10 Tipps für effektivere Bandproben
Mehr Zeit für das Wesentliche

Bandprobe Tipps

Tipps für die Bandprobe: So klappt's mit den Kollegen und dem Üben!

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10 Tipps für effektivere Bandproben

Seien wir ehrlich: Effizientes Arbeiten ist nicht gerade einfach. Und das gilt auch im Bereich der Freizeit, wenn es um Bandproben geht. Wer nicht effizient seine Zeit in der Bandprobe nutzt, verliert schnell den Spaß am Musizieren. Oder noch schlimmer, er zieht die Stimmung der ganzen Band in Mitleidenschaft. Und das muss überhaupt nicht sein. Denn mit den hier vorgestellten Tipps für die eigene Bandprobe geht alles viel einfach. Viele der hier aufgeführten Tipps & Tricks sind gleichsam für viele andere Situationen und Lebenslagen rund um das Musikmachen tauglich.

Ich bin auch sehr gespannt auf deine guten Tipps für effektivere Bandproben in den Kommentaren.

1. Bereite dich auf die Bandprobe vor

Es geht dir um Effektivität, richtig? Die richtige Vorbereitung hilft dabei, wesentlich mehr in einem bestimmten Zeitraum zu erledigen (was im Übrigen nicht nur für die Bandprobe gilt). Deswegen lohnt es sich, dass alle sich auf eine Bandprobe ausgiebig vorbereiten. Klar, dass Du die Songs ausreichend geübt haben musst – das ist wohl das Offensichtliche.

Darüber hinaus kannst Du aber bereits vor der Bandprobe noch wesentlich mehr mit deinen Bandkollegen tun: Beispielsweise könnt ihr in vorbereitenden Telefonaten bereits festlegen, welche Songs ihr spielen wollt und wer welche Parts übernimmt (bei zwei Gitarristen zum Beispiel).

Profitipps für Musiker: Effektiv üben »

2. Pünktlichkeit & Zuverlässigkeit

Das habe ich immer am meisten an einem meiner Bandkollegen gehasst. Privat waren wir befreundet und ich mag ihn auch heute noch leiden. Aber das ständige eine-Stunde-zu-spät-kommen hat genervt. Noch schlimmer waren andere Bandkollegen, die einfach mal mittags eine Bandprobe absagten, weil sie lieber ins Schwimmbad gingen. Ich denke, ich muss gar nicht erst erwähnen, dass das nur einmal passiert ist, bevor dieses Mitglied “gegangen wurde”.

Lange Rede, kurzer Sinn. Pünktlich anfangen hilft dabei, die vorhandene Zeit, am besten auszunutzen. Ich würde die Pünktlichkeit bei einer Bandprobe nicht unbedingt sklavisch auf fünf Minuten festmachen. Aber 15 Minuten sollte da definitiv die Ausnahme sein.

Es gibt einfache Methoden, um die Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit der einzelnen Bandmitglieder zu forcieren. Beispielsweise kannst Du mit deiner Band eine Regel einführen, die besagt, dass für jedes Zuspätkommen ein Euro gezahlt werden muss. Dieser kann dann in eine Kaffeekasse gelegt werden, aus der einmal im Jahr lecker essen gegangen oder neues Musikequipment angeschafft wird.

Ach ja, noch einen letzten Kommentar zu diesem Punkt. Wenn es mal unausweichlich zu spät wird, sag am besten deinen Bandkollegen rechtzeitig Bescheid. Das minimiert den Stressfaktor.

3. Sprich mit deinen Bandkollegen

Eine Band hat durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Beziehung. Kommunikation ist das A und O.

Wenn dir ein Song nicht gefällt, dann artikuliere das (natürlich auf diplomatische Art und Weise) besser gleich als in zehn Proben, wenn jeder den Song zu spielen gelernt hat. Und natürlich sollten alle Sorgen, die mit deiner Band zu tun haben, ausgesprochen werden. Sonst knallt es irgendwann und Du verlässt deine Band oder – noch schlimmer – wirst herausgeworfen.

4. Feste Absprachen

Regeln helfen, das soziale Miteinander für alle Parteien zu vereinfachen. Du kannst mit deiner Band zum Beispiel festlegen, wie oft jede Woche geprobt wird, ob Auftritte mit der Band als Probe zählen, wie lange eine Bandprobe gehen sollte, ob Freunde eingeladen werden dürfen, etc.

