. 64 Stimmen
  • Je 24 physikalische Ein- & Ausgänge
  • Virtueller Synthesizer
  • 12 Insert- und Send-Effekte
  • 85 Sounds aus HALion Sonic
  • 300 Audio- und MIDI-Loops
Hersteller:   
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Steinberg Cubasis Test

Lesermeinungen (11)

zu 'Steinberg Cubasis Testbericht: DAW-Software für iPad'

  • Burger   18. Dez 2012   10:18 UhrAntworten

    Woa...

    2 Fragen:

    1. Gibts Plugins? Wenn ja, in welchem Format?

    2. Unterstützt die App die Class Compliant Mode, dass mann z.B. mit nem Fireface UCX bis zu 8 Spuren simultan aufzeichnen kann?

  • Wolli   18. Dez 2012   15:01 UhrAntworten

    Gibt es das demnächstauch für Android? Oder lässt sich nur Geld mit den Applefreunden machen ;-)

    • Alexander   24. Mai 2014   11:15 UhrAntworten

      Android ist leider zu schrotti für Audio-Apps :)

      • Felix Baarß (delamar)   28. Mai 2014   16:37 Uhr

        Immer noch? Die wollten doch eigentlich schon vor vielen Monden was gegen diese grausliche Latenz unternehmen...

  • Ralph   21. Feb 2013   12:08 UhrAntworten

    iPad DAW für Profis?
    Wohl kaum.
    An dieser Position würde ich eher Beatmaker 2 sehen. Halber Preis, doppelte Leistung! Kann sogar eigene Samples verwenden und hat dafür einen extra Mapping Editor und Beat Slicer.
    Und vor allem: BM2 hat MIDI Sync!
    Was bringt mir ein Cubase ohne MIDI Sync?
    Mal gespannt wann Steinberg gedenkt, wenigstens einen Sampler und gescheite MIDI-features nachzuliefern, um den hohen Preis wenigstens ansatzweise zu rechtfertigen.

  • Jan   19. Jan 2014   09:07 UhrAntworten

    Hallo,

    eine kurze Frage hätte ich: funktioniert der Export auf Cubase 7 oder auch zu früheren Versionen - in meinem Fall Cubase 6? Die Idee, auf dem ipad schnell vorzuproduzieren oder Pilotspuren aufzunehmen, um dann in der DAW weiterzuarbeiten, finde ich nämlich sehr attraktiv!

    Viele Grüße,
    Jan

  • Peter C.   19. Jan 2014   17:14 UhrAntworten

    Hallo Jan,

    bezüglich Abwärtskompatibilitäten wirst Du bei Steinberg schnell fündig.
    https://www.steinberg.net/de/support/knowledgebase_new/free_articles/kb_show/compatibility-and-interchangeability-of-project-files/kb_back/2020.html

    Kurz aus dem FAQ;
    Grundsätzlich ist es natürlich möglich, Projekte zwischen Mac OS X und PC Windows Systemen auszutauschen, in Folge zwischen Cubase 7 zu 6 oder Nuendo auf verschiedenen Systemen.
    Allerdings gibt es individuelle (teils lösbare) Einschränkungen, wie z.B. "Nuendo 6 / Cubase 7 Projekte, die eine Akkord-Spur enthalten, können nicht geladen werden, wenn die Spur als erste im Projekt ganz oben abgelegt wurde".

    Viele Grüße
    Peter
    Mehr dazu entnimmst Du eben den FAQ`s aus dem Link.

  • Jan   19. Jan 2014   20:39 UhrAntworten

    Hallo und danke für die schnelle Antwort!

    Meine Frage war allerdings etwas anders gemeint: Mir geht es nicht um die Kompatibilität eines Cubase-7-Projektes in Cubase 6, sondern um den Import eines Cubasis-Projektes vom ipad in Cubase 6. Auf einem der oberen Bilder sieht man unter Cubase 7 den Menü-Punkt "Importieren - Cubasis-Projekt". Ob es diesen Punkt (bzw. ob es diese Möglichkeit) in Cubase 6 gibt, weiß ich nicht - leider kann ich auch selbst nicht nachschauen, da der Musikcomputer momentan abgebaut und eingemottet im Kinderzimmer steht. Genau deswegen interessiert mich ja die Möglichkeit, auf dem Ipad zumindest vorzuproduzieren, das liegt ja rum. Allerdings nicht, wenn ich dann gezwungen bin, auf Cubase 7 upzugraden, um die Sachen weiterbearbeiten zu können. Verständlicher, was ich meine???

    Viele Grüße,
    Jan

    • Peter C.   19. Jan 2014   23:14 UhrAntworten

      Hallo Jan,

      nach "Heise Online" gibt es da folgendes zu erlesen:
      "Fertige Projekte kann man aus Cubasis heraus zu SoundCloud oder Dropbox exportieren, per Mail versenden oder per AudioCopy zwischen Apps austauschen. Darüber hinaus kann man die Projekte unter Windows oder Mac OS X in Cubase (Artist) ab Version 6.5 und 7 sowie Cubase Elements, LE und AI in Version 6 weiterverarbeiten, wenn man die Cubase Project Import Extension installiert."

      Viele Grüße
      Peter

  • mészi   04. Jun 2015   11:23 UhrAntworten

    hi, gibt es erfahrungswerte, welche ipad minis das ganze sinnvoll unterstützen? sprich: reicht ein mini 2 oder macht die wahl des aktuellen 3ers eher sinn? wie sieht es mit dem speicher aus? 16 gb werden etwas wenig sein. schreibt mal eure empfehlungen. cu, mészi.

  • Megge   23. Jan 2018   20:28 UhrAntworten

    ich mache seit ü 20 jahren musie ... mit ipad pro 12” ...geil !

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