Du kannst auch Regeln mit deinen Bandkollegen vereinbaren, die festhalten, ob einzelne Mitglieder den Proberaum außerhalb der gemeinsamen Bandproben nutzen dürfen, ob im Raum beim Musikequipment geraucht und getrunken werden darf, und, und, und…

Alles, was im Vorfeld (vielleicht auch in spießiger Hinsicht) geregelt wurde, erzeugt keinen Ärger mehr.

5. Musikequipment bleibt vor Ort

Na klar, das ist eine Kostenfrage. Aber Du kannst so viel Zeit und Ärger sparen, wenn Du dein Musikequipment gleich in zweifacher Ausführung besitzt. Du musst das schwere Keyboard oder den schweren Verstärker nicht mehr aus deiner Wohnung ins Auto schleppen, das Drum Kit für jede Bandprobe aufbauen und alles neu verkabeln.

Am einfachsten ist es tatsächlich, wenn Du einen Verstärker im Proberaum, und einen zweiten zuhause nutzt. Zudem wird dein Equipment seinen Wert eher behalten, wenn es weniger Schrammen von den vielen Transporten bekommt.

6. Stift und Papier

Muss ich den Chorus einmal oder zweimal spielen? Ein Block mit Papier und ein Stift sind äußerst nützlich bei der Bandprobe und sollten in keinem Proberaum fehlen. Du kannst auch die Lyrics zu eurer neuesten Komposition, die Setlist für das nächste Konzert oder die Akkorde des gerade transponierten Songs aufschreiben.

In moderneren Bands mag es auch Smartphones, iPhones oder ein Apple iPad für solche Zwecke geben. Das ist genau so gut. Hauptsache bleibt, dass Du Ideen und Notizen sofort festhalten kannst, damit sie nicht verloren gehen.

7. Songwriting

Diesen Tipp muss ich mir selbst immer wieder vor Augen führen. Du kannst einen schlechten Song so lange polieren, wie Du möchtest. Am Ende des Tages hast Du höchstens einen schlechten Song, der auf Hochglanz poliert wurde. In den Bandproben und beim Songwriting wird oftmals versucht, auf Teufel komm’ raus einen Song zum Funktionieren zu bringen.

Häufig wäre es besser, den Song einfach mal für einige Wochen ruhen zu lassen und dann zu sehen, ob es besser funktioniert. Und wenn nicht: Einfach die kostbare Zeit der Bandprobe mit dem Songwriting oder Proben anderer Songs nutzen.

8. Gitarrenständer

Du hast zwei Gitarren, die bei jeder Bandprobe dabei sind? Dann tu deiner Gitarre und dir selbst einen Gefallen und kauf jeder Gitarre einen eigenen Gitarrenständer. Die Investition für einen solchen ist nicht sonderlich groß, dafür minimierst Du aber das Risiko einer fallenden Gitarre.

Die Kosten für einen neuen Hals und die Reparatur deiner Gitarre liegen um ein Vielfaches höher als die für den Gitarrenständer. Und ich sehe immer mal wieder einen jungen Gitarristen mit seiner kaputten Gitarre im Musikladen hier um die Ecke…

9. Recording

Meine Band war immer extrem genervt, weil ich alle Proben aufnehmen wollte. Dabei hilft das auf so vielen Ebenen. Ich habe unsere Musik immer selbst gerne gehört und aus den Aufnahmen konnte man so vieles hören, das während der Bandprobe untergegangen war.

Vor allem aber hilft es, objektiv zu bleiben. Denn Du kannst die Aufnahmen aus dem Proberaum auch noch einige Tage später anhören, wenn Du nicht mehr so euphorisch bist, den nächsten Welthit geschrieben zu haben. Oftmals tauchen auf den alten Aufnahmen aber auch neue Ideen auf, die Du während der Probe gar nicht wahrgenommen hattest.

Tutorial: Aufnahme im Proberaum »

10. Spaß!

Musikmachen macht Spaß! Und eine Bandprobe kann das auch, selbst wenn das sicherlich nicht ganz so aufregend wie ein Konzert vor großem Publikum ist. Wenn irgendwann der Spaß nicht mehr vorhanden ist, dann ist das zumeist kein gutes Zeichen und sollte mal genauer untersucht werden.

Lesermeinungen (6)

zu '10 Tipps für effektivere Bandproben: Mehr Zeit für das Wesentliche'

  • Hans   22. Apr 2010   18:08 UhrAntworten

    ich geb Dir grundsätzlich in allen Punkten Recht. Allerdings schreibst Du irgendwie so als ob in dem ganzen System kein Platz mehr ist für einen Punkt, der eigentlich immer mitschwingen sollte und für mich ganz elementar Punkt 10 ergänzt und fördert:

    Geselligkeit

    Das heißt, daß auch mal ein Abschweifen erlaubt sein muß, bzw. gezielt Zeit für ne nette Runde eingeplant werden sollte. Auch im lockeren Gespräch, das sich eh meist über neues Equipment und sonstige Träumereien dreht;-), kann so einiges entstehen und die Probe wird so auch nicht zur Pflichtkür.

    Achja und die Probezeit nicht übertreiben find ich auch noch wichtig.

    Hans

  • Tischhupe   29. Apr 2010   09:32 UhrAntworten

    Gute Liste! Was ich aber zB auch noch wichtig finde: Kein neues Equipment bei der Probe testen. Das sollte man VORHER machen, sonst nervt es gewaltig wenn der Sound nicht stimmt, irgendwas ausfällt beim Proben oder das Gerät spinnt oder man eine Funktion nicht findet ... oder oder oder. Zumindest sollte man das, was man testen möchte, vorher schon einmal ausprobiert haben und wissen wie es geht.

  • Chris   07. Jun 2010   22:00 UhrAntworten

    Also für mich und meine Band ist alles, was in diesem Artikel ist nichts neues. Das mein ich jedoch positiv. Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass das der einzig richtige Weg ist, efffektiv zu proben. Seit der Gründung meiner Band funktioniert alles genauso und das wichtigste ist, es funktioniert! ;-) Hab schon einiges früher mitgemacht aber das ist es echt...

    Ich würde aber noch den Punkt Kommunikation mit dem Rotstift untermalen. Das ist so scheisse wichtig, dass es keinen Sinn macht zu proben, wenn man das nicht beherrscht. Es kommt dann immer wieder vor, dass jemand angefressen ist, weil über irgendwelche Probleme einfach nicht gesprochen wird... Bei uns scheppert das immer direkt... Aber das ist wie ein Sommergewitter. Erst schlechte Luft, dann ein gewaltiger Rumms und danach ist die Luft einfach herrlich ;-) Ausserdem stärkt es den Zusammenhalt der Band!

    Desweiteren finde ich gut, dass Musikern dieser Weg auf dieser Seite gezeigt wird. Weiter so!!!

  • musikberg   01. Nov 2017   09:02 UhrAntworten

    Das sind doch alles bekannte Punkte, die jedes vernünftige Bandmitglied einhält. Wer nicht spurt, fliegt!

  • reinhardwh   03. Nov 2017   11:20 UhrAntworten

    "Infrastruktur" sollte vorbereitet oder vorhanden sein. z.B. Mehrfachsteckdosen,... Kaltgetränke ...

  • Manuel   04. Jan 2019   04:27 UhrAntworten

    Es fängt schon an vor den Bandproben, nämlich bei der Rekrutierung der Leute: Wie bekomme ich alle Leute unter einem Hut? Besonders wenn es schon in Richtung Bigband geht wird das sehr schwierig. Wenn man nicht gerade ein Profi ist (und die Band gerade im Aufbau ist) kann man sich keine Profis leisten, sie fragen sofort nach der Anzahl der Auftritte im Jahr und nach der Gage. Rekrutiert man im musikalischen Freundeskreis, dann hat man oft Feierabend-Musiker die in Wechselschicht arbeiten und wenig Zeit haben. Die etwas motivierteren Musiker im Semi-Profi-Bereich (durch Annoncen rekrutiert) werden langsam ungeduldig, weil bis jetzt noch nicht eine einzige Probe stattgefunden hat. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Und dann ist da noch die Sache mit dem Proberaum: Ohne Proberaum keine Band und ohne Band keinen Proberaum. Da beißt sich die Katze ebenfalls in den Schwanz. Es sei denn man hat als Bandleader mal eben so viel Geld übrig die Miete für den Proberaum (größer sollte der raum schon sein) für einige Monate selber bezahlen zu können.

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